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Er will wieder mehr Ärzte nach Pirmasens holen
von Thomas Müller • Titelfoto: Thomas MüllerJens Funda plant MVZ neben Medicenter
Er hat große Pläne: Jens Funda (Foto) möchte direkt neben dem Medicenter an der Messe ein neues Medizinisches Versorgungszentrum (kurz: MVZ) verwirklichen.
Der Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie betreibt im Medicenter seit einigen Jahren seine Praxis „PS Docs“. Im Stadtrat hat er seine Pläne vorgestellt. „Ich bin ein waschechter Pirmasenser und auch relativ schnell nach dem Studium wieder zurückgekehrt“, beschreibt er sich selbst. Er möchte etwas in seiner Heimatstadt bewegen, denn die medizinische Versorgung verändert sich zusehends, auch wegen dem Zahn der Zeit.
„Viele Kollegen sind schon 60 oder älter, dadurch können schon in der nahen Zukunft Engpässe entstehen“, sagt Funda. Außerdem scheuen viele junge Mediziner den Sprung in die Selbstständigkeit, sei es wegen der Work-Life-Balance oder dem Risiko. Denn oft sind kleine Praxen nicht mehr so rentabel wie früher. Aufgrund dessen finden viele Ärzte keine Nachfolger.
Dem will Funda mit dem Bau des neuen MVZ Abhilfe schaffen. Geplant ist es direkt neben dem Medicenter, wo jetzt Parkplätze sind und die Bodenplatte der abgerissenen Messehalle 2. Es soll ein dreieinhalb bis vierstöckiges Gebäude werden, darin untergebracht unter anderem Röntgen, Rheumatologe, Diabetologe, Orthopäde oder ein ambulantes Reha-Zentrum. Gerade im Bereich Rehabilitation sei der Bedarf enorm.
Auch ein Dermatologe – also ein Hautarzt – ist Fundas großes Ziel. Denn den gibt es in Pirmasens nicht mehr. „Da sind wir von Seiten der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) eigentlich Sperrgebiet, weil es in Zweibrücken noch drei Stück gibt“, sagt Funda. Die würden aber alle schon gar keine Patienten aus Pirmasens mehr annehmen.
Dass Bedarf besteht, weiß Funda auch: „Wir haben im vergangenen Jahr 15.000 Patienten aus 15 verschiedenen KV-Bereichen versorgt.“ Sein Vorhaben findet im Stadtrat großen Anklang. Oberbürgermeister Zwick sagt die Unterstützung und Gespräche mit der KV zu, unter anderem wegen einer Sondergenehmigung für den Hautarzt. Auch CDU-Fraktionschefin Stefanie Eyrisch und ihr Pendant von der SPD, Sebastian Tilly, begrüßen die Pläne. Beim Dermatologen spricht Tilly gar von der „Kirsche auf der Torte“.
Auch baurechtlich ist alles in trockenen Tüchern. Wie Stadtplaner Karsten Schreiner berichtet, sei das Medicenter eh größer geplant gewesen, allerdings wegen des Abspringens verschiedener Interessenten dann in seiner heutigen Größe umgesetzt werden.
Pirmasenser Patienten haben also einen Hoffnungsschimmer, bald nicht mehr in andere Städte für einen Facharzt-Termin fahren zu müssen. Siedeln sich die geplanten Ärzte hier an, dürften auch die teilweise immens langen Wartezeiten kürzer werden. Wann mit dem Bau losgelegt wird, steht noch nicht endgültig fest. Auch über die Investitionssumme konnte Funda noch keine Angaben machen.
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