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Blühender Ort der Erinnerung: Denis Christoffel und Bürgermeister Michael Maas im neuen Memoriam Garten. Foto: Müller

Ein neuer Platz für die ewige Ruhe und das Erinnern

von Thomas Müller

Memoriam Garten auf dem Waldfriedhof eröffnet

„Sterben ist nach wie vor ein sensibles Thema und wir wollten hier einen Ort für würdevolle Beerdigungen und gleichzeitig einen Raum für Trauernde schaffen“, sagt Denis Christoffel.

Das ist sichtlich gelungen. Er steht im neu geschaffenen Memoriam Garten auf dem Waldfriedhof, an exponierter Stelle, gerade ein paar hundert Meter von der Aussegnungshalle entfernt, auf der Hauptachse des Friedhofs. Christoffel und sein Team von der traditionsreichen gleichnamigen Gärtnerei haben in den vergangenen Monaten alles umgestaltet. Beete neu angelegt, gepflanzt, Bänke restauriert. Entstanden ist ein neuer Ort, der der Bestattungskultur Rechnung trägt.

Denn die befindet sich immer mehr im Wandel. „Wir sind verpflichtet, darauf zu reagieren und Angebote zu schaffen“, sagt Bürgermeister Michael Maas. Die Zahlen belegen das. Für die letzte Ruhestätte gibt es alleine auf dem Pirmasenser Waldfriedhof aktuell 14 unterschiedliche Bestattungsarten. Während die klassischen Erdbestattungen (15%) weiter rückläufig sind, nimmt die Zahl der Urnenbestattungen (85%) weiter zu.

Ausreichend Platz: Der Memoriam Garten ist bei Bedarf erweiterbar. Foto: Müller
Ausreichend Platz: Der Memoriam Garten ist bei Bedarf erweiterbar. Foto: Müller

In dem neuen Memoriam Garten findet sich Platz für 34 Urnengräber und acht Erdbestattungen. Auch Partnerbestattungen sind möglich, Menschen können sich zudem den Platz für die letzte Ruhe vorab aussuchen. „Viele wollen heutzutage ihren Hinterbliebenen keine Arbeit machen nach dem Tod“, berichtet Christoffel. Daher bieten er und sein Unternehmen auch ein Komplett-Paket für die Betreuung an. Bepflanzt werden soll der Garten immer saisonal, mehrmals im Jahr.

„Wir haben damit sehr gute Erfahrungen gemacht, es soll ein Ort des Erinnerns sein“, sagt Christoffel, der schon ein Referenzprojekt in Bad Bergzabern betreut. Dort gäbe es sogar Leute, die zum Trauern auf der Bank sitzen und beispielsweise Zeitung lesen. „Wichtig ist uns, dass es vernünftig, wertschätzend und pietätvoll geworden ist“, betont Christoffel.

Denis Christoffel vor dem Sandsteinkreuz, das er aufwändig restauriert hat. Foto: Müller
Denis Christoffel vor dem Sandsteinkreuz, das er aufwändig restauriert hat. Foto: Müller

Ein Blickfang des neuen Gartens ist auch ein dreidimensionales Sandsteinkreuz. Das hat Christoffel von einem anderen Friedhof gekauft und aufwendig restauriert. An die Verstorbenen erinnern sollen Natursteinstelen, auf denen Namen und Lebensdaten verewigt sind. Die Abgrenzung wie bei klassischen Gräbern entfällt.

Gekauft werden können die Gräber je nach Gestaltung auf 25 oder 30 Jahre. Aber auch eine Nutzung von 15 Jahren ist angedacht und soll ins Angebot aufgenommen werden. Rund 30.000 Euro hat die Gestaltung des Memoriam Gartens nach Angaben der Stadt gekostet. „Wir haben bisher von Besuchern nur positive Rückmeldungen erhalten und auch schon Interessenten“, sagt Christoffel. Bei Bedarf ist der Garten natürlich auch erweiterbar, dazu sei genug Platz vorhanden.

So oder so ist in Pirmasens um einen würdevollen Platz der Trauer reicher geworden.


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