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„Das ganze Fest soll eine Bühne sein“
von Oliver Siebisch • Titelfoto: Oliver SiebischDas waren die Landgrafentage 2025
Kaiserwetter für den Landgrafen! Auf dem Schloßplatz geht es am Samstag und Sonntag belebt zu, denn zu Beginn der Freiluftsaison wird zum 26. Mal an den Stadtgründer Landgraf Ludwig IX. von Hessen-Darmstadt erinnert. Und wieder hatten die Pirmasenser wie schon im vergangenen Jahr Glück mit dem Wetter.

Blickfang des Ereignisses sind etliche Personen, die in aufwendigem Rokokokostüm erscheinen und die Pracht der Vergangenheit auferstehen lassen. Darüber hinaus gibt es ein Holzriesenrad für die Kleinsten, die Demonstration traditioneller Handwerkskunst sowie mit historischem Kostüm und Sortiment auftretende Händler zu sehen. Zudem lassen Gastgewerbe und Unterhaltungskünstler vergangene Zeiten lebendig werden.

Im Landgrafensaal des Alten Rathauses ist das Café des an der Veranstaltung beteiligten CVP platziert. Zu humanem Preis können hier Kaffee und Kuchen bei angenehmen Harfenklängen verzehrt werden.

Über den Publikumszuspruch wie auch das gute Wetter freut sich besonders Carolan Lieb, Inhaber einer Eventagentur für historische Themenfeste, nun auch in Pirmasens zugegen. Erfahrungen darin, sich dem 18. Jahrhundert anzunähern, konnte der mit wallender Perücke und in dunkelgrünem Rock auftretende Saarlouiser bereits vor 15 Jahren sammeln. Damals wurden von ihm, wie er erklärt, die Historientage in Koblenz organsiert.

Darauf angesprochen, dass bei den Landgrafentagen Rokoko und Mittelalter Hand munter in Hand zu gehen scheinen, muss Lieb lächeln: Die dazugehörige Szene sei eben in den letzten Jahren sehr geschwunden. Nun bietet sich förmlich ein historisches Kaleidoskop.

Lächelnd erinnert sich Lieb auch an den Samstagabend: Im Festzelt habe „fast Bierzelt-Stimmung“ geherrscht, weshalb die Harfenistin kaum hörbar war. „Dann hat sie sich am Stierbrunnen oben hingesetzt, das war wirklich sehr schön“. Das ganze Fest solle eben eine Bühne sein.

Der ebenfalls in Kostüm neben ihm stehende CVP-Schatzmeister Norbert Fremgen ergänzt: „Wir versuchen, den barocken Teil ein bisschen abzubilden.“ Am Samstagmittag sei man beim Einmarsch „als Grenadiere unterwegs“ gewesen. Heiter sieht er sich mit seinem Nachbarmann Lieb „ja praktisch als Rokoko-Gruppe gebucht.“

Damit neben Darbietungen auf und vor der Bühne das Musikalische zu seinem Recht kommt, ist auch der Spielmannszug Niedersimten zugegen. Kurz vor seinem Auftritt blicken die anwesenden Mitglieder in die Kamera. Zu ihren Klängen nimmt der zweite Tag einer erweiterten Reise in die Geschichte seinen Fortgang.

Die zahlreichen Besucher der Landgrafentage werden daran und an vielem mehr ihre Freude gefunden haben.
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