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Pfingsten einfach erklärt: Von der Bibel bis ins Heute
von psst!-RedaktionUrsprung und Bedeutung des Festes
Pfingsten ist eines der ältesten und wichtigsten Feste im Christentum. Es wird 50 Tage nach Ostern gefeiert – daher der Name, der sich vom griechischen Wort Pentekosté („der Fünfzigste“) ableitet. Im kirchlichen Kalender markiert es das Ende der Osterzeit.
Theologisch gesehen erinnert Pfingsten an die Ausgießung des Heiligen Geistes über die Jünger Jesu, wie sie in der Apostelgeschichte des Neuen Testaments (Apg 2) beschrieben wird. Dieses Ereignis gilt als die Geburtsstunde der Kirche, da die Jünger fortan öffentlich predigten und die christliche Botschaft verbreiteten. In diesem Sinne ist Pfingsten das Fest des Heiligen Geistes und der Missionierung.
Jüdische Wurzeln
Weniger bekannt ist, dass Pfingsten auch ein ursprünglich jüdisches Fest ist: Das sogenannte „Schawuot“ (Wochenfest) wurde sieben Wochen nach Pessach gefeiert. Es erinnerte an die Übergabe der Tora am Sinai. Dass der Heilige Geist laut Apostelgeschichte just zu diesem Zeitpunkt auf die Jünger herabkam, war kein Zufall – es stellte eine spirituelle Verbindung zwischen dem alten und neuen Bund her.
Pfingstbräuche in der Geschichte
Im Lauf der Jahrhunderte entwickelten sich zahlreiche volkstümliche Bräuche rund um das Pfingstfest, die häufig mit Fruchtbarkeit, Natur und Frühling zu tun hatten. Dazu zählen:
- Pfingstfeuer: Symbolisieren Reinigung und den Heiligen Geist.
- Pfingstreiter und Pfingstochsen: In ländlichen Gegenden Bayerns und Sachsens wurde der stärkste Ochse des Dorfes festlich geschmückt und durch die Straßen geführt. Der Brauch hatte agrarische und religiöse Bedeutung.
- Pfingstbäume und -sträuße: Junge Männer stellten ihrer Liebsten Birkenzweige vor die Tür – ein Frühlingsbrauch, der mit Pfingsten verschmolz.
- Pfingstspiele und -tänze: Ausdruck von Lebensfreude und Fruchtbarkeit.
Pfingsten in der Moderne
In der heutigen Zeit hat Pfingsten für viele Menschen eher eine weltliche als eine religiöse Bedeutung. Besonders in Deutschland ist das lange Wochenende – durch den Pfingstmontag als gesetzlichen Feiertag – beliebt für Ausflüge, Kurzreisen oder Familientreffen.
Auch kulturelle Veranstaltungen wie Pfingstkonzerte, Volksfeste und Reitturniere (z. B. das berühmte „Pfingstturnier“ in Wiesbaden) prägen die moderne Wahrnehmung des Festes.
Pfingsten in anderen Ländern
Während Pfingsten in Deutschland, Österreich und der Schweiz als gesetzlicher Feiertag gefeiert wird, ist dies nicht in allen Ländern der Fall. In den USA, Großbritannien und vielen osteuropäischen Staaten ist Pfingsten ein kirchlicher, aber kein gesetzlicher Feiertag.
In Frankreich hingegen wird seit 2004 teilweise wieder gearbeitet – der „Jour de solidarité“ wurde eingeführt, an dem der Arbeitslohn für wohltätige Zwecke gespendet wird.
Interessante Fakten über Pfingsten
- Erstes mehrsprachiges Ereignis: Laut Bibel sprachen die Jünger in „allen Sprachen“ der Welt – ein Symbol für die Universalität der christlichen Botschaft.
- Pfingstwetter: In der Meteorologie ist der Begriff „Pfingstwetter“ etabliert – statistisch ist es oft überraschend stabil und warm.
- Liturgische Farbe: In katholischen und evangelischen Kirchen wird zu Pfingsten rot getragen – Zeichen für Feuer, Leidenschaft und den Heiligen Geist.
Fazit
Pfingsten ist mehr als nur ein verlängertes Wochenende. Es vereint religiöse Tiefe, historische Wurzeln, lebendige Bräuche und kulturelle Vielfalt. Wer sich mit Pfingsten beschäftigt, entdeckt ein facettenreiches Fest mit spiritueller Kraft und gesellschaftlicher Relevanz – damals wie heute.
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