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125 Jahre St. Pirminius: Stadtführung beleuchtet Geschichte der Kirche und ihres Namensgebers
von psst!-RedaktionWer sich für die Geschichte der Stadt und ihrer religiösen Wurzeln interessiert, sollte sich den kommenden Samstag vormerken: Am 7. Juni lädt das Stadtarchiv Pirmasens zu einer besonderen Führung unter dem Titel „Vom Grundstein bis zum Glockenläuten“ ein. Im Mittelpunkt steht die katholische Pfarrkirche St. Pirminius – ein Wahrzeichen der Siebenhügelstadt, das seit 125 Jahren das Stadtbild prägt.
Die offene Führung beginnt um 14.30 Uhr am Alten Rathaus (Hauptstraße 26) und dauert etwa 90 Minuten. Der Teilnahmebeitrag beträgt sieben Euro, Kinder bis 14 Jahre sind kostenlos dabei. Um eine Anmeldung beim Stadtarchiv per Telefon unter 06331 842299 wird gebeten.
Kirchengeschichte und Wiederaufbau mit Blick fürs Detail
Benannt nach dem Stadtpatron Pirminius, wurde die neugotische Kirche im Jahr 1900 erbaut. Der Architekt Wilhelm Schulte plante den imposanten Sakralbau, der schnell zu einem zentralen geistlichen und kulturellen Ort wurde. Im Zweiten Weltkrieg jedoch wurde St. Pirmin bei einem Luftangriff 1945 fast vollständig zerstört. Bereits zwei Monate später begann der Wiederaufbau – geleitet von keinem Geringeren als dem Sohn des ursprünglichen Architekten. Wilhelm Schulte junior modernisierte den Bau, ohne dessen ursprünglichen Charakter aufzugeben. Sichtbar wird das zum Beispiel an den flacheren Turmhauben oder dem markanten vierteiligen Hauptportal.
Heute beherbergt die Kirche neben kunstvollen Glasfenstern und Altären auch bedeutende Reliquien: eine Stirnreliquie des Heiligen Pirminius sowie eine Unterarmreliquie des seligen Paul Josef Nardini.
Nardinis Wirken in schwieriger Zeit
Auch das Leben und Wirken des 2006 seliggesprochenen Priesters Paul Josef Nardini wird Teil der Stadtführung sein. Die Gästeführer Claudia Ginkel und Lothar Leiner zeichnen ein eindrucksvolles Bild vom sozialen Elend des 19. Jahrhunderts, in das Nardini 1851 als junger Priester nach Pirmasens kam. Armut, Hunger und mangelnde medizinische Versorgung waren damals weit verbreitet. Nardini gründete trotz vieler Widerstände die Schwesterngemeinschaft der „Armen Franziskanerinnen der Heiligen Familie“ und legte damit den Grundstein für ein bis heute wirksames soziales Engagement in der Stadt. Sein Grab befindet sich in der Kapelle gegenüber der Pfarrkirche.
Ein Gang durch 125 Jahre Stadtgeschichte
Die Stadtführung bietet nicht nur spannende Einblicke in die Entstehung und den Wiederaufbau der St.-Pirmin-Kirche, sondern auch in das geistliche und soziale Leben der jungen Industriestadt Pirmasens. Ein informativer Spaziergang für alle, die mehr über ihre Stadt erfahren möchten – und ein würdiger Beitrag zum Jubiläumsjahr der Pfarrkirche.
Titelfoto: Die Aufnahme stammt aus dem Herbst 1953. Foto: Sammlung Wolfgang Runck, Stadtarchiv Pirmasens
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