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„Erst war ich Pfeifer und Trommler“
von Andreas PetryJakel Bossert über drei Tage Feierlichkeiten zu 20 Jahren Fanfaren- und Spielmannszug Niedersimten
Noch befindet sich Niedersimten im Tiefschlaf. Noch! Aber ab heute Abend wird gefeiert: 20 Jahre Fanfaren- und Spielmannszug Niedersimten e.V. Satte drei Tage steht der Pirmasenser Ortsteil Kopf: Beim Oktoberfest am Freitag, beim traditionellen Treffen der Südwestpfälzischen Spielmanns- und Fanfarenzüge am Samstag und bei sonntäglichen Frühschoppen, den Platzkonzerten im Dorf sowie dem Freundschaftsspielen zahlreicher Vereine aus dem südwestdeutschen Raum. „Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei“, so Jakel Bossert.
Die Veranstaltungen selbst finden, außer den drei Platzkonzerten (Dorfplatz, vor dem Bistro aktuell und dem Autohaus Schaaf), alle im Festzelt auf dem Gelände der von der Familie Bossert geführten Pony-Welt statt. Das hat einen guten Grund: Jakel Bossert ist seit der Gründung vor 20 Jahren Vorsitzender des seit Mai 2004 bestehenden Vereins.
Rückblende: „Es war schon schlimm als ehemalige Spielmannszugmusiker am Straßenrand beim Umzug der Spenglerkerwe in Simten zu stehen und den marschierenden fremden Spielmannszügen zuzusehen“, blickt Bossert, selbst ein Spielmannszugskind, auf die Jahre 1999 bis 2004 vor der Neugründung zurück. „Wir haben Listen erstellt, wer könnte dabei sein, wie bekommen wir alles geregelt“ erzählt Bossert und dann sei es so weit gewesen. „Im Mai 2004 haben wir uns im Sportheim getroffen und den Verein gegründet.“
Das Ziel war, bei der Simter Spengler-Kerwe im August mitzulaufen und mindestens drei Märsche zu spielen. Bossert: „Wir konnten sogar vier Stücke und die haben wir Top gespielt. Auch weil das Fanfarencorps Mayen, die auch am Sonntag dabei sind, uns damals Instrumente geliehen hatte und wir auf dem Sportplatz mit ihnen trainiert und Marschier-Proben abgehalten haben“, sagt Bossert, der schon beim ehemaligen Simter Spielmannszug, der sich Ende der 70er Jahre aufgelöst hatte, mit sieben Jahren anfing. „Ich war erst Pfeiffer und dann Trommler“, erinnert sich der begnadete Schlagzeuger. Nochmal der Macher, der auch den Weihnachtszirkus in Landau auf die Beine gestellt hat.: „Mit dreizehn haben sie mir die Lyra, eine Art senkrechtes Xylophon, gegeben. Die spiele ich auch heute noch.“
Mit der ist er auch beim Winzerumzug vor zwei Wochen in Neustadt an der Weinstraße anlässlich dem Weinlesefest vorneweg gelaufen. „Für unseren Verein seit 19 Jahren ein absolutes Highlight“, schwärmt Bossert. Auch die Rheinland-Pfalz-Tage, so der Chef, seien für die Simter Musikusse ein Muss. „Wir haben schwierige Zeiten überstanden, viele waren skeptisch, aber es gibt uns immer noch“, freut er sich über weit mehr als 30 aktive Musiker unter den rund 150 Mitgliedern.
„70 davon erhalten am Sonntag im Festzelt eine Ehrung“, verriet der Impresario der Große Stücke auf seinen Vize Norbert Haas hält. „Er forciert die Jugendarbeit und wir haben auch junge Leute für unseren Musikzug begeistert“, freut er sich nicht ohne Grund. Denn für Bossert gehören die auf Festen, wie bei Faschings, Stadt- oder Dorfumzüge, mitlaufenden und live spielenden Musikgruppen zum Kulturgut. „Ich bin kein Fan von Aggregaten auf den Festwagen, bei denen die Musik aus den Lautsprechern kommt.“
Das Programm des Jubiläums auf einen Blick:
Freitag, 25. Oktober ab 19 Uhr: Großes Oktoberfest mit „Zwei Spitzbuam“ und „Curtain Call“
Samstag, 26. Oktober: ab 18 Uhr Jahrestreffen der Südwestpfälzer Spielmannszüge“ und die „Zirkusmusikanten“
Sonntag, 27. Oktober: ab 11 Uhr Frühschoppen mit den „Kienholzmusikanten“; 13 Uhr Platzkonzerte, Dorfplatz, Autohaus Schaaf und Bistro Aktuell; 14 Uhr Freundschaftsspielen befreundeter Musik- und Fanfarenzüge aus Rheinland-Pfalz, Saarland und Frankreich.
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