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Blühende Landschaften, Radwege und ein nachhaltiges Konzept
von Thomas MüllerSo will Pirmasens bei Landesgartenschau-Bewerbung punkten
Jetzt geht’s ans Eingemachte: Die Stadt Pirmasens hat nun die Pläne vorgestellt, wie sie sich für die Landesgartenschau 2032 bewerben will. Und die Chancen dafür stehen wirklich nicht schlecht!
„Da die anderen Bewerber wahrscheinlich zurückziehen, können wir uns berechtigte Hoffnungen auf einen Zuschlag machen“, sagt OB Markus Zwick. Damit hat er gar nicht so unrecht, denn sowohl in Montabour als auch Bad Kreuznach werden wohl aufgrund der Haushaltslage keine Bewerbung für die Ausrichtung abgegeben. Die ist zwar auch in Pirmasens wie bekannt mehr als angespannt, aber ginge es nach diesem Kriterium, dürfte laut OB „keine Stadt in Rheinland-Pfalz mehr eine Bewerbung abgeben.“
Doch obwohl es noch sieben Jahre hin bis zur Landesgartenschau sind, werden die Pläne konkreter. Grund dafür ist das Projektteam um Gartenamts-Chef André Jankwitz und das beauftragte Planungsbüro GDLA aus Heidelberg. Davon präsentiert Daniel Lindemann die Gedanken, die sich die Planer gemacht haben.

„Wir werden jetzt nicht mit Ideen wie Seilbahnen oder so kommen“, sagt Lindemann gleich zu Beginn. Er weiß, dass das Budget begrenzt ist. Mit rund 15 Millionen kalkuliert das Projektteam, wovon einige Millionen durch Förderungen und Zuschüsse realisiert werden sollen.
Das Motto der Bewerbungspläne lautet „Dem Pfälzerwald ganz nah“ und ist auch elementarer Bestandteil der Bewerbung. Eine Grünachse soll Stadt und Natur verbinden, mit vielfältigen Nutzungen wie Spiel- und Erholungsbereichen. Allem voran die Verbindung von Innenstadt und Gelände am Rauschenbrunnen und Eisweiher. „Hier fehlt eindeutig ein durchgängiger Radweg, der geschaffen werden muss“, erläutert Lindemann. Aber auch zu Fuß soll man künftig vom Zentrum direkt in den Wald kommen.
Serpentinen sollen von Innenstadt zum Eisweiher führen
Jankwitz schweben dabei Serpentinen vor, die beispielsweise vom Alten Freidhof zum noch zu erschließenden Gelände am Rauschenbrunnen führen sollen. Am Eisweiher soll der Kugelfelsen als Aussichtsplattform genutzt werden. „Andere Städte müssen solche Plattformen erst bauen, wir können sie mit wenigen Mitteln herstellen“, sagt Jankwitz. Am Rauschenbrunnen wartet noch ein anderes Kleinod: Eine Quellhöhle, die man problemlos in die Gartenschau einbinden kann.
Doch nicht nur das ist in der Planung enthalten. Auch andere Punkte in der Innenstadt sollen neben dem Hautpareal von 15 Hektar Aufwertungen erfahren und so die ganze Stadt belebt werden. Darüber hinaus sind für die Gartenschau Shuttle-Busse geplant, was den Nahverkehr ankurbelt. An der Kaffeetreppe ist auch ein kleiner Park geplant. Eine grüne Linie führt vom Strecktalpark über die Innenstadt bis zum Freizeitgelände Eisweiher. Unterwegs laden Spielplätze, Ruheoasen und Erlebnisbereiche zum Verweilen ein. Die Achse wird als „Band der Bewegung“ gestaltet – ideal für Spaziergänger, Radfahrer oder einfach alle, die durchatmen möchten. Die Kreuzung Buchsweiler- und Friedhofstraße zum Alten Friedhof soll ebenfalls umgestaltet werden, um sicherer über die Straße zu kommen.
Kalkuliert wird mit bis zu 750.000 Besuchern
Natürlich wurde auch kalkuliert. Bürgermeister Michael Maas orientiert sich dabei an Zahlen und Prognosen aus den Vorjahren. „Es wird noch viel passieren in den nächsten Jahren, aber so sieht es momentan aus“, sagt er. Durchschnittlich wird mit 17 Euro Eintritt pro Besucher gerechnet. Bei den veranschlagten 750.000 Besuchern könnte die Stadt am Ende sogar Gewinn machen.
Die Bewerbung muss bis 15. März eingereicht werden und soll auf der nächsten Stadtratsitzung beschlossen werden. Dann heißt es Daumen drücken.
Und eins ist definitiv sicher: Eine erfolgreiche Bewerbung und die damit verbundene Ausrichtung der Landesgartenschau wäre für die Stadt Pirmasens ein immenser Gewinn! Sei es für die Infrastruktur oder den Tourismus. Nochmal Planer Lindemann: „Aus der Erfahrung wissen wir, dass rund 80% der Aufträge in der Region bleiben.“
Somit profitieren auch die ansässigen Firmen davon.
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