Beitrag
Die Verantwortlichen bei der IHK Pirmasens: TIm Wiedemann (Regionales und Kundenbetreuung), Martin Bruhn (Leiter Zentrum für Weiterbildung) und Regionalleiter Jonas Klein (von links) Foto: Müller)

„Schweißen gehört zum Metallberuf“

von Thomas Müller • Titelfoto: Thomas Müller

Was die IHK in Pirmasens alles bietet

Die Industrie- und Handelskammer gehört nach wie vor zu den wichtigsten Anlaufstellen, wenn es um Aus-, Weiter- und Fortbildung geht. Allein im Bereich Pirmasens sind rund 4000 Firmen an die Pirmasenser IHK angeschlossen, im ganzen Beritt mit der Stadt Zweibrücken und dem Landkreis Südwestpfalz etwa 10.600. „Besonders stolz sind wir natürlich darauf, bundesweite Leit-IHK zu sein“, sagt Regionalleiter Jonas Klein. Das gilt vor allem den Bereich der Schuhindustrie. „Allen Prüfungen hier werden von Pirmasens aus erstellt“, sagt Klein.

Doch die Firmen setzen auch auf das hauseigene Weiter- und Fortbildungssystem in den Bereichen Elektro oder Metall mit den gut ausgestatteten Werkstätten. Dafür ist Martin Bruhn zuständig, er leitet das Zentrum für Weiterbildung. „Bei vielen ist Schweißen gar nicht mehr im normalen Ausbildungsplan drin, aber Schweißen gehört einfach zu einem Metallberuf“, weiß der Diplom-Ingenieur. Seit 23 Jahren ist er bei der IHK in Pirmasens, hat unzählige Aus- und Weiterbildungen geleitet oder Prüfungen abgenommen. „Zählen kann ich die beim besten Willen nicht alle“, lacht er. Stolz ist er auf die moderne Ausstattung in den Werkstätten. „Viele Firmen auch von außerhalb schicken ihre Leute zu uns, weil sie wissen, dass hier gut gearbeitet wird.“ Und dafür würden Mitgliedsbetriebe einen relativ geringen Kostenanteil tragen. „Allein schon das Material kostet mehr, als die Teilnahme kostet“, sagt Bruhn. In den Räumen der IHK stehen auch schon mal Maschinen, die 80.000 Euro kosten.

Martin Bruhn an einem der Schweißgeräte in den Werkstätten der IHK. Foto: Müller
Martin Bruhn an einem der Schweißgeräte in den Werkstätten der IHK. Foto: Müller

Neben der Meisterausbildung bietet die IHK aber auch Managementseminare oder AzubiFit, wo Prüflinge optimal auf ihre Abschlussprüfung vorbereitet werden. Auch Zertifikatslehrgänge spielen eine große Rolle, beispielsweise Produktmanager/in oder Nachhaltigkeitsmanager/in in Zusammenarbeit mit verschiedenen Firmen. Ganz neu startet Ende August die Weiterbildung zum Store-Manager im Einklang mit dem Outlet Center in Zweibrücken. „Insgesamt hatten wir in allen Bereichen der Lehrgänge 461 Teilnehmer“, sagt Bruhn stolz. Und auch für das laufende und kommende Jahr sind die Kurse proppenvoll.

Auch auf Messen und in Schulen ist die IHK aktiv

Doch auch in anderen Bereichen bietet die IHK Fachwissen und Unterstützung. Sei es bei der Existenzgründung oder der Unternehmensnachfolge. „Wir beraten und helfen, die bürokratischen Hürden in Deutschland sind immer noch zu hoch und daher scheuen viele den Start mit einem eigenen Unternehmen“, sagt Jonas Klein. Aber auch gegen den Fachkräftemangel kämpft die Industrie- und Handelskammer. „Wir gehen auf Messen, stellen Berufe in den Schulen vor.“

Das ist auch Tim Wiedemann, dem Leiter des Kompetenzfeldes Regionales und Kundenbetreuung wichtig. „Es gibt rund 340 Berufe, das wissen die Meisten gar nicht, theoretisch könnte man so gut wie jeden Tag einen anderen Beruf erlernen.“ Ebenso sei es wichtig, das Image der Ausbildung aufzupolieren. „Heutzutage sind Berufe egal ob in der Industrie, Chemie oder Metall auch geldtechnisch wieder lukrativ“, weiß Wiedemann. Acuh im Bereich des Handels müsse mehr passieren. „Gerade die Innenstädte sind im Wandel. Hier gilt es von den Kommunen, mehr Ansprechpartner und Nähe zu den Händlern aufzubauen.“