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60 Jahre gelebte Nächstenliebe: Die Heinrich Kimmle Stiftung feiert Jubiläum in Pirmasens
von psst!-RedaktionEin außergewöhnliches Jubiläum: Heute, am 1. Juni 2025 blickt die Heinrich Kimmle Stiftung auf 60 Jahre engagierte Arbeit für Menschen mit Beeinträchtigungen zurück. Was 1965 mit der Vision eines einzelnen Pfarrers begann, hat sich längst zu einem der bedeutendsten sozialen Träger der Region entwickelt – mit tiefen Wurzeln in der Stadt Pirmasens und weitreichender Wirkung darüber hinaus.
Eine Idee wird Wirklichkeit
Der Ursprung der Stiftung liegt im Herzen der Nachkriegszeit, als gesellschaftliche Hilfsangebote für behinderte Menschen noch rar waren. Pfarrer Heinrich Kimmle, damals Seelsorger der Gemeinde St. Elisabeth in Pirmasens, ließ sich von der Not und dem Mangel an Unterstützung nicht abschrecken. In den Räumen der ehemaligen Notkirche begann er am 1. Juni 1965 mit der Betreuung von acht geistig behinderten Kindern. Was zunächst klein und unscheinbar wirkte, sollte sich rasant entwickeln.
Schon zwei Jahre später differenzierte sich das Angebot in Sonderkindergarten, Sonderschule und eine sogenannte Anlernwerkstätte. Bis 1972 unter dem Dach des Caritasverbandes der Diözese Speyer geführt, wurde die Initiative 1973 in eine eigenständige kirchliche Stiftung öffentlichen Rechts überführt – die „Caritas Kinderhilfe“. Im Jahr 2007 wurde diese schließlich in „Heinrich Kimmle Stiftung“ umbenannt, um das Lebenswerk ihres Gründers zu ehren.
Heute: Ein Netzwerk für Teilhabe und Selbstbestimmung
Heute begleitet die Stiftung über 1.400 Menschen mit Beeinträchtigungen in Pirmasens, Zweibrücken und im Landkreis Südwestpfalz. Ziel ist es, diesen Menschen individuelle Lebenswege zu ermöglichen – mit so viel Selbstbestimmung, Teilhabe und Sicherheit wie möglich.
Die Angebote der Stiftung sind dabei ebenso vielfältig wie durchdacht: Angefangen bei einer integrativen Kindertagesstätte, in der Kinder mit und ohne Förderbedarf gemeinsam aufwachsen, über eine Förderschule mit dem Schwerpunkt auf ganzheitlicher Entwicklung, bis hin zu acht Werkstätten für Menschen mit Beeinträchtigungen, die reale Beschäftigungs- und Qualifizierungsmöglichkeiten bieten. Wohnangebote reichen von ambulant unterstütztem Wohnen bis zu betreuten Wohngruppen. Ergänzt wird das Engagement durch ein Inklusionsunternehmen, zu dem unter anderem CAP-Märkte und ID-Drogeriemärkte gehören – Orte, an denen Menschen mit Beeinträchtigungen nicht nur mitarbeiten, sondern auch gesellschaftlich sichtbar sind.
Das christliche Leitbild als Fundament
Tief verankert ist das Wirken der Stiftung in ihrem christlichen Menschenbild. Die Würde jedes Einzelnen steht im Mittelpunkt – unabhängig von kognitiven oder körperlichen Beeinträchtigungen. Der Leitsatz „Menschen mit Beeinträchtigungen sind der Mittelpunkt unseres Handelns“ ist kein bloßes Motto, sondern prägt den Alltag und das Selbstverständnis aller Mitarbeitenden. Dabei setzt die Stiftung auf ein wertschätzendes, ressourcenorientiertes Miteinander, bei dem persönliche Interessen und Lebensziele der betreuten Menschen im Zentrum stehen.
Die Arbeit der über 600 Mitarbeitenden der Stiftung erfolgt mit hoher fachlicher Kompetenz, Professionalität und einem festen Wertefundament. In enger Kooperation mit Angehörigen, gesetzlichen Betreuern und Partnern aus der Region wird stets das Ziel verfolgt, Teilhabe und Integration auf allen Ebenen zu ermöglichen.
Jubiläumsfest im Framas Stadion: Gemeinsam feiern
Dem Anlass entsprechend wird das Jubiläum am 23. August 2025 groß gefeiert – inklusiv, offen und festlich:
Zwischen 11:00 und 16:00 Uhr lädt ein buntes Familienfest vor dem Framas Stadion mit Zauberei, Musik und Vereinsauftritten ein – bei freiem Eintritt und kulinarischer Versorgung.
Am Abend übernimmt dann RPR1 die Moderation eines Open-Air-Konzerts im Stadion selbst. Als Vorband treten „Die dicken Kinder von Landau“ auf, gefolgt von den Hauptacts Alvaro Soler und Max Giesinger. Das Konzert beginnt um 18:30 Uhr, Tickets sind ab 35 Euro online oder in den CAP- und ID-Märkten der Region erhältlich.

Ein Werk mit bleibender Wirkung
Prälat Heinrich Kimmle verstarb im Jahr 2000, doch sein Werk lebt eindrucksvoll weiter. Seine Vision, Menschen mit Beeinträchtigungen nicht am Rand, sondern inmitten der Gesellschaft zu sehen, ist heute aktueller denn je. Dass sich aus einer kleinen Initiative ein stabiler Baum mit vielen Zweigen entwickeln konnte, wie es der ehemalige Speyerer Bischof Anton Schlembach einmal formulierte, ist das Resultat von Überzeugung, Mut und kontinuierlichem Einsatz.
Die Heinrich Kimmle Stiftung ist heute weit mehr als ein sozialer Träger – sie ist Ausdruck einer gelebten Kultur der Inklusion, getragen von Menschlichkeit, Glauben und einem klaren gesellschaftlichen Auftrag. Ihr Jubiläum ist daher nicht nur ein Rückblick, sondern auch ein klares Versprechen für die Zukunft.
Titelbild: Aus Website der Heinrich Kimmle Stiftung entnommen
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