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Feiertags-Schicht
von Thomas MüllerSally Kaczmarzyk und Alexander Hanuja arbeiten an Weihnachten
Für die meisten Menschen ist es die besinnliche Zeit des Jahres, in der die Familie zusammenkommt, gemeinsam ist, Zeit verbringt und feiert. Doch es gibt auch Leute, die an den Feiertagen arbeiten müssen. Wir haben mit zwei von ihnen gesprochen.
„Wenn man in diesen Beruf geht, weiß man auch, auf was man sich einlässt“, sagt Alexander Hanuja. Der Polizeikommissar arbeitet seit dreieinhalb Jahren in Pirmasens. Dazu gehört natürlich der Schichtdienst und auch die Arbeit an Feiertagen wie Weihnachten. „Wir haben aber ein gutes System, so dass eigentlich jeder mal drankommt und es wird auch auf persönliche Bedürfnisse Rücksicht genommen“, sagt der gebürtige Saarländer. Er weiß aber auch: Gerade Dienst an Weihnachten ist speziell. „Es ist ja leider selten der Fall, dass wir an diesen Tagen zu etwas Gutem ausrücken müssen“, sagt er.
So stehen meistens Verkehrsunfälle, Diebstähle, Ruhestörungen, aber auch Familienstreitigkeiten auf dem Programm. „Das gehört aber auch zum Job“, sagt Hanuja. Polizist wollte er dennoch schon immer werden. An Heiligabend hat er dieses Jahr etwas mehr Glück, wie er zugibt. Da hat er den frühen Dienst von 6 bis 14 Uhr. „Da ist zumindest das Abendessen mit der Lebensgefährtin drin“, lacht er. Anders sieht es dann an den Feiertagen aus, denn da geht die Schicht bis 22 Uhr. „Schwierig wird es natürlich das zu koordinieren, gerade weil die Familie etwas weiter weg wohnt, aber man muss eben Abstriche machen.“
Auch wenn er seinen Job liebt, gibt es für Hajuna auch Schattenseiten. „Das Schlimmste ist es wohl, eine Todesnachricht zu überbringen“, sagt er. Das sei aber an Weihnachten zum Glück noch nie der Fall gewesen. Auffällig sei aber, dass an den Feiertagen oft Menschen vorbeikommen, die sich für den Dienst bedanken. „Das tut schon gut, Geschenke dürfen wir als Polizisten aber auch an Weihnachten nicht annehmen“, sagt Hajuna.
Das darf auch Sally Kaczmarzyk nicht, wenn sie ihren Dienst in der ärztlichen Bereitschaftspraxis an Heiligabend von 17 bis 22 Uhr verrichtet. „Wir sind zuständig für alles, was normalerweise der Hausarzt macht, der aber nicht da ist und auch keine Vertretung“, sagt Sally. Heiligabend ist ihr nicht unwichtig, sie möchte aber da sein für die Menschen, die Hilfe brauchen. Sie hat in den vergangenen Jahren schon öfter Dienst an Weihnachten gemacht. „Zum Glück kamen da bisher keine schlimmen Notfälle“, sagt sie. Meistens seien es Kinder mit Fieber oder auch Erkältungen, die schlimmer geworden sind. „Man kann feststellen, dass die Leute dankbarer als an normalen Tagen sind, wenn sie geholfen kriegen“, meint Sally.
Schwerwiegende Fälle landen dann aber auch in der Ambulanz im Krankenhaus. „Trotzdem sind und bleiben wir die erste Anlaufstelle, auch wenn viele das nicht wissen.“ Die medizinische Fachangestellte koordiniert die ganze Praxis, teilt auch die Fahrer ein, die zu Notfällen ausrücken. Sie ist auch erste Ansprechpartnerin für Menschen, die Hilfe suchen.
Dafür verzichtet sie auch auf das Heiligabend-Essen mit der Familie. „Das ist aber nicht so schlimm, mein Mann macht es mir auch nach dem Dienst noch warm“, lacht die erfahrene medizinische Fachangestellte. Und sowieso ist der erste Weihnachtsfeiertag ihr wichtiger. „Da gibt es bei uns ganz klassisch erst die Geschenke und wir genießen die Zeit“, sagt sie.
Nichtsdestotrotz: Gut, dass es Menschen wie Alexander und Sally gibt, die auch an Weihnachten arbeiten und für andere da sind. Die beiden stehen stellvertretend für alle, die an den Feiertagen egal in welcher Branche arbeiten.
An dieser Stelle auch aus der Redaktion ein großes Dankeschön!
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