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125 Jahre Keck Chemie – Pirmasenser Familienunternehmen mit globaler Strahlkraft

von psst!-Redaktion

Die Jakob Keck Chemie GmbH feiert 2025 ihr 125-jähriges Bestehen. Der Pirmasenser Familienbetrieb hat sich seit seiner Gründung im Jahr 1900 von einem Anbieter für Schuhpflege- und Reparaturmittel zu einem international tätigen Spezialchemie-Unternehmen entwickelt. Heute beliefert die Keck-Gruppe Kunden aus der Schuh-, Automobil-, Kunststoff-, Möbel- und Technischen Industrie auf nahezu allen Kontinenten – und bleibt dabei ihren regionalen Wurzeln treu.

Vom Schuhhandwerk zur globalen Chemiegruppe

Gegründet in der Lemberger Straße mit Fokus auf Schuhpflege, begleitete Keck Chemie in den 1960er-Jahren den Boom der Schuhproduktion mit der Herstellung von Klebstoffen, Lösungsmitteln und Finish-Produkten. Der Erfolg führte zum Umzug an den heutigen Standort im Gewerbegebiet Zweibrücker Straße. In den 1970er- und 1980er-Jahren entstanden Tochtergesellschaften in Spanien und Frankreich. Heute beschäftigt die Gruppe rund 80 Mitarbeiter, davon 50 in Pirmasens.

Auch wenn die Schuhindustrie weiterhin den größten Umsatzanteil ausmacht, hat sich das Unternehmen stark diversifiziert. Wachsende Bedeutung haben Geschäftsfelder wie Automobilindustrie, Möbelbau, Kunststoffverarbeitung und technische Anwendungen.

Weltweite Präsenz und enge Kundenbindung

Die Produkte werden in mehr als 20 Länder geliefert – von Brasilien bis Pakistan, von Großbritannien bis Indien. Zusätzlich bestehen Kontakte in weit entfernte Märkte wie Südafrika, Indonesien oder Saudi-Arabien. Auf internationalen Fachmessen wie der SIMAC in Mailand, der Futurmoda in Alicante oder der IILF in Chennai präsentiert Keck Chemie regelmäßig seine Innovationen.

Besonders schätzen die Kunden die persönliche Begleitung durch ein internationales Team von Anwendungstechnikern. Diese unterstützen von der Produktidee über die Implementierung bis hin zur Schulung vor Ort – selbst bei kleineren Projekten. „Durch unsere Struktur können wir flexibel und effizient auf Kundenwünsche reagieren“, betont Geschäftsführer Mirko Basso.

Marlon und Mirko Basso (v. l.) zeigen die Rückmuster-Aufbewahrung der Jakob Keck Chemie GmbH. Von jedem hergestellten Produkt wird ein Rückmuster aufbewahrt, um ggf. Reklamationen prüfen zu können. Foto: ars publicandi

Innovation und Wandel

Das Portfolio reicht von PU-Farbpasten, Trennmitteln und Klebstoffen bis hin zu Lederpflege- und Reinigungsprodukten. Dabei zeigt sich das Unternehmen anpassungsfähig: Während elegante Schuhe kaum noch nachgefragt werden, rückt die Sneaker-Produktion stärker in den Fokus – mit speziellen Anforderungen an Klebstoffe und Materialien. Auch die Lederwarenindustrie zählt zu den starken Segmenten: renommierte französische Luxusmarken gehören zu den Kunden.

Ein wachsender Bereich ist das In-Mould-Coating-Verfahren, bei dem PU-Formteile wie Lenkräder oder Sitzkomponenten direkt in der Form lackiert werden – ein Verfahren, das auch bei Bürostühlen, Krankenbetten oder Klettergriffen Anwendung findet.

Menschen im Mittelpunkt

Für Mirko Basso, seit 20 Jahren Geschäftsführer, ist das wichtigste Kapital das Know-how der Mitarbeiter: „Die Innovationskraft unserer Labor- und Produktionskräfte sowie die Nähe zum Kunden sind entscheidend für unseren Erfolg.“ Im kommenden Jahr begeht er gleich drei Jubiläen: seinen 60. Geburtstag, 40 Jahre Betriebszugehörigkeit und 20 Jahre in der Unternehmensleitung.

Auch die nächste Generation ist bereits eingebunden: Marlon Basso, Jahrgang 1998, arbeitet nach seinem Masterabschluss seit 2024 im Unternehmen und treibt vor allem die Digitalisierung voran.

Verbundenheit mit der Region

Trotz internationaler Ausrichtung ist Keck Chemie fest mit Pirmasens verbunden. Viele Mitarbeiter haben ihr gesamtes Berufsleben hier verbracht, Lieferanten stammen überwiegend aus der Region. „Wir sind stolz auf unsere Bodenständigkeit und auf die Nähe zur Stadt“, so Mirko Basso.

Auch Oberbürgermeister Markus Zwick würdigt das Unternehmen als „typisch Pirmasenser im besten Sinne“: ein Familienbetrieb, der Tradition und Innovation verbindet. Beispielhaft verweist er auf die langjährige Unterstützung der Deutschen Schuhfachschule, die regelmäßig kostenlos Verbrauchsmaterialien von Keck Chemie erhält.


Titelbild: Mirko und Marlon Basso in der Versandabteilung. Hier werden die fertigen Gebinde etikettiert, Aufträge kommissioniert und Paletten für den Versand vorbereitet. Foto: ars publicandi


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