Frank Eschrich hört auf

Frank Eschrich, ehemals Die Linke und nun Bündnis Sahra Wagenknecht tritt nicht mehr zur Stadtrastwahl in Pirmasens an. Foto: privat
Mit Thomas Müller

Stadtrat künftig ohne Impulse von Links

Nach der Stadtratswahl im Juni werden einige Plätze von anderen Gesichtern besetzt sein als bisher. Fehlen wird definitiv eine Stimme von links, denn Frank Eschrich tritt nicht mehr zur Wahl an.

„Nach zwei Operationen an der Wirbelsäule im vergangenen Jahr, dem Schlaganfall vor zwei Jahren sowie diversen weiteren Erkrankungen sehe ich mich gesundheitlich nicht mehr in der Lage, für den Pirmasenser Stadtrat zu kandidieren“, sagt Eschich im Gespräch mit Psst. Man merkt, dass ihm die Entscheidung nahe geht. „Das ist mir nicht leichtgefallen, denn ich war gerne und mit viel Herzblut Kommunalpolitiker. Halbe Sachen mag ich nicht. Um die politische Arbeit im Stadtrat so zu gestalten, wie es richtig und notwendig ist, fehlt mir leider die Kraft. Deshalb lasse ich es sein, politische Gründe gibt es dafür nicht.“

Eschrich war im Januar, wie viele Linken-Politiker, zum neu gegründeten Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) gewechselt. „Nachdem sich meine alte Partei selbst zerstört hat, sehe ich in dieser neuen Partei die Chance, dass linke Ur-Werte wie Solidarität, die Gleichheit aller Menschen, soziale Gerechtigkeit und Gewaltfreiheit in eine neue Form gegossen werden, diese schlimme Zeit der Kriege, Ausbeutung, Unvernunft und Verrohung überleben und weiter getragen werden“, sagt er. An seiner alten Partei lässt er kein gutes Haar: „Nach 30 Jahren Engagement in der Linken und ihren Vorgängerparteien stand ich letztendlich vor einem Scherbenhaufen aus Ignoranz, Selbstgerechtigkeit und völliger Politikunfähigkeit in den Führungsebenen der Linkspartei.“

Ebenfalls nicht mehr für den Stadtrat kandidieren wird Eschrichs Lebensgefährtin Brigitte Freihold. Die Linkspartei hatte sich nach dem Austritt vieler Mitglieder und dem Übertritt zu BSW in der Region neu aufgestellt. Es gibt nun einen Bezirksverband Westpfalz, der sich aus den alten Kreisverbänden Zweibrücken, Pirmasens, Kusel und Kaiserslautern zusammensetzt. In Zweibrücken kandidieren einige Personen für die Linke, in Pirmasens und für den Kreistag nicht.