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Thomas Merzenich

Kulturtipp in der Nähe – „Skulptur begegnet Lyrik“

von psst!-Redaktion

Die Kreisgalerie Südwestpfalz in Dahn präsentiert vom 7. September bis 5. Oktober 2025 eine besondere Ausstellung unter dem Titel „Skulptur begegnet Lyrik“. Gezeigt werden Arbeiten des Künstlerpaares Georg Becker und Gisela Becker-Berens, die Holzskulpturen und Gedichte in einen spannungsvollen Dialog treten lassen.

Vernissage mit Musik und Lesung

Zur Eröffnung am Sonntag, 7. September, um 11 Uhr führt der Kunsthistoriker Matthias Strugalla in die Ausstellung ein. Musikalisch begleitet wird die Vernissage von den Musikern Dr. Volodymyr und Dr. Yanina Zhurba, Lehrkräften der Kreismusikschule Südwestpfalz, am Piano und an der Gitarre. Gisela Becker-Berens liest zudem aus ihren lyrischen Werken. Anschließend können die Besucher die Ausstellung kostenfrei besichtigen. Die Werke sind bis 5. Oktober jeweils dienstags bis sonntags von 15 bis 18 Uhr zugänglich.

Kunst im Zwiegespräch

Im Mittelpunkt steht das Zusammenspiel von Skulptur und Lyrik. Georg Becker schafft seine Holzskulpturen aus ganzen Stämmen oder Ästen, häufig aus heimischen Hölzern wie Walnuss, Pflaume, Wildkirsche, Eiche oder Linde. Charakteristisch sind Bewegungen in Spiralen und Spitzen, Durchbrüche und Öffnungen, die den Blick lenken. Am Ende werden die Werke sorgfältig von Hand geglättet, gewachst und geölt – sie sollen ausdrücklich zum Berühren einladen.

Die grobe Form entstehe mit der Säge, schildert Becker, „ich zeichne mit der Motorsäge.“ Dann beginne die eigentliche Bearbeitung mit Schleifen und Polieren, immer und immer wieder. Dann folgt das Wachsen. Hier entstand eine 172 cm hohe Skulptur aus Walnussholz. Foto: Georg Becker

Die Gedichte von Gisela Becker-Berens ergänzen die Skulpturen inhaltlich. Sie schreibt bewusst in Kleinschreibung und ohne Satzzeichen, um eine intensive Auseinandersetzung mit dem Text zu ermöglichen. So entsteht ein Zwiegespräch von physisch präsenter Holzarbeit und der Leichtigkeit bedruckten Papiers.

Arbeitsprozesse und Hingabe

Die Entstehung einer Skulptur erfordert einen langen Prozess: Von der groben Formgebung mit der Kettensäge über den Einsatz von Beitel, Flex und Holzraspel bis hin zum wochenlangen Feinschliff mit Sandpapier. Erst danach erhalten die Arbeiten ihre glatte Oberfläche und ihre charakteristische Ausstrahlung.

Besuch in der Kreisgalerie

Die Ausstellung lädt dazu ein, Skulpturen und Gedichte gemeinsam wahrzunehmen und ihre Beziehung zueinander selbst zu interpretieren. Sie ist ein Beispiel dafür, wie unterschiedliche Kunstformen ineinandergreifen und neue Perspektiven eröffnen können.

Weitere Informationen gibt es bei der Kreisverwaltung Südwestpfalz unter www.lksuedwestpfalz.de .


Titelbild:  Georg Becker und Gisela Becker-Berens. Ihr kreativer Prozess ist ähnlich. Aus dem Groben arbeiten die Künstler ins Feine. Feilen an Text, Aussage und Form. In der Kreisgalerie begegnet Skulptur Lyrik. Foto: Thomas Merzenich


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