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„Allein vom Ambiente her ein Glücksgriff“
von Thomas Müller • Titelfoto: Thomas MüllerStrecktal-Biergarten-Betreiber Andreas Schütz über die Saison
Noch ist es ruhig am Weiher im Strecktalpark, die Enten planschen im Wasser. Noch sind die Stühle leer, aber das wird sich bald ändern. „Pünktlich, wenn wir aufmachen, kommen auch die ersten Gäste“, sagt Andreas Schütz. Seit 2020 betreibt er zusammen mit Lebensgefährtin Katharina und der Firma V-Zeit den Biergarten im Strecktal.
Zeit für eine erste Sommer-Bilanz? „Wir sind sehr zufrieden“, sagt Schütz. Zwar sei der Start im Mai und Juni sehr verregnet gewesen, aber Juli und August seien dafür umso besser gelaufen. „Letztes Jahr war der August total verregnet, so ist das eben. Wir können keine vier Wochen Sonnenschein am Stück erwarten“, sagt der erfahrene Unternehmer. Auf die Idee, das Strecktal dauerhaft über den Sommer zu bewirten, ist er in der Corona-Zeit gekommen. Normalerweise war er in ganz Deutschland auf Messen und Veranstaltungen unterwegs. Aber die Pandemie hatte den Vorteil, dass Außengastronomie die einzige Möglichkeit war, etwas anzubieten. „Die Stadt hat auch gleich grünes Licht erteilt und geholfen“, erinnert sich Schütz.
Eigentlich hat er Bäckermeister gelernt, dann zum Veranstaltungskaufmann umgeschult. Schnell ist der Biergarten zum Anlaufpunkt, nicht nur für Pirmasenser geworden. „Wir bewirten vor allem viele Touristen, aber auch Wandergruppen oder Radfahrer machen hier Halt“, sagt Schütz. Doch ebenso wissen die Einheimischen das gastronomische Kleinod zu schätzen. „Wir haben sehr viele Stammkunden, manche sind im Sommer jeden Abend hier.“
Auf den Tisch kommt, was gut verkauft wird. Dabei Klassiker wie Flammkuchen, Currywurst oder Wurstsalat. Ein Experiment aus dem letzten Jahr, als jeden Tag ein wechselndes Tagesessen angeboten wurde, ist wieder verworfen. „Dafür machen wir jetzt ein Wochengericht, das es dann täglich zusätzlich gibt“, erklärt Schütz. Besonders gut angekommen sind beispielsweise Rollo mit Knödel, aber auch Wildschweinwürste mit Bayrisch Kraut. Dabei übernimmt der 58-Jährige auch viel Küchenarbeit selbst. Dazu hat er seit diesem Jahr extra einen rund 50 Quadratmeter großen Küchentrakt neu aufgestellt. Der bleibt auch über Winter stehen, wenn der Biergarten geschlossen ist.
„Ich hatte von Anfang an ein gutes Gefühl. Allein die Lage, das Ambiente mit dem Weiher, es ist unglaublich schön und ein echter Glücksgriff“, sagt Schütz. Eigentlich war die Jahre vor Corona im Sommer über auf Sylt, hat dort verkauft. „Da gehen wir jetzt immer über Weihnachten und Neujahr hin, verkaufen Flammkuchen und Glühwein.“ Auch die Aktionen im Biergarten kommen gut an. So hat sich beispielsweise der Bingo-Abend fest etabliert. Aber auch der Mittwoch, an dem es fast immer Live-Musik gibt, ist jedes Mal sehr gut besucht. Vorstellen kann sich der Unternehmer, den Biergarten auch mal im Winter bei eisigen Temperaturen für ein Wochenende zu öffnen. Besonders gut gelaufen sei auch das Public Viewing mit Großleinwand zur Fußball-Europameisterschaft. „Das machen wir zur nächsten WM auf jeden Fall wieder.“ Sogar ein zweiter Bierwagen war an Spieltagen der Deutschen Mannschaft im Einsatz, so viele Gäste kamen. Die rund 200 Sitzplätze haben da kaum ausgereicht.
Probleme, Personal zu finden hat Schütz übrigens nicht. Das Team umfasst rund 30 Mitarbeiter mittlerweile. Auch seine Töchter helfen immer mal wieder mit, wie die Jüngste Leonie. „Ich bin immer gerne eingesprungen, wenn es gefehlt hat“, sagt die 19-Jährige. Nur wird sie künftig etwas kürzertreten, da sie kommende Woche mit ihrer Ausbildung zur OP-Schwester beginnt. Veranstaltungskaufmann-Azubi Janis Boor ist begeistert. „Ich kann mir in Pirmasens eigentlich keinen schöneren Arbeitsplatz vorstellen“, sagt er. Man sei ständig in Bewegung und an der frischen Luft. Das gleiche sagt Kollegin Luisa Sauer. „Im Team passt es einfach, da macht die Arbeit gleich noch mehr Spaß.
Die Biergarten-Saison endet voraussichtlich am 15. September. Wenn es der Wetterbericht aber zulässt, können es auch noch ein paar Tage mehr werden.
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