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Pirmasens sagt Plastik im Biomüll den Kampf an
von psst!-RedaktionStadt startet neue Aufklärungskampagne zur richtigen Mülltrennung – Fokus auf Qualität statt Strafen
Mit einem klaren Appell an die Bürgerinnen und Bürger hat die Stadt Pirmasens eine neue Informationskampagne gestartet: „Bioabfall – Mach’s richtig!“ lautet das Motto, unter dem künftig intensiv über die richtige Nutzung der Biotonne aufgeklärt wird. Hintergrund ist die neue bundesweite Bioabfallverordnung, die seit Mai 2025 verbindliche Qualitätsanforderungen an den Inhalt der braunen Tonne stellt.
„Bereits 1995 waren wir mit der Einführung der Biotonne Vorreiter im Umweltschutz“, erinnert Bürgermeister Michael Maas. Heute werden in der Stadt jährlich rund 4.200 Tonnen Bioabfall gesammelt – und zu wertvollem Kompost verarbeitet. Doch der wird zunehmend durch Plastikreste und andere Fremdstoffe verunreinigt. Das soll sich ändern.
Neue Regeln – alte Erfahrung
Mit der dritten Stufe der novellierten Bioabfallverordnung gelten nun strengere Grenzwerte: Maximal ein Prozent Fremdstoffe – dazu zählen auch biologisch abbaubare Plastiktüten – dürfen im Biomüll enthalten sein. Ziel ist es, den Eintrag von Mikroplastik in die Umwelt drastisch zu reduzieren.
Die Stadt Pirmasens setzt dabei auf Aufklärung statt Strafe. „Wir wollen die Menschen mitnehmen, nicht belehren“, betont Abfallberaterin Kerstin Trappmann. Denn: „Schon wenige Fehlwürfe – etwa Plastiktüten, Kaffeekapseln oder Verpackungen – machen den gesamten Inhalt der Tonne unbrauchbar und verursachen teure Nachsortierungen.“
Starterpakete, Infoveranstaltungen und Kontrollen
Herzstück der Kampagne ist ein umfangreiches Maßnahmenpaket: Ab Ende Mai erhalten alle Haushalte in der Innenstadt und den sieben Ortsbezirken kostenlose Startersets – bestehend aus umweltfreundlichen Papiertüten und einer Übersicht, was in die Biotonne gehört und was nicht.
Zusätzlich finden im Mai und Juni in Quartiersbüros und Stadtteiltreffs Informationsveranstaltungen mit praktischen Tipps statt. Wer teilnimmt, kann mit etwas Glück ein Vorsortiergefäß für die Küche gewinnen – ein kleiner, aber hilfreicher Schritt hin zu besserer Mülltrennung im Alltag.
Parallel dazu informiert die Stadt gezielt Hausverwaltungen, stellt Infomaterial für Mieter bereit und bringt mehrsprachige Aufkleber auf den Biotonnen an – um auch sprachliche Barrieren bei der Trennung zu überwinden.
Ab Juni beginnen zudem flächendeckende Kontrollen: Ausgestattet mit einem neuen Detektionssystem erkennt das Müllfahrzeug automatisch Fehlwürfe. Ist die Tonne falsch befüllt, gibt es einen Anhänger mit Hinweisen – und die Tonne bleibt stehen.
Was darf rein – und was nicht?
Zur Erinnerung: In die braune Tonne gehören ausschließlich organische Küchen- und Gartenabfälle. Erlaubt sind etwa Gemüse- und Obstreste, Kaffeefilter, Brotreste, Blumenerde in kleinen Mengen sowie Laub und Grasschnitt. Verboten sind hingegen Plastiktüten – auch die „kompostierbaren“ –, Verpackungen, Glas, Metall, Hygieneartikel oder Haustierkot.
Die Stadt Pirmasens appelliert an die Eigenverantwortung ihrer Bürger. Denn nur durch konsequente Trennung im Haushalt kann hochwertiger Kompost entstehen – und so ein wichtiger Beitrag zum Umwelt- und Ressourcenschutz geleistet werden.
Weitere Informationen und Tipps zur richtigen Mülltrennung gibt es unter www.pirmasens.de/abfall.
Titelfoto: Maximilian Zwick
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