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Internationaler Museumstag: Von Pirmasens bis Paris – eine Reise durch Räume des Staunens
von Julia ScheppEin Tag, der der Neugier gewidmet ist: Am 18. Mai wird in Deutschland und weltweit der Internationale Museumstag gefeiert. Auch in Pirmasens, in der Pfalz und weit darüber hinaus öffnen Museen ihre Türen, viele davon mit kostenfreiem Eintritt und besonderen Programmen. Was einst als Initiative von Museumsexpertinnen und -experten begann, ist heute ein Tag der Begegnung für alle Generationen.
Die Idee hinter dem Internationalen Museumstag geht auf das Jahr 1977 zurück. Damals rief der International Council of Museums (ICOM) erstmals dazu auf, weltweit Museen und ihre Bedeutung für die Gesellschaft in den Mittelpunkt zu stellen. Seither wird der Tag jedes Jahr rund um den 18. Mai gefeiert – mit jährlich wechselndem Motto. 2025 lautet es: „Museums for Education and Research“ – und unterstreicht damit die Rolle der Museen als lebendige Orte des Lernens und der Wissensvermittlung.
Pirmasens lädt ein: Mitmachen und entdecken
In Pirmasens steht das Forum ALTE POST im Zentrum der Feierlichkeiten. Das historische Gebäude, einst königlich-bayerisches Postamt, beherbergt heute ein Kulturzentrum mit zwei besonderen Dauerausstellungen: Das Hugo-Ball-Kabinett widmet sich dem Dada-Begründer und gebürtigen Pirmasenser Hugo Ball, während die Heinrich-Bürkel-Galerie Werke des romantischen Landschaftsmalers zeigt.
Am Internationalen Museumstag ist der Eintritt in beide Ausstellungen frei. Doch damit nicht genug: Zwischen 14.00 und 16.30 Uhr können Besucher selbst kreativ werden. Unter freiem Himmel gestalten Kinder und Erwachsene aus Schablonen und Sprühkreide farbige Fußspuren, die als bunte Wegweiser auf das Forum ALTE POST aufmerksam machen. Wer mag, nimmt seine selbstgestaltete Schablone als kleines Kunstwerk mit nach Hause.
Vielfalt in der Pfalz: Von Klangfarben bis Kirchengeschichte
Auch über die Stadtgrenzen hinaus zeigen die Museen der Pfalz, wie vielfältig kulturelles Erleben sein kann.
In Speyer lädt das renommierte Historische Museum der Pfalz zum kostenfreien Besuch gleich mehrerer Ausstellungen ein. Gezeigt werden unter anderem „Kreuz und Krone“, eine Auseinandersetzung mit der sakralen Macht im Mittelalter, sowie „Luther, die Protestanten und die Pfalz“, die den reformatorischen Umbruch in der Region beleuchtet. Ebenfalls frei zugänglich ist die Fotoausstellung „Horst Hamann – Kaiserdom zu Speyer. Vertical Photographs“, in der ungewöhnliche Perspektiven auf das berühmte Bauwerk faszinieren.
In Kaiserslautern überrascht das Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern (mpk) mit einem musikalischen Angebot für Familien: Um 11 Uhr präsentieren vier Cellisten des SWR Symphonieorchesters das Programm „Klangfarben – Werke von Barock bis Rock“. In dieser musikalischen Entdeckungsreise wird die Verbindung zwischen Musik und bildender Kunst erlebbar gemacht. Kinder und Jugendliche dürfen nicht nur zuhören, sondern auch mitraten und mitgestalten – der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich.
Bildung trifft Begeisterung – weltweit
Der Internationale Museumstag erinnert daran, dass Museen keine verstaubten Sammlungen sind, sondern lebendige Räume der Begegnung, Bildung und Emotion. Von kleinen Stadtmuseen bis zu internationalen Institutionen laden sie ein, Geschichte zu verstehen, Kunst zu erleben und Weltwissen zu entdecken.
Diese Rolle erfüllen Museen auch auf internationalem Parkett. Einige der weltweit meistbesuchten Häuser sind längst zu kulturellen Pilgerstätten geworden: Das Louvre in Paris zieht jährlich über sieben Millionen Gäste an – allen voran wegen der Mona Lisa, aber auch dank seiner einzigartigen Sammlung antiker und europäischer Kunst. Das British Museum in London begeistert mit Artefakten aus allen Epochen der Weltgeschichte, vom Rosetta-Stein bis zur ägyptischen Mumie.
In New York beeindruckt das Metropolitan Museum of Art (Met) mit einer umfassenden Kunstsammlung von der Antike bis zur Moderne. Und auch das Vatican Museums mit der Sixtinischen Kapelle oder das National Museum of China in Peking zählen zu den Publikumsmagneten der Welt und zeigen, dass kulturelle Bildung längst ein globales Anliegen ist – über Kontinente, Kulturen und Sprachen hinweg.
Museen als Orte des Staunens und Mitgestaltens
Was alle diese Häuser verbindet – vom kleinen Kulturzentrum in der Westpfalz bis zum weltberühmten Museum in einer Metropole – ist die Einladung, Neues zu entdecken. Ob durch Kunst, Geschichte, Wissenschaft oder Musik: Museen geben Raum zum Fragen, Staunen und Mitmachen. Der Internationale Museumstag zeigt einmal mehr, wie wichtig und lebendig diese Orte für eine offene, gebildete Gesellschaft sind – und wie nah das große Staunen oft direkt vor der eigenen Haustür beginnt.
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