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Anschrauben statt Spatenstich
von Andreas Petry • Titelfoto: Andreas PetryBau der neuen 12-Millionen-Euro-Sporthalle gestartet
Die Turnstraße in Pirmasens heißt deshalb Turnstraße, weil dort die Turnhalle des TVP steht. Die ist allerdings in die Jahre gekommen. Deshalb startet nun der Bau einer neuen, 12,1 Millionen Euro teuren Sporthalle. Den Startschuss gaben Simone Schneider, Staatssekretärin und Amtschefin des Ministerium des Innern und für Sport Rheinland-Pfalz, Oberbürgermeister Markus Zwick und Bürgermeister Michael Maas. Den obligatorischen Spatenstich ließen sie aus. Stattdessen befestigten sie mit drei Akkuschraubern eine Holzlatte an einem zukünftigen Pfeiler der Halle.
Glücklicherweise waren auch die Bretter beim Anbohren der drei Protagonisten nicht so dick, wie die, die der TVP seit mehreren Jahrzehnten bohren musste, um aus der vereinseigenen Halle umsiedeln zu können. Denn die in den 60iger Jahren gebaute altehrwürdige aber vor allem in punkto energetische Nachhaltigkeit restlos veraltete TVP-Halle, erwies sich seit Jahren als finanzieller Klotz am Bein. Das ändert sich nun, denn schon in zwei Jahren soll die neue, über 2000 Quadratmeter große Halle fertig sein.
Den TVP würdigte der Besuch aus Mainz als „für die Stadt im sportlichen als auch sozialen Bereich so wichtig.“ Innenminister Michael Ebling hatte bereits im Januar die Zuschussbescheide in Höhe von neun Millionen Euro „für sozialen Zusammenhalt“ und „lebendige Städte“ überreicht. „Die Innenstädte sind mehr als Wohnen und Arbeiten“, sagte Schneider und nannte Vielfalt und Gemeinschaft, Sport, eine generationsübergreifende Lebensgestaltung als unabdingbar. „Ein tolles Projekt, Pirmasens setzt ein Zeichen für die Zukunft dieser Gemeinschaft“, lobte Schneider und schloss mit einem interessanten Aspekt. „Viel Glück bei der Namensgebung.“
Neun Millionen Euro kommen vom Land als Förderung
Denn die auf 12,1 Millionen Euro veranschlagte Halle ist bislang noch namenlos. Acht der neun Millionen Fördergelder der Landesregierung sollen „in diese einfache Lösung einer der dann modernsten Zweifeldsporthallen der Südwestpfalz fließen“, erklärte Oberbürgermeister Zwick. Sie sei durch die vielfältige Nutzung eine Stärkung für die Innenstadt, mit Synergieeffekte für die in der Nachbarschaft befindliche Jugendherberge und das dort entstehende Jugendhaus. Zwick: „Die Halle ist ein identitätsfördernder Neubau für Schul-, Breiten- und Vereinssport, bei dem Wert auf Teamarbeit, Integration und Inklusion gelegt wird.“
Dies sei beim Konzept, dass Bürgermeister Maas im Detail vorstellte, ein ganz wichtiges Anliegen des TVP gewesen. Denn deshalb gibt es auf rund 2100 Quadratmeter großen Fläche auch eine kleinere, nicht einsehbare Halle, um diesen Wünschen des TVP gerecht zu werden. Die Halle selbst besticht, wie Maas informierte, durch Nachhaltigkeit bei der Energiegewinnung mit einer zunächst 70 KW auf dem begrünten Dach installierten Photovoltaikanlage. Geheizt wird mit Fernwärme. Das Erscheinungsbild ist von Holz, Beton und Glas geprägt. Maas: „Wir hoffen natürlich, dass wir im ersten Halbjahr 2026 fertig werden, um die Baukosten, falls wieder eine Erhöhung erfolgt, im Rahmen zu halten.“
Und natürlich wünschen sich alle eine unfallfreie Bauzeit, so wie bei der Vorführung der TVP United Cheerleader, die auf dem harten Hofasphalt ihre großartigen Hebefiguren zum Abschluss fehlerfrei präsentierten.