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Kulturamtschefin führt durch neue Ausstellung

von Oliver Siebisch • Titelfoto: Oliver Siebisch

Vernissage heute um 19 Uhr

Eine weitere Kunstschau im Forum Alte Post mit dem Titel „Fragmente – Landschaften im 21. Jahrhundert“ bringt Werke der Bopparder Künstlerin Monika Kropshofer. Sie ist ab Samstag geöffnet. Psst! konnte schon vorher mit Kulturamts-Chefin Heike Wittmer einen Blick in die Ausstellung werfen.

Künstlerin Kropshofer weist eine bemerkenswerte Lebensgeschichte auf. Als promovierte Juristin, einige Zeit auch als Rechtsanwältin tätig, fand sie nach einem Studium der Kunstgeschichte zur eigenen künstlerischen Artikulation. Diese konnte schon mehrfach bei der Architekturbiennale in Venedig bestaunt werden. Überhaupt wird ihr Wirken im In- und Ausland wahrgenommen.

Zum Œuvre der Künstlerin fällt Kulturamtschefin Wittmer zunächst ein Zitat des Philosophen Ludwig Wittgenstein ein: „Alles, was wir sehen, könnte auch anders sein.“ Das mag an Kropshofers Arbeitsweise liegen. Von ihr wurden früher analoge oder digitale Fotografien von Landschaften und Baukunst, die sie weltweit persönlich anfertigte, mit Malerei oder Zeichnung kombiniert. In der jüngeren Phase ihres Schaffens findet ein unmittelbarer Druck der Motive auf weiße Kunststoffplatten statt. Dann erst werden sie künstlerisch überformt. „Damit“, erklärt Wittmer, „kommt sie in eine Tiefe, in eine andere Betrachtungsweise, die dem Bild eine dritte Dimension gibt.“ Ihr eigne ein ganz bewusstes Gestalten mit Strukturen und Linien.

Unterschiedlichste Motive nimmt sich Kropshofer vor. Zumal bei ihrem Umgang mit Architekturaufnahmen tritt ihr Ideenreichtum deutlich zutage. Mitunter werden starke farbliche Akzente gesetzt. Sogar einen einfachen Rollladen erhebt sie durch Überformung zum Kunstgegenstand.    

Gleichermaßen ergänzend wie kontrastierend wird dem durch Kropshofer repräsentierten 21. Jahrhundert in einem eigenen Ausstellungsraum traditionelle Landschaftsmalerei bis hin zu abstrakten Gemälden aus der stadteigenen Sammlung beigesellt. Einen Schwerpunkt hat man dabei auf Pfälzer Künstler gelegt. So befinden sich darunter auch Werke von Heinrich Bürkel. „Wir lernen dadurch“, ist Heike Wittmer überzeugt, „ein Sehen der Landschaft“, ihre unterschiedliche Interpretierbarkeit. Gelingen könne dies gerade anhand von Ölskizzen, die in der Natur entstanden sind „und diese Leichtigkeit auffangen im Gegensatz zu dem starren, festen Ölbild“.      

Mehrere Workshopeinheiten mit einer Museumspädagogin, kündigt die Kulturamtschefin an, werden über den Sommer hinweg gestreut. Dabei sei geplant, immer wieder andere Themen aufzugreifen, „die dann tatsächlich in der Ausstellung bearbeitet werden können“.

Die Vernissage findet heute, Freitag, um 19 Uhr im Elisabeth-Hoffmann-Saal statt. Der Kunsthistoriker Heinz Höfchen gibt dabei eine Einführung in Monika Kropshofers Schaffen. Auch für musikalische Untermalung ist gesorgt. Für den Sonntag gilt der Hinweis kostenfreien Workshops für Kinder, die thematisch auf die Ausstellung Bezug nehmen. Sie werden anlässlich des Internationalen Museumstags von der Museumspädagogik angeboten. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.