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Die Feuerwehr kontrolliert das Hochwasser in Pirmasens. Foto: Zwick

Hochwasser-Angst

von Thomas Müller

Landkreis Land unter, Stadt kommt glimpflich davon

Und dann kam der Regen: Der Dauer-Niederschlag hat vor allem im Landkreis Südwestpfalz, Zweibrücken und dem Saarland für verheerende Überschwemmungen gesorgt. Dagegen ist Pirmasens mit einem blauen Auge davongekommen.

Probleme gab es vor allem in den Bereichen Eichelsbacher Mühle und Niedersimten, wo zeitweise Straßen gesperrt wurden. In Niedersimten war zeitweise eine Evakuierung von Häusern im Gespräch, die Anwohner wurden per Lautsprecher auf dem Laufenden gehalten. Gigantische Wassermassen waren auch hier zu beobachten. „Trotz der großen Regenmengen hat Pirmasens mit umgestürzten Bäumen, Ausspülungen, kleineren Erdrutschen und voll gelaufenen Kellern das Unwetter gut überstanden, unsere Anlagen haben ihre Aufgaben erfüllt“, zeigte sich OB Markus Zwick erleichtert und dankte den Einsatzkräften.

OB Markus Zwick und Dezernent Denis Clauer in der der Feuerwehr-Einsatzzentrale. Foto: Zwick
OB Markus Zwick und Dezernent Denis Clauer in der der Feuerwehr-Einsatzzentrale. Foto: Zwick

Selbst hatte sich der OB mit Dezernent Denis Clauer bei der Feuerwehr in der Leitstelle in der Gasstraße auf dem Laufenden gehalten und war auch mit in den betroffenen Gebieten unterwegs. Wie die Feuerwehr auf Psst!-Anfrage mitteilte, kamen in Pirmasens keine Menschen zu Schaden.

Während es in Pirmasens glimpflich zuging, ist in der Umgebung Land unter. Besonders betroffen sind vor allem Thaleischweiler-Fröschen wo die Schwarzbach über die Ufer trat und Straßen gesperrt werden mussten. Hart getroffen wurden auch Rodalben, Contwig und Waldfischbach-Burgalben. Dort wurde ein Zeltlager am Clausensee geräumt. Laut Verbandsbürgermeister Felix Leidecker waren über 100 Personen, vor allem Jugendliche, betroffen. Sie wurden in einer eingerichteten Unterkunft versorgt. Althornbach war zeitweise von der Außenwelt abgeschnitten.

Die Überlaufbecken hielten den Wassermassen zum Glück stand. Foto: Zwick
Die Überlaufbecken hielten den Wassermassen zum Glück stand. Foto: Zwick

Ganz schlimm ist die Lage in Zweibrücken, wo quasi die komplette Innenstadt unter Wasser steht. Dort wurde am Samstagmittag sogar eine zweite Welle erwartet, weil sich die Schwarzbach im Bereich Dellfeld gestaut hatte.

Auch im Raum Trier-Saarburg sowie fast im gesamten Saarland gab es schlimme Überschwemmungen. Wie immer war die Stadtautobahn in Saarbrücken überflutet, im grenznahen Kleinblittersdorf ging so gut wie gar nichts mehr. In Neunkirchen wurde erwogen, Strom- und Gasversorgung zeitweise abzustellen.

Überall verwandelten sich Bachläufe zu reißenden Strömen. Foto: Zwick
Überall verwandelten sich Bachläufe zu reißenden Strömen. Foto: Zwick

Vor Ort machte sich am Samstag Bundeskanzler Olaf Scholz in Begleitung der saarländischen Ministerpräsidentin Anke Rehlinger ein Bild von den Schäden. In die Pfalz wollte MP Malu Dreyer auch reißen, hatte dazu alle anderen Termine abgesagt. Laut SWR wollte Dreyer nach Zweibrücken, Contwig und Schoden reisen um sich das Ausmaß der Schäden des Hochwassers anzusehen.