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Waffensport Waffen

Präzision, Verantwortung & Spitzenleistung

von Julia Schepp

Einblicke in die Abteilung Waffenschießen des Schützenvereins Thaleischweiler

Während draußen die Pfeile der Bogenschützen fast lautlos ihr Ziel finden, herrscht in der Schießhalle eine andere Atmosphäre: konzentriert, technisch präzise und von klaren Regeln bestimmt. Die Abteilung Waffenschießen des Schützenvereins Thaleischweiler ist ein Ort, an dem Sportlichkeit, Verantwortung und Kameradschaft gleichermaßen zählen.

Die Disziplinen sind vielfältig: Geschossen wird mit Luftdruckwaffen auf die standardisierten zehn Meter, mit Kleinkaliber auf größere Distanzen und mit Großkaliberwaffen auf dem vereinseigenen 25-Meter-Stand. Der Verein verfügt über Stände, die für Leistungen bis zu 4.000 Joule zugelassen sind. Für noch größere Entfernungen besteht eine Kooperation mit einem Nachbarverein.

Die Tecknik im Raum, in dem mit Luftdruckwaffen geschossen wird, wurde vor kurzem erneuert. Foto: Schepp

Sicherheit an erster Stelle

Wolfgang Gölter, einer der erfahrenen Schützen, macht deutlich, wie streng die Sicherheitsregeln im Umgang mit Schusswaffen sind. „Einen Waffenschein, um in der Öffentlichkeit zu tragen, bekommen wir nicht – wir haben nur eine Waffenbesitzkarte“, erklärt er. Diese berechtigt ausschließlich dazu, die Waffe vom eigenen Schrank direkt zum Schießstand und zurück zu transportieren. Aufbewahrt werden die Sportgeräte in speziell geprüften Sicherheitsschränken.

Im Training oder Wettkampf gilt: Waffen werden stets entladen und mit geöffnetem Verschluss abgelegt, der Lauf zeigt grundsätzlich nach vorne und jede Bewegung auf dem Stand folgt klaren Abläufen. Diese Strenge ist kein Selbstzweck, sondern Voraussetzung dafür, dass alle Beteiligten sicher und konzentriert trainieren können.

Sportliche Herausforderung statt Waffenkult

Das Ziel ist nicht das bloße Besitzen einer Waffe, sondern die sportliche Leistung. In den Wettkämpfen zählt Präzision über lange Serien hinweg – 40 Schuss mit konstanter Genauigkeit abzugeben, verlangt sowohl körperliche Stabilität als auch mentale Disziplin. „Wer nur die Mechanik liebt, aber das Training vernachlässigt, gehört nicht hierher“, sagt Gölter deutlich.

Erfahrene Schützen passen ihre Waffen individuell an – vom Griff über die Visierung bis zur Abzugseinstellung. Hochwertige Wettkampfwaffen können mehrere tausend Euro kosten, doch auch mit einfacher Ausrüstung lassen sich beachtliche Ergebnisse erzielen. Neue Mitglieder können auf Vereinswaffen zurückgreifen, um verschiedene Disziplinen kennenzulernen, bevor sie eigenes Material anschaffen.

Die Außenanlage der Abteilung Waffenscheißen des Schützenvereins. Foto: Schepp

Die Schießleistungsgruppe – Wettkampf im Fokus

Ein besonderer Teil der Abteilung ist die Schießleistungsgruppe (SLG), die Ende 2018 gegründet und seit Januar 2019 als eigenständiger eingetragener Verein organisiert ist. Die Gruppe ist im Bund der Militär- und Polizeischützen (BDMP) aktiv und richtet den Blick klar auf den Wettkampfbereich. Geplant sind Ranglistenmatches, Einladungsturniere und vereinsinterne Wettbewerbe, die sowohl den Leistungscharakter fördern als auch den Zusammenhalt stärken.

Tradition und Moderne

Ehrenvorstand Jürgen Schmitt erinnert sich an die Anfänge, als fast jeder ein Luftgewehr zu Hause hatte und die Gesetze weit weniger streng waren. Heute präsentiert sich der Verein modern und bestens ausgestattet – unter anderem mit elektronischen Schießanlagen – und ist fest in den Strukturen des Deutschen Schützenbundes verankert.

So verbindet die Abteilung Waffenschießen sportlichen Ehrgeiz mit einem klaren Wertefundament. Präzision, Disziplin und Teamgeist bestimmen das Miteinander – und wer hier trainiert, weiß: Der eigentliche Wettkampf findet nicht gegen andere statt, sondern gegen sich selbst und die Scheibe.


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