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Uwe Bernhardt ist für die neue Werbe-Kampagne am Städtischen Krankenhaus mitverantwortlich. Foto: Müller

„Der Kampf um Fachkräfte und Azubis ist hart“

von Thomas Müller

Uwe Bernhardt vom Städtischen Krankenhaus über die neue Werbekampagne

Anlaufstelle für die medizinische Versorgung der Stadt und der Region, gleichzeitig einer der größten Arbeitgeber: Das Städtische Krankenhaus. Doch wie schafft man es, den reibungslosen Betrieb am Laufen zu halten?

„Der Markt um Fachkräfte, Ärzte oder Azubis ist sehr hart umkämpft“, sagt Uwe Bernhardt. Der 49-Jährige ist im Krankenhaus für die Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich. Und genau da setzt auch die neue Kampagne an, die das „Städtische“ vorantreibt. „Wir haben uns viele Gedanken gemacht, der Bereich zu Anwerbung und Selbstpräsentation lag in den vergangenen Jahren etwas brach“, sagt der begeisterte Kegler. Dafür wurde nun Geld in die Hand genommen, etwa 5000 Euro wurden einer Agentur bezahlt, die die neue Werbung umgesetzt hat. Bernhardt hält die verschiedenen Flyer und Broschüren in der Hand.

Uwe Bernhardt ist für die neue Werbe-Kampagne am Städtischen Krankenhaus mitverantwortlich. Foto: Müller
Uwe Bernhardt ist für die neue Werbe-Kampagne am Städtischen Krankenhaus mitverantwortlich. Foto: Müller

Überschrieben sind sie mit dem Slogan „#doityourway“, zu Deutsch: Mach es auf deine Art. „Das hat uns letztendlich überzeugt unter vielen Ideen“, sagt Bernhardt. Bewusst wurde ein auffallendes blau und viele Bilder gewählt. Damit will das Krankenhaus beim Zielpublikum punkten. Sei es auf Messen, in Schulen oder im Internet. „Für die Schulen haben wir Sitzwürfel konzipiert, damit wir mit den Schülern auf Augenhöhe sitzen“, sagt Bernhardt. Damit habe man schon gute Erfahrungen gemacht. Es gelte aber auch, die Lehrer mitzunehmen.

Vor zehn Jahren sei die Situation noch eine andere gewesen. „Da hatten wir grundsätzlich genug Bewerber“; sagt Bernhardt. Das habe sich gewandelt. Immer wichtiger dabei wird auch Social Media, da ist das Krankenhaus bei Facebook und Instagram aktiv. „Wir prüfen aber natürlich weitere Optionen wie TikTok oder einen Whatsapp-Kanal, das ist ein ständiger Wandel um die Leute zu erreichen“, weiß Bernhardt. 70 bis 80 Azubis sucht das Krankenhaus jedes Jahr. „Dieses Mal war das erste Mal seit langem, dass wir alle Stellen besetzen konnten“, erklärt Bernhardt. Mehr noch: Es wurden sogar zusätzliche Plätze geschaffen. „Wenn wir gute Bewerber haben, warum sollen wir die wegschicken?“ So will sich die Klinik zukunftssicher aufstellen. Auch die dualen Studiengänge, die angeboten werden, seien immer gefragter.

Die medizinische Fachangestellte Nika Belajewski kommt in ihr zweites Ausbildungsjahr. Foto: Müller
Die medizinische Fachangestellte Nika Belajewski kommt in ihr zweites Ausbildungsjahr. Foto: Müller

Eine, die ihre Chance ergriffen hat, ist Nika Belajewski. Die 18-Jährige kommt nun ins zweite Lehrjahr ihrer Ausbildung als Medizinische Fachangestellte in der Urologie. „Abitur war für mich nicht wirklich interessant. Durch meine Lehrerin bin ich auf das Krankenhaus aufmerksam geworden“, erzählt sie. Ihre Mama Olesja arbeitet beim Zahnarzt, das habe ihr nicht so gefallen. „Hier ist alles super, egal wen man fragt, man bekommt Hilfe“, sagt Nika. Besonders gefällt ihr, dass kein Tag wie der andere sei. „Ich mache alles, von der Anmeldung bis zum Labor, das ist sehr abwechslungsreich und wird nie langweilig.“ Sie kann sich definitiv vorstellen, den Job bis zur Rente zu machen. Auch die Bezahlung war ein Argument für sie, im Krankenhaus ihre Ausbildung zu machen. „Durch Tarifverträge zahlen wir überdurchschnittlich gut“, sagt Bernhardt.

Uwe Bernhardt und Nika Belajewski vor einem der neuen Aufsteller der Kampagne. Foto: Müller
Uwe Bernhardt und Nika Belajewski vor einem der neuen Aufsteller der Kampagne. Foto: Müller

Zusammen mit dem Standort Rodalben hat das Krankenhaus derzeit über 1600 Mitarbeiter und 574 Betten/tagesklinische Plätze. Auch die Sprachproblematik, weil viele neue Mitarbeiter einen Migrationshintergrund haben ist den Verantwortlichen bewusst. „Natürlich schicken wir die Mitarbeiter in Sprachkurse“, sagt Bernhardt. Probleme verursache lediglich der pfälzische Dialekt. „Da werden die Kollegen aber von den Einheimischen an die Hand genommen und die Meisten lernen sehr schnell.“

Wer sich einen Überblick über das komplette Leistungsspektrum des Pirmasenser Krankenhaus machen möchte, ist beim Tag der offenen Tür bestens aufgehoben. Der findet am Samstag, 14. September, von 10 bis 15 Uhr statt.


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