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Blick auf eine überragende Vorrunde
von Andreas PetryDie Zwischenbilanz des FK Pirmasens macht Lust auf mehr
Es war ein richtig gutes Jahr für den Fußball-Oberligisten FK Pirmasens. Nicht nur weil die Kicker bei ihren Auftritten die FKP-Fans begeisterten. Viel wichtiger war der Abschluss des Sponsorenvertrag mit dem Pirmasenser Unternehmen Supremo-Shoes und deren Marke Kappa. Der garantiert dem Pirmasenser Traditionsverein einen niedrigen sechsstelligen Betrag per anno für die nächsten fünf Jahre.
„Supremo ist ein traditionsreiches Unternehmen aus unserer Stadt, Kappa ein Sportartikelhersteller mit viel Erfahrung. Wir freuen uns darüber, mit beiden künftig zusammenzuarbeiten, weil sie sehr gut zu unserem Verein passen“, sagt FKP-Präside Jürgen „Chick“ Kölsch bei der Vertragsunterzeichnung. On top dazu kam, dass die bisherigen Großsponsoren den Verein auch weiterhin unterstützen. Nochmals Kölsch: „Unsere beiden langjährigen Partner Framas und Wawi werden unserem Verein auch künftig treu bleiben und den Weg mit uns weitergehen. Wir sind sehr froh, damit eine wichtige Grundlage für den sportlichen Erfolg gelegt zu haben.“ Kölsch hatte bei diesen im April gesprochenen Worten, wohl nicht vermutet, dass es besonders im sportlichen Bereich in der neuen Saison 24/25 so gut laufen würde.
Mit dem neuen Trainer kommt sofort der Erfolg
Daniel Paulus löste auf der Trainerposition Martin Grieß ab. Am 18. Mai, beim 7:1-Erfolg über den FC Karbach am vorletzten Spieltag der Saison 23/24, der FKP belegte im Endklassement Rang Drei, verabschiedete „die Klub“ zwei Hochkaräter. Der langjährige „Capitano“ David Becker, ein Vorbild auf und neben dem Rasen, ging nach elf Jahren von Bord. Auch der meistgesetzte „Sechser“, der Ex- Profi Daniel Bohl, wechselte berufsbedingt nach vier Jahren zum Oberliga-Rivalen Schott Mainz – dem aktuellen Tabellenführer der Oberliga Rheinland-Pfalz Saar.
Und dann passierte das. Die neu zusammengestellte Mannschaft verzückte mit Coach Daniel Paulus die FKP-Fans. Mike Andreas, ein defensiver Mittelfeldspieler kehrte zu seinem Ausbildungsverein zurück. Michael Müller (Borussia Neunkirchen), Aaron Basenach (1. FC Kaiserslautern), Thomas Selensky (FV Eppelborn), Kenan Dogan (RW Koblenz), Ousmane Sannoh (1.FC Kaiserslautern U19) und Lukas Kupper (FC Homburg) vervollständigten den Kader, in dem der bereits im Januar auf die Husterhöhe gewechselte Ex-Profi Tobias Jänicke mit den Takt angibt. Und dieses Team blieb 16 Spieltage in der Liga ungeschlagen, feierte mit dem 6:0-Heimsieg über Wormatia Worms den höchsten Saisonerfolg und zog ins Bitburger Verbandspokal Halbfinale ein. Am 11. März kämpft der FKP im Framas -Stadion gegen den Ligarivalen Arminia Ludwigshafen um den Finaleinzug. Was für eine Leistung der „Schweinetruppe“.
46 Punkte holten die „Blau-Weißen“ in den bislang 19 Oberligaspielen. Dabei gab es 13 Siege, vier Remis und eine Niederlage. Bei einem Torverhältnis von 52:12 Toren bedeutet dies derzeit Rang drei, hinter Spitzenreiter Schott Mainz und dem 1. FC Kaiserslautern II. Ausgerechnet die zweite Mannschaft vom Betzenberg fügte dem FKP am 15. November die bislang einzige Saisonniederlage zu. Megastark: Das Topspiel an einem Freitagabend unter Flutlicht im Framas-Stadion wollten knapp 4000 Zuschauer sehen. Der 1. FCK II gewann nicht unverdient mit 3:0. Paulus: „Keiner hat damit gerechnet, dass zum FKP nochmal so viele Zuschauer kommen, auch wenn´s an dem Abend nicht gereicht hat“, sagt FKP-Trainer Daniel Paulus im Rückspiegel.
