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„Ich bin sicher kein Methusalem“
von Thomas Müller • Titelfoto: Thomas MüllerMit 74 Jahren ist Erich Weiss zweitältestes Stadtratsmitglied
„Überrascht war ich nicht, dass ich einer der Ältesten im Stadtrat bin“ sagt Erich Weiss gelassen. Mittlerweile geht der bekannte Pirmasenser Kaufmann in seine dritte Legislaturperiode für die CDU im Rat. „Vorher war das auch mit den beruflichen Interessen nicht vereinbar“, sagt er. Auch wenn er mit 74 Jahren schon längst das Renteneintrittsalter überschritten hat, werkelt er noch so gut wie jeden Tag in seinem Sonderpostenmarkt „Picks Raus“ in der Waisenhausstraße. „Ich brauche das, das hält mich fit, ich brauche die Struktur in meinem Alltag“, sagt er.
Auch wenn man mit ihm spricht, merkt man ihm das etwas höhere Alter nicht wirklich an. „Auch meine Eltern haben bis zwei Wochen vor ihrem Tod noch gearbeitet“, erinnert sich Weiss. Die sind mit 92 und 94 Jahren gestorben. Mit einem Augenzwinkern merkt er an, dass es ihm wohl mal nicht anders gehen wird.
Denn er möchte sich nach wie vor für seine Heimatstadt einsetzen. Ein ganz konkretes Herzensprojekt weist er nicht aus, aber es gibt einiges zu tun. Vor allem liegt ihm die Transformation der Stadt vom ehemaligen Industriestandort am Herzen. „Wir müssen offen sein und auch etwas wagen. Die Gesellschaft und die Bedürfnisse der Menschen verändern sich und das müssen wir als Stadt auch“, sagt er. Ebenso ist er nach wie vor großer Verfechter des Ausbaus der Bundesstraße 10, seit Jahren in der Bürgerinitiative engagiert. Ob er den Ausbau noch miterleben wird? „Ich hoffe es doch sehr, aber wir haben auch schon einiges erreicht, wenn auch noch nicht genug“, zeigt er sich kämpferisch.
Als Methusalem im Pirmasenser Stadtrat will er sich nicht bezeichnen lassen. „Das bin ich sicher nicht“, lacht er. Viel mehr liegt ihm daran, auch mit der jungen Garde zusammen zu arbeiten. „Wir haben viele neue, junge Menschen hier, das ist auch gut so, dass die sich engagieren. Die Mischung macht’s!“ So ist er sich sicher, mit seiner Erfahrung noch viel zur Entwicklung in der Stadt beitragen zu können.