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Nest Titelbild

„Kunst am Bau“-Projekt in der Landgraf-Ludwig-Realschule ist fertig!

von Julia Schepp

Während der Sommerferien hat die Landgraf-Ludwig-Realschule in Pirmasens eine künstlerische Aufwertung erhalten. Im Vestibül des sanierten Schulgebäudes ist die Installation „Nest – Ordinatio V“ der Mainzer Künstlerin Katja Theinkom entstanden. Das Kunstwerk, das in einem bundesweit ausgeschriebenen Wettbewerb ausgewählt wurde, verbindet Architektur und Kunst auf besondere Weise und ist nun offiziell an die Schulgemeinschaft übergeben worden.

Wettbewerb mit großer Resonanz

Theinkom hatte sich im Frühjahr gegen insgesamt 71 Mitbewerberinnen und Mitbewerber durchgesetzt und war als Siegerin aus dem Kunst-am-Bau-Wettbewerb hervorgegangen. Die Realisierungssumme betrug rund 40.600 Euro. Für die Jury war entscheidend, dass die Installation einen deutlichen Bezug zur Architektur des Hauses herstellt und sowohl den historischen Altbau als auch den modernen Neubau einbezieht.

Übergabe mit Fragerunde

Bei der offiziellen Präsentation kamen Vertreter der Schule, der Stadt und der beteiligten Fachplaner zu Wort. Konrektorin Tanja Eisel-Goll betonte die Bedeutung des Kunstwerks für die Schulgemeinschaft und die Identität des Hauses und regt die Schüler an, sich „mit der Arbeit zu beschäftigen“ und zu versuchen „verschiedene Blickwinkel zu erleben“. Bürgermeister Michael Maas unterstrich in seinem Grußwort die Rolle von Kunst am Bau: Sie verändere Wahrnehmungen, rege Diskussionen an und sei ein sichtbares Zeichen für die Wertschätzung von Bildung und Kultur in der Stadt.

Tine Müller-Einfalt von Hochbauamt, Künstlerin Katja Theinkom, Bürgermeister Michael Maas und Konrektorin Tanja Eisel-Goll (von links) bei der offiziellen Übergabe des an die Schüler der Landgraf-Ludwig-Realschule. Foto: Schepp

Die Philosophie der Künstlerin

Im Mittelpunkt stand die Künstlerin selbst, die den Schülern in einer Fragerunde ihre Gedanken erläuterte. „Dieses Nest hat an keiner Stelle eine Berührungsstelle, es ist ein offenes Nest. Das ist ein wichtiger Punkt dieser Arbeit: Dass ein Nest ein Gefühl sein kann, das Schutz bietet, aber trotzdem offen ist für ganz viel Erfahrung“, erklärte Theinkom.

Theinkom erwähnt speziell die Schatten, die je nach Sonneneinstrahlung immer unterschiedlich sind. Foto: Schepp

Die Komposition setzt auf grafische Strukturen, die sich im Raum entfalten und durch farbige Aluminiumröhren aufgebrochen werden. „Wenn Sie den Eingang anschauen, dann ist das Nest viel verdichteter. Wenn Sie durch den Raum gehen, beginnen die optischen Kreuzpunkte sich wieder aufzulösen“, so die Künstlerin. Auf diese Weise verändert sich der Eindruck je nach Standpunkt des Betrachters.

Auch die Farben spielen eine zentrale Rolle. Zehn kräftige Töne – von Gelb über Magenta bis Blau und Grün – setzen lebendige Akzente im Dialog mit den Sandsteinfassaden und den hellen Flächen der Architektur.

Sowohl die Spinte als auch der Fahrstuhl wurden im Entwurf bedacht und integriert. Foto: Schepp

Inspiration und Arbeitsweise

Besonders interessiert waren die Schülerinnen und Schüler, wie eine Künstlerin zu ihren Ideen kommt. Theinkom schilderte, dass für sie der konkrete Ort entscheidend sei. Die Installation sei also nicht abstrakt am Reißbrett entstanden, sondern aus der Auseinandersetzung mit dem Gebäude selbst. Die Schnittstelle zwischen historischem und modernem Gebäudeteil habe sie besonders inspiriert. So sei ein Werk entstanden, das gleichzeitig in die Vergangenheit verweist und in die Zukunft weist.

Dank und Wertschätzung

Am Ende nutzte Theinkom die Gelegenheit, sich für die große Unterstützung zu bedanken: „Ich war hier stets willkommen. Und das ist für mich als Künstlerin, um gut arbeiten zu können, auch ein ganz wichtiger Punkt. Ich muss mich wohlfühlen. Dann wird die Arbeit einfach noch mal einiges besser“.

Mit kräftigem Applaus wurde das Werk offiziell an die Schulgemeinschaft übergeben. Für die Schülerinnen und Schüler ist es ein neuer Blickfang im Alltag – und für Passanten durch ein großes Fenster zur Alleestraße ebenfalls sichtbar.

Was ab jetzt an der Wand zu lesen ist. Foto: Schepp


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