- Beiträge
- Die Qual der Wahl?

Die Qual der Wahl?
von Thomas MüllerBundestags-Direktkandidaten kurz vorm Urnengang
Am Sonntag ist es soweit, ein neuer Bundestag wird gewählt. Doch wer gewinnt das Direktmandat? Wer steht eigentlich dafür zur Wahl? Wer soll die Region im Wahlkreis Pirmasens in der kommenden Legislaturperiode in Berlin vertreten?
Damit ihr sehen könnt, wer sich für das Direktmandat bewirbt, haben wir ein paar Infos zu einigen Kandidaten zusammengestellt.
Angelika Glöckner

Die Amtsinhaberin sitzt schon seit 2014 für die SPD und die Region im Deutschen Bundestag. Dort war die gebürtige Pirmasenserin unter anderem Behindertenpolitische Sprecherin, Mitglied und stellvertretende Sprecherin im Ausschuss für Arbeit und Soziales, Mitglied im Europa-Ausschuss und Vorstandsmitglied der deutsch-französischen Parlamentsversammlung. Die 62-Jährige ist Mutter von zwei Kindern und wohnt in Lemberg. Schon auf der Podiumsdiskussion von Psst! Pirmasenser Storys gab sie sich kämpferisch: „Ich möchte mein Mandat verteidigen und wieder in den Bundestag einziehen.“
Punkten will sie dabei vor allem mit den Themen Vermögens- und Erbschaftssteuer für Reiche, 15 Euro Mindestlohn, die Wirtschaft stärken und besserer Gesundheitsversorgung. Aber auch bezahlbare Energie, Bildung und eine bessere Infrastruktur stehen auf ihrer Agenda. „Ich will weiterhin Verantwortung für die Menschen in der Westpfalz übernehmen“, sagt sie.
Bei der vergangenen Wahl konnte sie sich hauchdünn gegen den Herausforderer Florian Bilic durchsetzen. Wird es diesmal wieder so knapp?
Florian Bilic

Wobei wir genau bei jenem CDU-Mann wären, der vor knapp vier Jahren wegen ein paar hundert Stimmen unterlag. Nun nimmt der 31-jährige Familienvater einen erneuten Anlauf, um nach Berlin zu kommen. Seit 2023 ist Bilic Hauptgeschäftsführer des Pfälzerwald-Vereins. In seiner Freizeit engagiert er sich ehrenamtlich in der Hospizarbeit und der Kirche und ist begeisterter Wanderer sowie Fußballfan.
„Wir müssen Deutschland wieder zu einem Land machen, in dem sich Leistung lohnt, in dem Bürokratie nicht Innovation verhindert und in dem jede und jeder eine faire Chance bekommt“, sagt Bilic. Sein wirtschaftspolitisches Credo: weniger Bürokratie, mehr Förderung und echte Zukunftsperspektiven. Der Betriebswirt fordert Bürokratieabbau und ein „Entrümpelungsgesetz“. Bilic sieht die Westpfalz im Nachteil, wenn es um Infrastruktur geht: „Es kann nicht sein, dass der vierstreifige Ausbau der B10 seit Jahren verschleppt wird. Das muss Priorität haben!“ Ebenso fordert er eine bessere Bahnanbindung.
Zudem fordert er eine klare Migrationspolitik: „Wir brauchen klare Regeln: Wer hier arbeitet und sich integriert, ist willkommen. Wer das nicht tut, muss entsprechende Konsequenzen spüren.“ Besonders am Herzen liegt ihm das Handwerk und die duale Ausbildung: „Wir müssen jungen Menschen zeigen, dass hier hervorragende Perspektiven warten.“
Ob es diesmal für den Einzug in den Bundestag reicht?
Dominik Fey

Für die Grünen wirft Dominik Fey seinen Hut in den Ring. Er ist in Homburg geboren und lebt in Ramstein. Dort um die Ecke, in Lauterecken, ist Fey als Förderschulllehrer tätig, zusätzlich noch als Inklusionsbeauftragter in Kaiserslautern. Gerade deshalb liegt ihm Bildung am Herzen und ist auch eines seiner Wahlkampfthemen. „Als Lehrer weiß ich, wie wichtig Bildung ist. Alle Kinder brauchen gute Startbedingungen. Wir brauchen mehr Fachkräfte, um die gesetzlichen Ansprüche der Kinderbetreuung auch wirklich umsetzen zu können. Die Kommunen müssen dafür ausreichend finanziert werden“, sagt er in seinem Programm.
Aber natürlich steht er auch für ureigene grüne Themen wie Klimaschutz. Auf dem Weg hin zur Klimaneutraliät brauche auch die Wirtschaft gute Rahmenbedingungen. „Mein Anspruch ist, dass der Weg zu mehr Klimaschutz für alle attraktiv und bezahlbar sein muss.“
Chancen auf das Direktmandat rechnet ihm wohl niemand wirklich zu. Seine Vorgängerin holte bei der letzten Wahl 7,6% der Stimmen. Dennoch gibt sich Fey optimistisch: „Ein paar Prozentpunkte mehr wären schön und sind sicher drin!“
Anne Oberle

Für die FDP tritt die Zweibrückerin Anne Oberle im Wahlkreis 209 an. Die 45-Jährige aus Zweibrücken ist dreifache Mutter, Profireiterin und hat einen eigenen Pferdebetrieb. „Schon während des Studiums der Wirtschaftsinformatik bin ich in der EDV der Firma John Deere hängen geblieben.“ Währenddessen hat sie nebenher den eigenen Pferdebetrieb aufgebaut. Seit 2019 Mitglied der FDP, seit 2023 Mitglied und Fraktionsvorsitzende des Zweibrücker Stadtrates.
„Mein Plakatspruch: Freiheit wählen, Zukunft gestalten.“ Freiheit sei das höchste Gut, das wir besitzen, sagt Oberle.
„Unser Oberstes Ziel muss sein, die Wirtschaft wieder in Gang zu bringen, da eine schwächelnde Wirtschaft andere Probleme wie unsichere Renten oder soziale Ungleichheit noch verschärft.“ Das erfordere vor allem Abbau von bürokratischen und anderen Hemmnissen, um Erfindergeist, Innovationen, und Unternehmensgründungen zu fördern und den Unternehmen den Spielraum zu geben, den sie für Anpassungen an neue Herausforderungen und Wettbewerb benötigen.
Sie möchte Raum für mehr Sport- und Freizeitangebote schaffen, die das Miteinander in der Gemeinschaft fördern. Außerdem stehen Digitalisierung und der ÖPNV auf der Agenda.
Du willst mehr News aus Pirmasens? Abonniere jetzt kostenlos den Newsletter und erhalte die neusten Nachrichten aus der Stadt bequem ins Mail-Postfach. Einfach hier klicken: