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„Es ekelt einen an!“
von Thomas MüllerEinigkeit im Stadtrat: Bei Altkleider-Containern muss sich etwas ändern
Illegale Müllablagerungen, Dreck soweit das Auge reicht: Auch die Container der Altkleidersammlungen waren Thema im Stadtrat. Deshalb hat die Koalition aus CDU, FWB und FDP einen Antrag in den Rat eingebracht. Das Ziel: Weniger Müll, weniger Kosten für die Stadt und letztendlich ein Konzept.
„Uns haben viele Nachrichten aus der Bevölkerung in den vergangenen Monaten erreicht“, sagte CDU-Fraktionschefin Stefanie Eyrisch. Was immer wieder beklagt wird: Rund um Altkleider-Container würde jede Menge Müll abgestellt, der beim besten Willen da nicht hingehört. Das hat die bürgerliche Koalition dazu veranlasst, das Prozedere der Container auf den Prüfstand zu stellen.
Erstens fordern CDU, FWB und FDP, dass geprüft werden soll, ob weniger Container im Stadtgebiet aufgestellt werden können, um so dem Problem Herr zu werden. Weniger Standorte würden automatisch weniger Müll bedeuten.
Was zur logischen Überlegung führt, eine zentrale Abgabestelle einzurichten. Eyrisch schwebt zum Beispiel der Wertstoffhof in der Ohmbach vor. Ob das alles allerdings möglich ist, soll nun die Verwaltung prüfen. Darüber hinaus soll auch geschaut werden, ob sich Haussammlungen als Alternative zu den Containern eignen würden. Das wäre eventuell eine nachhaltige und umweltfreundliche Alternative. Und weil viele Container auf privaten Flächen stehen soll ebenfalls geprüft werden, ob die Vermieter der Flächen an den Reinigungskosten beteiligt werden können.

Unterstützt wird das Ansinnen der Koalition auch von der SPD. Gerhard Hussong sagte: „Manche Container-Plätze ekeln mich regelrecht an, das ist eine riesige Sauerei“, fand er deutliche Worte. Seine Partei unterstütze den Plan eines nachhaltigen Konzepts und einer Lösung. Hussong habe oft selbst Probleme, Altkleider loszuwerden. „Wenn ich einen Sack voll Altkleider im Kofferraum habe, stehe ich oft vor vollen Containern, vielleicht müssen die Betreiber auch öfter mal leeren“, sagte er. Feste Annahmestellen seien seiner Erfahrung nach oft geschlossen, weil kein Personal da ist. Auch das sei ein Problem.
Das ist auch der Stadt nicht unbekannt. Im Stadtgebiet Pirmasens gibt es derzeit laut Pressestelle 66 Standplätze mit Depotcontainer für die Sammlung von Altglas. Hier besteht bereits eine Regelung zum Umgang mit illegalen Ablagerungen: „Für die Sammlung von Verpackungen aus Glas verantwortlich sind die Dualen Systeme. Diese haben den WSP mit der Reinigung der Standplätze beauftragt und tragen somit auch die Kosten für die an ihren Depotcontainer entsorgten illegalen Abfälle“, erklärt die Pressestelle der Stadt.
Die Altkleidersammler wissen um die bestehenden Vereinbarungen zur Sauberhaltung der Glascontainerstandplätze. Daher werden Kleidercontainer gerne neben den Glascontainern aufgestellt, um möglicherweise vom bestehenden System partizipieren zu können. „Die Kosten der illegalen Ablagerungen an Kleidercontainern können wir nicht beziffern, da diese nicht separat erfasst werden“, so die Antwort aus der Pressestelle der Stadt.
Insgesamt wurden im Jahr 2024 ca. 68 Tonnen illegale Ablagerung in Pirmasens eingesammelt. Die Entsorgungskosten beliefen sich auf rund 9.500 Euro. Das Ordnungsamt hat auf öffentlichen Flächen im Stadtgebiet insgesamt 41 Sondernutzungserlaubnisse für Altkleidercontainer erlassen.
Die Debatte um ein Konzept wurde mit in den Hauptausschuss genommen. Dezernent Denis Clauer möchte sich der Sache annehmen.
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