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Der „Schiefe Turm“ vom Horeb wird gesichert
von Andreas PetryRenovierungsmaßnahmen am Treppenhaus der Horeb-Grundschule
Wenn die rund 330 Schülerinnen und Schüler und 20 Lehrkräfte der Horeb-Ganztagsgrundschule in Pirmasens nach ihren Sommerferien wieder ins Schulgebäude kommen, werden sie wohl staunen. Denn das marode, unansehnliche und seit Jahren mit Metallstützen vor dem „Umkippen“ – wie es Bürgermeister Michael Maas salopp formulierte – gesicherte westliche Treppenhaus wird grundlegend saniert.
Die Maßnahme soll bis Ende der unterrichtsfreien Zeit abgeschlossen sein. „Wenn nicht, haben wir in enger Abstimmung mit der langjährigen Rektorin Andrea Koch auch noch einen Plan B und C“, erklärt Maas. Er hofft aber, diese Alternativen vermeiden zu können.

Rund 120.000 Euro investiert die Stadt als Schulträger. Eine Summe, die laut Bürgermeister Michael Maas „dringend notwendig“ ist. Für mehr allerdings hat das Stadtsäckel kein Geld mehr, wobei in der 120 Jahre alten Burg auf dem Horeb durchaus weiterer Renovierungsbedarf besteht. Maas: „Eine Komplettsanierung ist nicht bezahlbar.“ So wird es derzeit wohl noch einige Jahre dauern, bis die nächsten Grundschülergenerationen in diesem Quartier durch hellere und ansehnlichere Flure laufen können.
Derzeit wird an dem historischen Gemäuer mit rotem Sandstein, das bereits komplett eingerüstet ist, in der Herzogstraße wortwörtlich mit schwerem Gerät gearbeitet. Beim Pressetermin, als dritter Teil der städtischen Baustellenbegehungen, steht ein Anhänger mit schweren Metallträgern auf dem Hof. Ein Arbeiter bedient den Seilwindenkran und schickt den an dem Seil eingehängten Stahlträger in die Höhe.

„Wir versuchen, die Balance herzustellen zwischen Pragmatik und Denkmalschutz“, so Maas, der betont, wie sorgfältig und verantwortungsvoll bei der Sanierung vorgegangen wird. Denn außen angebracht sollen diese Stahlträger den auffälligen Treppenturm stützen. Auch im Innern werden die Fensterstürze ertüchtigt und die brüchigen Stahlkonstruktionen ersetzt, um die Stabilität zu gewährleisten. Der Putz rund um die Fenster ist schon entfernt. Hinzu kommen Verbesserungen beim Brandschutz – ein Muss für jede öffentliche Einrichtung – sowie ein frischer Anstrich, sobald das Treppenhaus fertiggestellt ist.
Neben der statischen Ertüchtigung wird auch die Beleuchtung komplett überarbeitet. Künftig sorgt moderne, energiesparende LED-Technik für helle und sichere Wege. Für Maas ein doppelter Gewinn: Sicherheit und Energieeffizienz – zwei zentrale Punkte städtischer Gebäudepolitik.
Das Besondere an der Sanierung: Die Arbeiten werden ausschließlich von regionalen Unternehmen aus Pirmasens und der Südwestpfalz durchgeführt. Die Rohbauarbeiten übernimmt die Firma Theisinger, das Gerüst kommt von Benoit, den Stahl- und Metallbau erledigt Loreth und den Trockenbau verantwortet das Team von Hoffmann & Holderbaum. Ein echtes Gemeinschaftsprojekt mit lokalem Charakter.

Alexander Kölsch, Leiter des städtischen Gebäudemanagements, freut sich: „Wir sind froh, dass wir die Maßnahme jetzt endlich umsetzen können.“ Sobald die Arbeiten beendet sind, werden die störenden Baustellenelemente verschwinden und das Schulgelände erfährt eine sichtbare Aufwertung.
Auch Projektleiter Alexander Kämmerer hebt den Mehrwert für die Kinder hervor: „Für die Schülerinnen und Schüler bedeutet das nicht nur mehr Sicherheit, sondern auch eine optische Verbesserung.“
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