Die Abwehr ist mit nur 12 Gegentoren das Prunkstück
Die Pirmasenser wiesen bei 12 Gegentoren (Schott Mainz 18, 1. FCK II 29) die beste Defensive der Liga auf. Sechs Gegentore im ersten Abschnitt und sechs Gegentore in Halbzeit zwo lautet die Statistik nach Auswertung von 19 Saisonspielen. Dazu Paulus: „Grieß hält mit Michael Müller, der aus der Saarlandliga kam, die Abwehr zusammen.“ Allerdings in punkto Toreschießen hatten die Mitkonkurrenten eine bessere Visiereinstellung. Bei einem Spiel weniger ließ „die Klub“ bislang 52 mal den Ball im Netz zappeln (Schott Mainz 63, 1.FCK 81).
Der Toptorjäger des FKP heißt, wen wunderts, Denis Krob, der 14 Mal ins Schwarze traf. Paulus: „Ein typischer Torjäger, mit wichtigen Toren.“ Er belegt hinter Shawn Mark Blum (1. FCK II, 18 Tore) und Florian Zimmer (SCV Idar-Oberstein, 16) Rang drei der Oberliga-Torjägerliste. Auch Luca Dimitrijevic rangiert mit neun Treffern zusammen mit vier anderen Spielern auf Rang zehn. „Dimi ist ein Einzelkönner. Vier Tore gegen Gonsenheim waren genauso ein Höhepunkt, wie sein Tor des Jahres zum Sieg in Eppelborn, als er fünf Mann ausgespielt hatte“, weiß Paulus, wie wichtig so ein Spielertyp ist. Die Top-Drei beim FKP vervollständigt Tobias Jänicke mit acht Toren.
Drei Tore steuerte auch der offensivfreudige Außenverteidiger Manuel Grünnagel bei. Von den Spielern die bislang mehr als 90 Spiel-Minuten eingesetzt wurden, blieben bislang nur Miguel Deho, Kenan Dogan und Thomas Selensky ohne Torerfolg.
90 Minuten stand in allen 19 Spielen – macht 1710 Minuten – nur Torhüter Benjamin Reitz auf dem Natur- und Kunstrasen. „Er hat eine super Vorrunde gespielt. Den einen oder anderen Punkt festgehalten“, lobt der Trainer seinen Keeper. Yannick Grieß (1622) und Mike Andreas (1594) gehören zum Top-Trio dazu. „Der Lange, unser Kapitän, hat mit Grünnagel noch mehr Verantwortung übernommen“, sagt Paulus. Auch für Mike Andreas bricht der Coach eine Lanze. „Er ist ein Segen für einen Verein wie den FKP, ein Mentalitätsmonster was Einstellung und professionelles Verhalten anbelangt.“
Allerdings stellt der Trainer primär das Team in den Vordergrund „Die Mannschaft hat schon in der Vorbereitung super mitgezogen und ist schnell zu einer Einheit zusammengewachsen. In den Vorbereitungsspielen gegen Eintracht Trier und Zweitligisten aus Kautern war, trotz Niederlage schnell abzusehen, dass wir eine gute Oberligamannschaft haben“ blickt Paulus zurück. Und sieht die vor der Runde ausgegeben Ziele als erreichbar an. „Wir überwintern in beiden Wettbewerben auf Positionen bei denen wir unsere Saisonziele, vorne mitzuspielen als auch im Pokal so weit als möglich zu kommen, erreichen können. Zumal wir mit dem Nachholspiel in Engers Rang zwei erreichen können.“
Für den Trainer sticht kein einzelner Spieler, sondern das Team heraus
Einen Spieler der Vorrunde gibt es für Paulus nicht. „Es gibt für mich nur ein Team der Vorrunde, weil wir über die Geschlossenheit kommen und viele Spiele auch über diese darüber gewonnen haben. Natürlich konnte sich der eine oder andere Spieler in verschiedenen Partien in Szene setzen.“ Und er fügt an: „Ich möchte aber auch die Jungen loben.“ Damit meint der Übungsleiter Jonas Vogt, der auf der linken Seite viele Spiel von Anfang an gemacht hat, obwohl er kein Linksfuß ist. Auch seine Joker Silas Gutmann, Marc Erhart, Ousmane Sannoh und Kristof Scherpf vergisst der Coach nicht. „Sie bringen nochmal Qualität ins Spiel und für den Gegner wirds brandgefährlich. Paulus’ Highlight: „Der 3:0-Sieg gegen RW Koblenz. Obwohl wir viele Verletzte hatten. Da haben wir vielleicht unser bestes Spiel gemacht.“
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