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Ein Film, der Papa im Himmel stolz macht
von Amelie GötzPirmasenser Giovanni Balistreri zeigt sein Werk im Walhalla
Die Filmpremiere von „The Destroyer“ war ein voller Erfolg. Fast ausgebucht war der Kinosaal Royal im Pirmasenser Walhalla Kino, sogar Oberbürgermeister Markus Zwick ließ sich diese Premiere nicht entgehen. Am Schluss tosender Applaus, aber erst als eine Kinobesucherin rief: „Ja Giovanni, höre ma‘ jetzt a noch was von dir?“ kam der begehrte Mann von seinem Platz aus der hinteren Reihe hervor und war zuerst etwas sprachlos. Dass ihm die vielen Zuschauer und der Film an sich sehr viel bedeuteten, konnte er dann auch nicht mehr verstecken.
Doch welcher Film wurde da gezeigt, der so viele Menschen anlockte? Giovanni Balistreri ist Pirmasenser, 37 Jahre alt, mit sizilianischen Wurzeln und Kampfsportler. Er war nicht nur Regisseur des Films, sondern gleichzeitig auch Hauptdarsteller, Drehbuchautor, Choreograph der Kampfszenen, Cutter, und und und. „Es war seehr viel Arbeit“ lachte er. Weil es ihm nicht anders möglich war, wurde nur am Wochenende gedreht. Nach jedem Drehtag setzte er sich hin, um alles am Computer zurecht zu schneiden. Unterstützung bei den Dreharbeiten bekam er vor allem von seiner Freundin. Beim Pirmasenser Publikum dürften vermehrt Heimatgefühle entstanden sein. Schauplätze waren nämlich zum Beispiel der Exe, das Fitnessstudio Campus Wellness & Sports, das Iglo Steakhouse oder das Il Toro.
Darum geht’s im Film, Achtung Spoiler!: In der Story wird „Michelangelo“, auch „The Destroyer“ genannt, beauftragt eine Buddhastatue, in der sich Gold und eine Chipkarte mit Standorten weiterer wertvoller Antiquitäten befinden, zu beschaffen. Doch es gibt einen Haken: Aktuell befindet sie sich im Besitz von Giancarlo, einem gefürchteten Mafioso. Es folgen Aneinanderreihungen von Kämpfen, in denen Michelangelo immer als Sieger hervorgeht. Nach dem Tod seines geliebten Hundes wird die Sache für ihn persönlich und es kommt zu einer unerwarteten Wendung. Doch zwischen all den actionreichen Kampfszenen finden sich immer wieder poetische Worte zur Selbstfindung. Zwischendrin finden sich auch ab und an einige Gags, die den Film locker aufrunden.
Sentimental wurde es sowohl im Film als auch im realen Leben, als der Vater von Giovanni thematisiert wurde. Sichtlich emotional berührt brauchte Giovanni einen Moment für sich, denn den Film habe er seinem verstorbenen Vater gewidmet. Seine abschließenden Worte: „Nochmal Danke an Papa“. Natürlich sieht man dem Film an, dass es keine High-End-Produktion, sondern vielmehr eine Eigenarbeit ist. Die Emotionen, die Giovanni verarbeiten und ausdrücken möchte, konnte er mit dem Film nichtsdestotrotz transportieren. Geplant sind aktuell keine weiteren Ausstrahlungen mehr – eventuell mal in einer geschlossenen Gesellschaft. Aber vermutlich wird es wohl nicht der letzte Film gewesen sein, den Giovanni drehen wird, sodass er eines Tages vielleicht wieder im Pirmasenser Kino zu sehen sein dürfte. So hat er sich gegenüber psst! Pirmasenser Storys jedenfalls auf Anfrage geäußert. Es ist also gut möglich, doch wieder bald etwas vom Pirmasenser Filmemacher zu sehen zu bekommen.