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Die Qual der Wahl
von Thomas MüllerWahlbüro im Rathaus ab sofort geöffnet
Der Wahltermin am 9. Juni rückt immer näher und auch im Pirmasenser Rathaus laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Denn ab sofort können Wählerinnen und Wähler ihre Stimmen auch direkt vor Ort abgeben. Wie das geht und was es zu beachten gilt, hat uns die Wahl-Organisatorin Sabrina Fritzinger bei einem Besuch im Rathaus erklärt.
Es herrscht großes Treiben, überall stehen Kisten mit Wahlzetteln, Umschlägen, Computer und Drucker werden eingerichtet. „Ganz normal“, lacht Sabrina Fritzinger. Seit acht Jahren macht sie das und bisher sei immer noch alles gut gegangen. Der Wahltag an sich ist wieder ein Großkampftag, denn in Pirmasens werden sowohl der Stadtrat als auch die Ortsvorsteher in den Vororten und der Bezirkstag gewählt. Außerdem wichtig: Die Europawahl. Unionsbürger aus anderen Mitgliedstaaten, die in Pirmasens wohnen, können entweder in ihrem Herkunfts-Mitgliedstaat oder in ihrem Deutschland an der Europawahl teilnehmen. Jeder darf aber nur einmal wählen. Deshalb müssen sich potenzielle Wähler aktiv in ein Wahlverzeichnis eintragen lassen. Das ist noch bis zum 19. Mai möglich.
EU-Bürger müssen sich aktiv ins Wählerverzeichnis eintragen lassen
Ganz einfach? Mitnichten. Denn das Wahlrecht sieht vor, dass jeder Wähler mehrere Möglichkeiten hat, seine Stimmen zu verteilen. Die Zauberworte hierbei heißen Kumulieren und Panaschieren. „Das wissen viele nicht und man muss es den Leuten immer mal wieder erklären“, sagt Firtzinger.
Für den Stadtrat gibt es mehrere Möglichkeiten, seine 44 Stimmen zu verteilen. Die Einfachste ist natürlich, einfach ein Kreuz neben der Liste einer Partei zu machen. Die Stimmen werden dann von oben nach unten an die Kandidaten verteilt. Dabei können auch einzelne Kandidaten aus der Liste gestrichen werden. Außerdem kann man einem Kandidaten, den man für besonders geeignet hält, bis zu drei Stimmen geben. Das ist eben jenes besagte Kumulieren.
Findet man Kandidaten aus verschiedenen Wahlvorschlägen gut, so kann man auch bunt quer durch die Listen seine Stimmen verteilen. Das bedeutet dann Panaschieren. Natürlich schließt das Eine das Andere nicht aus und so hat der Wähler die Möglichkeit, sich über Parteigrenzen hinweg seinen Wunsch-Stadtrat zusammen zu stellen. Aber Achtung: Mitzählen ist angebracht, sonst besteht die Möglichkeit, dass der Wahlzettel am Ende ungültig wird.
Beim Bezirkstag oder der Europawahl ist das Prozedere einfacher, denn hier wird nur die Partei oder Liste gewählt.
Die Briefwahl kann ab sofort und bis zum 7. Juni per E-Mail bei der Stadt unter Briefwahl@pirmasens.de beantragt werden. Wichtig dabei: „Der unterschriebene Wahlzettel darf nicht mit in den Umschlag der angekreuzten Stimmzettel“ sagt Sabrina Fritzinger. Sonst könne man die Wahl direkt einer Person zuordnen und damit verliert der Stimmzettel seine Gültigkeit.
Wer seine Stimme direkt im Rathaus abgeben will, kann das ab sofort machen. Das Wahlbüro im Zimmer 1.21 ist montags bis mittwochs von 9 bis 17 Uhr, donnerstags von 9 bis 18 Uhr und freitags von 9 bis 12 Uhr geöffnet.
Also keine Angst vor der Wahl! Wer jetzt noch unsicher ist, für den haben wir Videos auf unseren Social-Media-Kanälen hochgeladen, in denen Sabrina Fritzinger alles erklärt. Außerdem steht auf den Wahlzetteln noch einmal, was zu beachten ist.