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Künstlerin Tanja Lebski mit einer Mosaik-Münze. Foto; Müller

Erster Blick aufs Mosaik

von Thomas Müller • Titelfoto: Thomas Müller

Einweihung der Kunst-Wand am Münzplatz am 1. August

Lachend steht die Künstlerin Tanja Lebski mit einer Mosaik-Münze in der Hand vor der Wand am Münzplatz. „Ich bin froh und stolz, dass alles so reibungslos geklappt hat“, sagt sie. In nur wenigen Monaten hat sie einen echten Blickfang in der Stadt gestaltet – der ist allerdings noch unter Planen und Gerüst versteckt.

„Selbst im Ganzen habe ich es auch noch nicht gesehen, ich bin sehr gespannt“, sagt die Künstlerin, die in Neunkirchen geboren wurde und ihre Werkstatt in Altleiningen hat. Einen exklusiven Einblick in das Schaffen verrät aber, was das Mosaik einmal darstellen wird: Im Zentrum des etwa 25 Quadratmeter großen Mosaiks ist ein schaukelndes Mädchen zu sehen, das aus einer scheinbaren Öffnung der Wand heraus schwingt und dabei einen roten „Schlabbe“ durch die Luft fliegen lässt.

Noch ist die Wand verhüllt, aber am 1. August wird Eröffnung des Mosaiks am Münzplatz gefeiert. Foto: Müller
Noch ist die Wand verhüllt, aber am 1. August wird Eröffnung des Mosaiks am Münzplatz gefeiert. Foto: Müller

„Ursprünglich wollte ich ein einfaches Zeitfenster gestalten und meinen Blick, meine Vision präsentieren“, sagt Lebski. Kein einfacher Blcik in die Historie der Stadt, sondern Erinnerung und Ausblick auf gute und schlechte Zeiten, als auch auf bessere, die hoffentlich noch kommen werden. Selbst hat die Künstlerin auch Bezug zu Pirmasens. „Ich war als Kind oft hier, meine Oma ist zum Beispiel hier geboren“, erzählt sie. Ihr Großonkel, stolze 90 Jahre alt, lebe immer noch hier. Und ihrem Urgroßvater hat sie anhand einer alten Fotografie eine eigene Mosaik-Münze gewidmet.

Tanja Lebski vor dem zentralen Motiv, einem Mädchen auf der Schaukel mit rotem "Schlabbe". Foto: Müller
Tanja Lebski vor dem zentralen Motiv, einem Mädchen auf der Schaukel mit rotem “Schlabbe”. Foto: Müller

Die anderen Münzen zieren unter anderem Landgraf Ludwig, Hugo Ball, aber auch viele weitere Motive. Gestaltet haben das Künstler aus ganz Deutschland, 16 Helfer hatte Lebski, wie sie selbst sagt. Das meiste wurde in ihrer Werkstatt gemacht und vor Ort an die neu verputzte Wand montiert und weiter bearbeitet. Auch deshalb war die viele Arbeit schneller als gedacht zu stemmen.

Wie viele Mosaik-Steine aus verschiedenen Materialien verarbeitet wurden, kann Lebski gar nicht genau sagen. Beeindruckend ist aber auch die Umsetzung zum Beispiel mit Porzellan, von einigen Tassen ist sogar der Henkel noch greifbar. Und noch etwas Besonderes: Unter anderem kam nachtleuchtendes Glas zum Einsatz, das in der Dämmerung und im Dunkeln für außergewöhnliche Effekte sorgen soll.

Porzellan kam auch zum Einsatz beim Mosaik. Foto: Müller
Porzellan kam auch zum Einsatz beim Mosaik. Foto: Müller

Das Projekt hat Gesamtkosten in Höhe von rund 200.000 Euro. Jeweils 100.000 flossen in die vorbereitenden baulichen Maßnahmen und die künstlerische Gestaltung. Finanziert wurde das Vorhaben jeweils zur Hälfte über Mittel aus der Städtebauförderung und einer zweckgebundenen Spende der Liselott-und-Klaus-Rheinberger-Stiftung. Eingeweiht wird das neue Kunstwerk am Donnerstag, 1. August. Sozusagen als Warm-Up für das Schlabbeflickerfestival am Wochenende, sagt Eva Brödel vom Stadtmarketing. Dort findet dann ein Workshop statt, wo Besucher ein weiteres Mosaik gestalten können. Insgesamt sei das Projekt darauf ausgelegt, noch erweitert werden zu können. Und dann kann auch Künstlerin Tanja Lebski ihr Werk in voller Pracht bewundern.