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Stadtratsmitglied Philipp Scheidel von der CD- Foto: privat

7 Fragen an… Philipp Scheidel

von Thomas Müller

Wir stellen euch euren Stadtrat vor

Die Kommunalwahl ist vorbei, der Stadtrat mit seinen 44 Mitgliedern steht! Doch wer sitzt da eigentlich für welche Partei drin? Vor der Wahl haben wir euch die Spitzenkandidaten der jeweiligen Parteien vorgestellt und das hat euch gefallen. Darum haben wir uns überlegt, dass wir jedem, der im Rat vertreten ist, ein Gesicht und eine Stimme geben wollen. In loser Reihenfolge stellen wir euch die einzelnen Mitglieder des Pirmasenser Stadtrates vor. Wir haben ihnen sieben Fragen gestellt.

Heute an der Reihe: Philipp Scheidel von der CDU.

psst!: Stell Dich bitte kurz vor!

Mein Name ist Philipp Scheidel, ich bin 35 Jahre alt, verheiratet und habe 3 tolle Kinder im Alter von 5, 7 und 9 Jahren. Geboren und aufgewachsen bin ich in Pirmasens, nur während meines Studiums habe ich die Stadt kurzzeitig verlassen müssen. Nach meinem Abitur war der Wunsch groß, auch andere Städte kennenzulernen, sodass ich mich gefreut habe, für mein Studium nach Karlsruhe ziehen zu können. Je länger es jedoch dauerte, desto größer war der Drang zurück nach Pirmasens zu kommen, denn ich habe die Vorzüge unserer schönen Horebstadt mitten im Pfälzerwald immer mehr schätzen gelernt. Vor allem habe ich gesehen: Anderswo ist auch nicht alles Gold, was glänzt…

Ich habe in Karlsruhe Wirtschaftsingenieurwesen studiert und arbeite als stellvertretende Betriebsleitung und als Leiter des Fertigungscontrollings bei psb intralogistics hier in Pirmasens.

Als Jugendlicher konnte ich erste politische, wenngleich auch nicht parteipolitische, Erfahrungen sammeln. Ich durfte über 6 Jahren Mitglied des Jugendstadtrates sein und habe in der Zeit als Beisitzer, als stellvertretender Vorsitzender und letztlich als Vorsitzender für verschiedene Aktionen sowie bei vielen Festen und Veranstaltungen Verantwortung getragen.

Kommunalpolitisch engagiere ich mich nach meiner Rückkehr nach Pirmasens seit über 5 Jahren im Stadtrat von Pirmasens, hier als stellvertretender Fraktionssprecher der CDU-Fraktion, als auch im Fehrbacher Ortsbeirat, hier als stellvertretender Ortsvorsteher.

Wie bist Du zur Kommunalpolitik gekommen?

Zum einen komme ich aus einer politischen Familie. Meine Eltern sind seit Jahrzehnten politisch engagiert und so war es auch für meine Geschwister und mich das Normalste auf der Welt, uns schon in jungen Jahren miteinzubringen. Ein Stück weit wurde es mir daher in die Wiege gelegt.

Zum anderen habe ich dabei auch, insbesondere in meiner Zeit als Jugendstadtrat, feststellen dürfen, dass es mir unheimlich viel Freude bereitet, mich aktiv miteinzubringen, Ideen zu entwickeln und für deren Umsetzung zu kämpfen und am Ende auch auf das Ergebnis stolz sein zu dürfen. Dass ich das mit einer gewissen Portion Lokalpatriotismus verknüpfen kann, indem ich mich für Fehrbach und Pirmasens einsetze, macht den besonderen Reiz für mich aus und entlohnt auch für den durchaus erwähnenswerten zeitlichen Aufwand.

Mit wem verstehst Du Dich besonders gut im Rat?

Das Schöne in unserer CDU-Fraktion ist: So breit das Spektrum der Mitglieder unserer Fraktion ist, ob jung oder alt, ob erfahrender Hase oder Neumitglied und unabhängig vom persönlichen Schwerpunkt, so eint uns alle die Liebe zu unserer Heimatstadt. Das macht es mir persönlich einfach, mich mit allen Mitgliedern meiner Fraktion gut zu verstehen und so sind mir auch viele Mitglieder sehr ans Herz gewachsen, ich möchte keinen von ihnen missen. Besonders intensiven Austausch habe ich natürlich innerhalb der Fraktionsspitze mit Stefanie Eyrisch, Florian Dreifus und Katja Faroß-Göller, als langjähriges, aufgrund der Altersgrenze nun ausgeschiedenes JU-Mitglied schätze ich aber auch ganz besonders den Austausch mit dem JU-Vorsitzenden Jan Weimann und seinem Vorgänger und meinem langjährigen Sitznachbarn im Stadtrat Florian Bilic.

Aber auch in anderen Fraktionen, in der Stadtspitze und insbesondere auch im Sitzungsdienst sind viele großartige Personen, mit denen ich supergut auskomme.

