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Giuseppe Di Benedetto sitzt für die SPD im Pirmasenser Stadtrat. Foto: privat

7 Fragen an… Giuseppe Di Benedetto

von Thomas Müller

Wir stellen euch euren Stadtrat vor

Die Kommunalwahl ist vorbei, der Stadtrat mit seinen 44 Mitgliedern steht! Doch wer sitzt da eigentlich für welche Partei drin? Vor der Wahl haben wir euch die Spitzenkandidaten der jeweiligen Parteien vorgestellt und das hat euch gefallen. Darum haben wir uns überlegt, dass wir jedem, der im Rat vertreten ist, ein Gesicht und eine Stimme geben wollen. In loser Reihenfolge stellen wir euch die einzelnen Mitglieder des Pirmasenser Stadtrates vor. Wir haben ihnen sieben Fragen gestellt.

Heute an der Reihe: Giuseppe Di Benedetto von der SPD.

psst!: Stell Dich bitte kurz vor!

Ich heiße Giuseppe Di Benedetto und wurde im Juli 1977 in Pirmasens geboren. In der Zweibrücker Straße bin ich aufgewachsen, habe später auf der Ruhbank und einige Jahre auch im Schachen gewohnt. Mittlerweile bin ich mit meiner Frau seit 16 Jahren in Erlenbrunn zu Hause. Ich bin verheiratet und stolzer Vater dreier Töchter.

Nach der Realschule, die ich in Pirmasens besuchte, begann ich eine Ausbildung bei der Bundesagentur für Arbeit, Dort bin ich seit meinem 16. Lebensjahr beschäftigt. Nach meiner Ausbildung beim „Arbeitsamt Pirmasens“ habe ich berufsbegleitend meine Fachhochschulreife absolviert. Anschließend ging es zum Studium an die Fachhochschule des Bundes nach Mannheim: seit 2005 bin ich Diplom-Verwaltungswirt (FH).  In all den Jahren konnte ich in vielen Tätigkeiten Berufserfahrung sammeln. Neben der Bearbeitung von Lohnersatzleistung und Kindergeld war ich Arbeitsvermittler, Berufsberater, Führungskraft, Berater Controlling und bin nun seit einigen Jahren als Vorsitzender des Bezirkspersonalrates tätig. In dieser Funktion bin ich mit meinem Gremium für über 4500 Kolleginnen und Kollegen in unserem Regionaldirektionsbezirk Rheinland-Pfalz-Saarland zuständig. Neben meinem ehrenamtlichen Engagement in verschiedenen gewerkschaftlichen Funktionen auf Bundes- und Landesebene war ich bis 2022 insgesamt 17 Jahre im Aufsichtsrat der Baugenossenschaft Pirmasens (Mietwohnungen im Stadtteil Schachen), davon 14 Jahre lang Vorsitzender. In der Kita-Zeit meiner Kinder habe ich mich auch im Förderverein der KiTa „Pfiffikus“ in Erlenbrunn engagiert und war im Jahr 2014 Vorsitzender des Fördervereins. Seit 2024 bin ich als Hauptschöffe am Landgericht Zweibrücken benannt.

Wie bist Du zur Kommunalpolitik gekommen?

Eigentlich wollte ich gar nicht in die Kommunalpolitik. Ich war mit meinem Engagement in der Gewerkschaftspolitik zufrieden. Da gibt es ja bereits inhaltliche Schnittmengen. Aber 2016 nahm der gesellschaftliche Riss und die fremdenfeindliche Haltung am rechten Rand zu. Wir erleben leider auch eine Zeit, die unsere Demokratie auf den Prüfstand stellt. Hass und Hetze nehmen insbesondere über soziale Medien zu. Aber auch falsche Aussagen, die nichts mit der Realität zu tun haben. Ich bin auch nicht mit allen politischen Diskussionen und Entscheidungen zufrieden. Aber nur kritisieren und hinnehmen ist nicht mein Ding.  Das Schöne an einer Demokratie ist, dass man sich einbringen kann. Ich lebe und liebe die Stadt, in der ich aufgewachsen bin. Ich habe Pirmasens viel zu verdanken. Mit meinem Engagement kann ich etwas zurückgeben.

Mit wem verstehst Du Dich besonders gut im Rat?

Ich bin ja noch ganz neu im Rat. Ich werde mich dort besonders gut mit Menschen verstehen, die Pirmasens ohne Eigeninteressen voranbringen und soziale Politik für Bürgerinnen und Bürger umsetzen möchten, die Demokratie leben und die weder Hass noch Hetze verbreiten.

Was läuft aus Deiner Sicht gut in Pirmasens?

Ganz aktuell: das Schlabbeflicker-Festival. Das war ein Fest für alle Generationen. Die Stadt war so gefüllt, wie man es sich wünscht und die Stimmung war gut.

Was auch eine Bereicherung in der Fußgängerzone darstellt ist das Atelier Kunschd’Raum. Wo früher bei Ackermann noch Mode verkauft wurde, findet man nun ein breites Spektrum an Künstlern unserer Region. 

Was läuft nicht so gut?

Die notwendige Geschwindigkeit der Weiterentwicklung von Pirmasens läuft weniger gut. Hauenstein hat früh und erfolgreich die Schuhmeile umgesetzt. In Zweibrücken konnte mit dem DOZ ein Anziehungsmagnet geschaffen werden. In Pirmasens kämpfen wir jedoch weiterhin gegen Leerstände und haben im Land die höchste Quote der Kinderarmut. Die KiTas sind nicht so aufgestellt, dass wir von stabilen Betreuungsstrukturen für jedes Kind in Pirmasens reden können. Es wird einiges in Pirmasens getan. Aber in vielen Bereichen gibt es noch sehr große Herausforderungen. Und wo wir selbst Einflussmöglichkeiten haben, dürfen wir nichts unversucht lassen, die Gegebenheiten zu verbessern.

Du bekommst Besuch aus Übersee. Welchen Ort in Pirmasens zeigst Du?

Der erste Weg führt zur Husterhöhe. Meine Verwandtschaft aus Amerika hat dort gewohnt. Mein Onkel war in den 80ern hier stationiert. Ich selbst habe nach dem Schulunterricht auf der Grundschule Husterhöhe viel Zeit bei meiner amerikanischen Familie verbracht. Mit meinem Onkel und meinen Cousinen lassen wir Erinnerungen aufleben, wie es früher war und was sich seitdem verändert hat.

Wenn Du eine Sache in Pirmasens ändern könntest, welche wäre das?

Gute Rahmenbedingungen für gut bezahlte attraktive Arbeitsplätze in ausreichender Zahl schaffen. Damit wären viele Probleme gelöst. Ein Traum – und ich würde mich freuen, wenn wir wichtige Schritte in diese Richtung nehmen können.


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