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Drama, Donner, Dreckswetter – aber null Punkte für den FKP!
von Andreas PetryDas war kein normales Fußballspiel – das war ein absurdes Stück Sportgeschichte mitten auf dem heiligen Rasen des Fritz-Walter-Stadions. Der FK Pirmasens hatte in der Partie gegen den 1. FC Kaiserslautern II alles in der eigenen Hand, ein einziger Punkt hätte gereicht, um die Tür zur Regionalligarelegation aufzustoßen. Am Ende stand vor insgesamt 5500 Zuschauern eine klatschnasse 1:2 (0:1)-Niederlage, tobende Betze-Fans und ein FKP, der zusehen musste, wie der Traum von der Aufstiegsrunde sich in Blitz und Donner aufgelöst hatte.

Denn die Partie war rund 75 Minuten unterbrochen. Um Punkt 17:00 Uhr schickte Schiedsrichter Sahin Dündar beide Teams in die Kabinen. Blitze zuckten, der Donner rollte über das Stadion, es goss wie aus Kübeln – kein Fußball mehr möglich. Die Spieler flüchteten, die Zuschauer suchten Schutz. WhatsApp-Gruppen liefen nach dem ersten Drop-Down-Ball-Test Dündars nach 30 Minuten Pause heiß. Was passiert jetzt? Wird das Spiel abgebrochen? Muss es wiederholt werden? Was sagen die Regeln? Google wurde zum meistgenutzten Ersatz-Schiedsrichter der Stunde. Kurze Zeit später, nach der nächsten erfolglosen Platzbegehung der Referees, holten die FCK-Spieler sich Schieber und Wischer, legten selbst Hand an, schoben das Wasser von der Seitenlinie – wie bei der WM 1974 in Frankfurt. Ein Bild, das niemand je vergessen wird.

Doch es ging weiter – und wie! Der FKP nutzte die Verwirrung, den nassen Boden, die Müdigkeit. 79. Minute: Ousmane Sannohs Brust verdankte der FKP den 1:2-Anschlusstreffer. Nach Gutmanns Flachpass landete Miftaris Klärungsversuch an der Brust von Sannoh. Der Glaube, der Wille, das Aufbäumen war da. Aber es sollte nicht reichen.
Als Dündar um 18:39 Uhr endlich abpfiff, war der Jubel der Lautrer grenzenlos. Doppelt bitter in der gestrigen Tragödie: Die „Klub“ hat in dieser gesamten Spielzeit nur zwei Spiele verloren. Am letzten Spieltag der Hin- und auch der Rückrunde. Nur zwei verdammte Niederlagen in 34 Partien. Und beide ausgerechnet gegen den 1. FC Kaiserslautern II. Das ist brutal und eine Tragödie. Aber es bleibt immer noch die schönste Nebensache der Welt.

Das sahen auch die über 1000 mitgereisten FKP-Fans so, die ihre „Klub“ 90 Minuten anfeuerten. In den letzten 15 Minuten, nach dem 1:2-Anschlusstreffer durch Ousmane Sannoh, schrien sie sich ihr FKP-Herz aus der Seele. Es schien so, als wollten sie mit ihren Gesängen den Ball zum 2:2 ins Tor tragen.
Aber das funktionierte nicht. Und so jubelten die Pirmasenser Anhänger nach dem Schlusspfiff ihrem Team in der Kurve zu, bedankten sich für viele mitreißende Oberliga-Auftritte und den Verbandspokalsieg.
Bis zur 75. Minute war es auch ein ganz normales Fußballspiel mit einem in den ersten Minuten gut startenden FKP, der durch Luka Dimitrijevic (1.) und Luca Eichhorn (8.) zwei Chancen versemmelte. Das war’s auf lange Sicht mit der FKP-Herrlichkeit.
Dann kam ein Bruch. Plötzlich war der Wurm drin bei Pirmasens. Ballverluste häuften sich, Unsicherheiten schlichen sich ein, die Entlastung fehlte komplett. Ab der 20. Minute war es eine Dauerbelagerung. Der FKP stand mit elf Mann wie festgetackert tief in der eigenen Hälfte. Keine Entlastungsangriffe, der FCK drückte, und es war nur eine Frage der Zeit, bis das passieren musste, was jeder in der Westkurve schon kommen sah.

In der 34. Spielminute platzte der FKP-Abwehr die Sicherung. Erst ein katastrophaler Fehlpass, dann ein halbherziger Zweikampf – und plötzlich zu viel Platz für einen wie Marc Blum. Aus 14 Metern zirkelte Blum den Ball über Keeper Reitz ins rechte obere Eck. Es war ein Treffer, der den FKP mitten ins Herz traf.
In der 55. Minute reagierte FKP-Coach Daniel Paulus. Aaron Basenach kam ebenso wie Silas Gutmann und Dennis Grob für Marc Erhardt, Manuel Grünnagel und Thomas Selensky in die Partie. Paulus ging All-In!
Denn dann kam der große Auftritt von Mutter Natur. Ein Donnergrollen, ein Blitz, ein Regenguss wie aus Eimern – das Fritz-Walter-Wetter schlug gnadenlos zu. Binnen Minuten war der Rasen ein Sumpf, der Himmel schwarz wie die Laune von Daniel Paulus. Denn in der 67. Minute erhöhte der FCK zum 2:0 – wieder über die linke Seite, wieder Jean Blum, wieder kein Zugriff. Die FKP-Abwehr? Zuschauer.

Um Punkt 17:00 Uhr schickte Schiedsrichter Sahin Dündar beide Teams in die Kabinen. Blitze zuckten, der Donner rollte über das Stadion, es goss wie aus Kübeln – kein Fußball mehr möglich. Die Spieler flüchteten, die Zuschauer suchten Schutz, WhatsApp-Gruppen liefen heiß. Was passiert jetzt? Wird das Spiel abgebrochen? Muss es wiederholt werden? Was sagen die Regeln? Google wurde zum meistgenutzten Ersatz-Schiedsrichter der Stunde. Eine genaue Antwort gaben die Suchmaschinen jedoch nicht. In allen Quellen wird zwar von maximal 30 Minuten Unterbrechung gesprochen – allerdings mit Ausnahmen. Bei den zu erwartenden Wetterkapriolen der nächsten Jahre sollte dringend eine feststehende Regelung getroffen werden. Sollte der FKP Protest einlegen, dann allein mit der Zielrichtung, eine Grundsatzentscheidung herbeizuführen. Dies würde Sinn machen.
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