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Demokratie leben!

Demokratie leben! in Pirmasens – Platz für Ideen, Raum für Erinnerung

von Julia Schepp

Wie Frauen und Jugendliche Räume für Beteiligung schaffen

Die Bündnissitzung von Demokratie leben! am 4. Juni 2025 zeigte eindrucksvoll, wie vielfältig Demokratiebildung in Pirmasens gelebt wird – vom geschützten Raum im Frauenhaus bis hin zum öffentlichen Stadion. Zwei kreative Vorhaben sollen Beteiligung und Selbstwirksamkeit durch künstlerische und historische Gestaltung fördern – gemeinsam mit Frauen, Kindern und Jugendlichen.

„Farben der Hoffnung“ – Eine Wand erzählt Geschichten

Das Projekt „Farben der Hoffnung“, initiiert von der Frauenzufluchtsstätte Pirmasens e.V., gibt Frauen und Kindern im Frauenhaus die Möglichkeit, eine Wand im Außenbereich künstlerisch zu gestalten – als Ausdruck ihrer Gedanken, Wünsche und Zukunftsperspektiven. Begleitet wird das Projekt durch die Jugendkulturwerkstatt (JuKuWe).

Madeleine Kohl vom Frauenhaus sagt in der Sitzung: „Die Wand ist jetzt noch weiß – wir wollen da wenig vorgeben. Die Frauen und Kinder sollen mit ihren eigenen Ideen und Wünschen gesehen werden.“ Erste Ideen – wie ein Weg, der die Entwicklung der Frauen symbolisiert – wurden bereits gesammelt. Entscheidend ist, dass alle Beteiligten selbst bestimmen, wie das Kunstwerk am Ende aussieht.

Im Mittelpunkt stehen nicht nur Farben und Motive, sondern Erlebnisse: Das Projekt möchte Gemeinschaft stiften, Selbstvertrauen fördern und zeigen, dass die Stimmen von Frauen und Kindern zählen – auch im Verborgenen. Eine kleine Abschlussfeier soll das Ergebnis würdigen und Raum für Austausch schaffen.

„Fußball verbindet – Demokratie lebt!“ – Geschichte zum Anhören

Die Geschichte des FK Pirmasens bekommt eine neue Stimme – nämlich die von Schüler des Leibniz-Gymnasiums. Im Projekt „Fußball verbindet – Demokratie lebt!“ gestalten sie eine neue Station im städtischen Audioguide, mit Schwerpunkt auf der Vereinsgeschichte des FKP. Unterstützt werden sie dabei vom Jugendforum und dem Stadtarchiv.

Norman Salzmann vom Stadtarchiv erläutert bei der Sitzung: „Wir möchten den städtischen Audioguide erweitern – am Framasstadion, der Heimstätte des FKP. Die Schüler recherchieren selbst und gestalten Inhalte zur Vereinsgeschichte.“ Die Ergebnisse – zweisprachige Beiträge auf Deutsch und Englisch – werden über einen QR-Code am Stadion öffentlich zugänglich gemacht.

Zusätzlich entsteht eine historische Fotocollage, die dauerhaft in der Fanzone installiert wird. So wird Geschichte erfahrbar – nicht nur durch Daten, sondern durch Stimmen und Bilder. Das Projekt zeigt: Jugendliche können Stadtgeschichte nicht nur lernen, sondern mitgestalten – hörbar, sichtbar und auf Augenhöhe.


Einen weiteren Artikel widmen wir zwei Projekten von Demokratie leben!, die bereits bei den Kleinsten ansetzen: an der Grundschule Horeb und in der Kita Fehrbach werden Kinder spielerisch an demokratische Werte herangeführt und in ihrer Selbstwirksamkeit gestärkt.


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