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Schaufahren am Eisweiher: Modellbauer zeigen Vielfalt zu Wasser und an Land
von Julia ScheppZwei Tage lang verwandelte sich der Eisweiher erneut in ein Paradies für Modellbau-Fans. Beim Internationalen Schaufahren der Interessengemeinschaft Schiffsmodellbau Pirmasens präsentierten Teilnehmer aus dem In- und Ausland ihre detailgetreuen Schiffe, Boote und Sonderfahrzeuge. Besucher konnten hautnah erleben, wie viel Leidenschaft, technisches Know-how und Geduld in den Modellen steckt.

Vielfalt auf dem Wasser und an Land
Ob Segelboot, Schlepper, Feuerlöschboot oder Rennmaschine – auf dem Eisweiher war für jeden Geschmack etwas dabei. IG-Vorsitzender Volker Zimmermann moderierte das Geschehen, stellte die Modelle und ihre Besitzer vor und gab Einblicke in die Besonderheiten der einzelnen Klassen. Die M-Boot-Klasse z.B. zog mit eleganten Manövern und reglementierten Maßen von 1,27 Metern Rumpflänge und bis zu 2,20 Metern Masthöhe die Blicke auf sich. Neben Segel- und Schaubooten zeigten auch Elektro- und Verbrennermodelle ihr Können, teils in spannenden Wertungsläufen.
Ein Höhepunkt war wie immer das Nachtprogramm „Eisweiher in Flammen“, bei dem beleuchtete Modelle und ein Höhenfeuerwerk für ein stimmungsvolles Ambiente sorgten.

Auch an Land gab es einiges zu sehen: Die Crawler-Crew aus Deutschland, Luxemburg, Italien und Belgien präsentierte ihre Geländefahrzeuge und sorgte damit für zusätzliche Abwechslung.
Handwerk und Leidenschaft – Einblicke von Peter Dejon
Besonders anschaulich wurde der Modellbau beim Gespräch mit Peter Dejon vom Schiffsmodellbau-Club Trier e. V. Sein Feuerlöschboot entstand aus einem geschenkten Rumpf, der ursprünglich für ein Raketenschnellboot vorgesehen war. Da Dejon keine Kriegsschiffe bauen wollte, suchte er nach Alternativen und fand schließlich einen passenden Bauplan, den er anpasste. Heraus kam ein voll funktionsfähiges Modell mit Wasserspritzen, Blaulicht, Radar und sogar einer beweglichen Leiter.

Gefertigt sind viele Bauteile aus ABS-Kunststoff, der Rumpf besteht aus glasfaserverstärktem Kunststoff, in einer Form laminiert und mit Epoxidharz gehärtet. Im Inneren steckt moderne Technik – darunter zwei leistungsstarke Motoren, Fahrregler und ein Arduino-Computer, der Sonderfunktionen steuert.
Dejon betonte, dass beim Hobby jeder seinen eigenen Schwerpunkt findet: Die einen bauen lieber, die anderen fahren, manche tüfteln an Technik, andere genießen vor allem das Fahren auf dem Wasser. Für ihn persönlich sei der Bauprozess das Schönste – das fertige Modell dann in Aktion zu sehen, sei der krönende Abschluss.
Wachsende Vielfalt – vom Schiff bis zum Truck
Wie Zimmermann erklärt, hat die Veranstaltung in den vergangenen Jahren stetig an Teilnehmern gewonnen. Rund 39 Vereine und Gruppen reisten diesmal an – von der Zentralschweiz bis zum Bodensee. „Wir sind im südwestdeutschen Raum einzigartig, weil bei uns alles auf dem Wasser gezeigt wird – vom Segler über Schauboot bis zum Rennboot“, betont der Vereinsvorsitzende.

Doch längst geht es nicht mehr nur um Schiffe: Auch ferngesteuerte Trucks, Lkw und Baumaschinen gehören inzwischen fest zum Programm. So waren diesmal unter anderem die Mini Truck Freunde Saar e. V. vor Ort, die mit detailreichen Modellen aus der Welt des Straßen- und Baustellenverkehrs beeindruckten. Für Besucher bedeutete das eine noch größere Vielfalt – und für die Modellbauer die Möglichkeit, ihr Hobby in ganz unterschiedlichen Facetten zu präsentieren.

Treffpunkt für Modellbau-Freunde
Für die Teilnehmer ist das Treffen am Eisweiher weit mehr als eine Ausstellung: Es ist ein Ort, um Freundschaften zu pflegen, Ideen auszutauschen und neue Projekte anzustoßen. Die Vernetzung über das Internet macht es heute leichter denn je, sich zu organisieren und auch internationale Gäste einzuladen.

„Wir haben einfach Spaß an der Sache – und wir treffen uns immer wieder“, brachte es Peter Dejon auf den Punkt. Ob auf dem Wasser oder an Land – der Eisweiher bleibt für zwei Tage im Jahr das Zentrum einer lebendigen Modellbau-Community, die von Jahr zu Jahr wächst.

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