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Pirmasens investiert in klimaresiliente Stadtbäume
von Julia ScheppDer Werkausschuss des Wirtschafts- und Servicebetriebes (WSP) hat in seiner Sitzung am 1. September 2025 den Weg für ein groß angelegtes Projekt zur Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel freigemacht. Unter dem Titel „Pirmasens macht sich fit für den Klimawandel“ wurde ein Maßnahmenpaket beschlossen, das mit einem Gesamtvolumen von 750.000 Euro umgesetzt wird.
Smarte Technik für gesunde Bäume
Kern des Projektes ist die Sicherung und Weiterentwicklung der städtischen Baumlandschaften. Bis zu 150 Bodensensoren sollen künftig Daten zu Feuchtigkeit und Nährstoffgehalt liefern. Diese Informationen ermöglichen eine bedarfsgerechte Bewässerung und eine effizientere Routenplanung der Bewässerungsfahrzeuge. Zusätzlich werden bis zu 15 „Tankbänke“ als lokale Wasserspeicher installiert, um gezielt Bereiche mit erhöhtem Wasserbedarf zu versorgen.
Innovative Pflanzmethoden
Bei der Neuanpflanzung von 16 Straßenbäumen setzt die Stadt auf das sogenannte Stockholmer Baumpflanzsystem (SBS). Diese Schwammstadtmethode verbessert die Speicherung von Wasser, entlastet die Kanalisation bei Starkregen, sorgt für Abkühlung in heißen Sommern und bindet langfristig Kohlenstoff im Boden. Damit werden die neuen Bäume widerstandsfähiger gegen klimatische Extreme und tragen aktiv zum Klimaschutz bei.
Beteiligung und Bildung
Das Projekt ist ausdrücklich partizipativ angelegt: Bürgerinnen und Bürger sollen über Baumpatenschaften eingebunden werden. Aufbauend auf den bereits bestehenden 65 Patenschaften sollen weitere hinzukommen. Zudem wird das in Schulen etablierte „Sonnendiplom“ künftig durch ein „Klimawandeldiplom“ ergänzt, um Kinder und Jugendliche frühzeitig für das Thema Nachhaltigkeit zu sensibilisieren.
Finanzierung und Laufzeit
Das Vorhaben startet im 4. Quartal 2025 und läuft bis Ende 2027. Finanziert wird es überwiegend durch das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung im Rahmen des Programms „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“. Der Förderbescheid sieht eine Unterstützung von 632.649 Euro vor, was rund 84 Prozent der Gesamtkosten entspricht. Die verbleibenden Mittel sind im Wirtschaftsplan des WSP eingeplant.
Modell für andere Kommunen
Durch die Kombination von moderner Sensortechnik, innovativen Pflanzsystemen und der aktiven Einbindung der Bevölkerung versteht sich das Projekt als Leuchtturmvorhaben, das auch anderen Städten als Vorbild dienen soll. Pirmasens setzt damit ein klares Zeichen für eine nachhaltige und klimaresiliente Stadtentwicklung.
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