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Der letzte Bauabschnitt in der südlichen Fußgängerzone hat begonnen. Foto: Thomas Müller

Chance für einen Neuanfang?

von Thomas Müller • Titelfoto: Thomas Müller

Letzter Bauabschnitt für Umgestaltung der Fußgängerzone hat begonnen

Zugegeben, der Anblick der südlichen Fußgängerzone ist und war in der letzten Zeit nicht gerade etwas fürs Auge. Doch das soll sich nun alles ändern, denn die Baumaßnahmen für den letzten Bauabschnitt der Umgestaltung sind angelaufen. Frei nach dem Motto: Alles neu macht der Mai. Doch was erwartet die Pirmasenser nach den Arbeiten?

Insgesamt werden rund vier Millionen Euro investiert, im Vorgriff auf den eigentlichen Ausbau waren komplexe Vorarbeiten im Untergrund notwendig, da die Hauptstraße mit einem dichten Netz unterschiedlicher Versorgungsstränge durchzogen ist, darunter auch der zentralen Fernwärmeleitung. Das sieht man auch, denn der etwa 180 Meter lange Abschnitt gleicht momentan einem wenig ansehnlichen Flickenteppich.

Eine Straße mit Erlebnischarakter soll entstehen

Doch das soll bald der Vergangenheit angehören. Die wohl schwerwiegendste Veränderung: Aus der Fußgängerzone wird eine Geschäftsstraße. Das bedeutet, dass Autos während der Geschäftszeiten ein- und ausfahren dürfen. An Sonntagen und Feiertagen wird der Bereich dann mit Pollern für den Verkehr gesperrt. Insgesamt soll der Bereich sich zu einem Aufenthaltsort entwickeln. Geplant sind Wasserspiele, Grünflächen und sogar Attraktionen, die auf das Mitmachmuseum Dynamikum hinweisen. Laut Stadtverwaltung entfallen allein rund 2,25 Millionen Euro auf Straßenbauarbeiten, vieles werde auch durch wiederkehrende Beiträge finanziert. 600.000 Euro muss die Stadt beisteuern.

Bereits im Herbst hatte die Verwaltung im Dialog mit Anliegern, Einzelhändlern und Hausbesitzern ein zukunftsfähiges Konzept zur Neugestaltung erarbeitet. Dass es sich nun verzögert, sind Problemen geschuldet, die bei den ersten Bauabschnitten auftauchten. Unter anderem waren alte Kellergewölbe gefunden worden, die in einem schlechten Zustand waren und erst hergerichtet werden mussten. Allein das hatte schon 340.000 Euro gekostet und das Projekt unvorhergesehen verlängert.

Bei bisherigen Vorschlägen beteiligten sich nur wenige Menschen

Bis im Oktober soll die Umgestaltung abgeschlossen sein. Vorher soll es am 8. Mai noch einmal eine Informationsveranstaltung im Begegnungszentrum „Mittendrin“ geben. Dort erklärt unter anderem City-Managerin Nelia Knerr über den geplanten Ablauf der Umbaumaßnahmen. Schon die vergangenen beiden Jahre hatte es immer wieder Kritik über die sozialen Netzwerke zur Umgestaltung gegeben, zu Veranstaltungen war aber kaum jemand gekommen.

Wichtig wird sein, dass sich für die zum Großteil leerstehenden Ladenflächen wieder Mieter oder andere Konzepte finden. Denn die Zeiten, in denen es eine große Fußgängerzone in der Innenstadt gab, scheint vorbei. Nur dann dürfte dieser Teil der Hauptstraße überhaupt noch eine Chance haben.

Übrigens: Die Ausfahrt von der Fußgängerzone über die Pfarrgasse in die Schäferstraße ist ab sofort nicht mehr möglich. Die Hauptstraße wird ab der Bahnhofstraße eine Sackgasse. Die Einbahnregelung wird aufgehoben.