Was läuft aus Deiner Sicht gut in Pirmasens?

In Pirmasens sind wir Meister darin, aus wenig viel zu machen. An vielen Ecken und Enden fehlt uns aufgrund der mangelnden kommunalen Finanzausstattung des Landes das Geld, um gute Ideen im freiwilligen Sektor einfach so umsetzen zu können. Aber Not macht erfinderisch, und das haben wir in Pirmasens in den letzten Jahrzehnten hervorragend bewiesen. Der vielzitierte Pirmasenser Weg, sei es bei Bewältigung der Flüchtlingswelle, hier möchte ich an die Kombination aus langjähriger Zuzugssperre, verpflichtenden Integrationsangeboten und Bezahlkarte erinnern, beim Pakt für Pirmasens, der unheimlich viel für bedürftige Kinder und Familien leistet, oder bei kreativen Lösungen wie beispielsweise beim Erhalt der Villa im Neufferpark, bei der es gelungen ist, aus verschiedenen Quellen und Stiftungen Gelder zu akquirieren und gemeinsam mit dem Kunstverein eine dauerhafte Nachnutzung zu finden, ist in der Breite in meinen Augen beispiellos in ganz Deutschland.

Was läuft nicht so gut?

Leider reicht die vorher beschriebene Kreativität alleine nicht immer aus, um alle Ideen umzusetzen. Es fehlt letztlich einfach das Geld. Hier muss das Land Rheinland-Pfalz, gemeinsam mit dem Bund, endlich nachbessern, denn seit vielen Jahren wird das Konnexitätsprinzip verfassungswidrig nicht eingehalten, wodurch die Stadt Pirmasens einen immensen Schuldenberg aufgebaut hat, den sie nicht zu verantworten hat. Der jetzige Schuldenschnitt ist daher gut und wichtig und der erste richtige Schritt für den Erhalt unserer Kommune, jedoch muss der kommunale Finanzausgleich grundlegend strukturell neu aufgestellt werden, um nicht in wenigen Jahren vor einem neuen Schuldenberg zu stehen. Denn der Haushalt kann aufgrund der ganzen nicht gegenfinanzierten Pflichtaufgaben nach wie vor nicht ausgeglichen werden.

Du bekommst Besuch aus Übersee. Welchen Ort in Pirmasens zeigst Du?

Definitiv das Strecktal. Ich fahre sehr gerne mit dem Rad oder laufe den Weg von Fehrbach übers Blümelstal ins Strecktal. Die Lage unserer Stadt mitten im Pfälzerwald ist einfach besonders. Und plötzlich aus dem Wald herauszukommen und mitten in einem wunderschönen Landschaftspark mitten in der Stadt zu stehen ist einfach einzigartig. Das Strecktal steht für mich sinnbildlich für die Pirmasenser Entwicklung in den vergangenen Jahrzehnten. Und gerne würde ich meinem Besuch an diesem Beispiel erklären, was sich hier alles getan hat.

Wenn Du eine Sache in Pirmasens ändern könntest, welche wäre das?

Es wäre ein Einfaches, hier nur auf die Kommunalfinanzen zu verweisen. Es mangelt ja nicht an guten Ideen, sondern am Vorhandensein des Geldes. Natürlich wäre es schön, sich dieses Korsetts entledigen zu können und endlich auch mal Geld für freiwillige Leistungen im Haushalt verfügbar zu haben. Aber was mich wirklich stört ist das bundesweite Bild von Pirmasens. Aus dem Strukturwandel nach dem Abschwung der Schuhindustrie und dem Weggang der Amerikaner resultiert bis heute eine sehr hohe Arbeitslosigkeit, die das öffentliche Bild nachhaltig prägen. Auch bei manch einem Pirmasenser, denn nicht immer spricht jeder gut über unsere Stadt. Ich finde aber: Das ist zu einseitig! Es hat sich eine Menge getan in unserer Stadt und da können wir zurecht stolz drauf sein! Ich möchte an dieser Stelle nur die Achse von unserem Bahnhof über Forum Alte Post und der Jugendherberge mit dem nun entstehenden Jugendhaus bis hin zur Bahnhofsstraße und dem neuen Mosaik am Münzplatz erinnern, welches für mich einen tollen Weg in die Innenstadt bietet.
Der Weg von der Jugendherberge zum Dynamikum bis hin ins Strecktal oder hoch in Richtung Exerzierplatz mit dem nun endlich gestarteten Aufbau des ehemaligen Kaufhallengeländes, all das sind Stellen in unserer Stadt, die vor 20 Jahren noch ganz anders ausgesehen haben. Auf diesen Weg sowie auf die zuvor genannten positiven Entwicklungen, gerade in Anbetracht der uns zur Verfügung stehenden Mitteln, dürfen alle Pirmasenser stolz sein und ich würde mir wünschen, dass alle das so sehen könnten und darüber berichten würden.

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