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Forschung zum Anfassen – Ministerpräsident erlebt Mikroben-Innovation auf dem Campus Pirmasens
von Julia ScheppDer Campus Pirmasens der Hochschule Kaiserslautern stand am Dienstag im Zentrum eines hochrangigen Besuchs: Ministerpräsident Alexander Schweitzer informierte sich vor Ort über das Leuchtturmprojekt „Waste2Value – Mikroorganismen verändern die Westpfalz“.
Forschung mit Zukunftspotenzial
Das vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt geförderte Bündnis „Waste2Value“ verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz: Reststoffe aus Landwirtschaft, Lebensmittelproduktion und Industrie werden mithilfe von Bakterien und Mikroalgen in wertvolle Chemikalien und Materialien umgewandelt. Dazu zählen biobasierte Kunststoffe, Extrakte für Kosmetik und Nahrungsmittel sowie innovative Werkstoffverbunde. Ziel ist es, regionale Ressourcen effizient zu nutzen, neue Wertschöpfungsketten zu schaffen und so den Strukturwandel in der Westpfalz nachhaltig zu gestalten.
Koordiniert wird das Projekt von der Hochschule Kaiserslautern, dem Prüf- und Forschungsinstitut Pirmasens (PFI) sowie der ZukunftsRegion Westpfalz (ZRW). Bereits in der ersten Umsetzungsphase flossen rund 10 Millionen Euro in 15 Teilprojekte, an denen über 40 regionale Unternehmen beteiligt sind. Für die nächste Projektphase stehen weitere 5,2 Millionen Euro bereit, um vielversprechende biotechnologische Verfahren im größeren Maßstab zu erproben.
Eindrücke aus der Forschungspraxis
Nach einer Begrüßung durch Prof. Dr. Peter Starke, Vizepräsident für Forschung und Transfer, stellen Dr. Michael Lakatos (Hochschule Kaiserslautern) und Dr. Stefan Dröge (PFI) die Arbeit des Bündnisses vor. Beim anschließenden Rundgang können sich Schweitzer und die Gäste im Biotechnikum des PFI und im Algentechnikum der Hochschule selbst ein Bild machen – etwa von der mikrobiellen Reststoffumwandlung und der Produktion hochwertiger Zusatzstoffe durch Cyanobakterien.

„Waste2Value“ verknüpft traditionelles Know-how der Schuh- und Textilindustrie mit moderner Bioverfahrenstechnik. Langfristig könnten so bis zu ein Viertel des in Deutschland benötigten Kunststoffs biobasiert produziert und bis zu 8 Millionen Tonnen CO₂ eingespart werden.
Lob für Innovationskraft der Region
Ministerpräsident Schweitzer würdigt die wissenschaftlichen Leistungen, aber auch den Pioniergeist und das Engagement der beteiligten Akteure. Solche Projekte seien von zentraler Bedeutung für den klimaschonenden Umbau der Wirtschaft und die Stärkung strukturschwächerer Regionen. Er betont: „Aus Abfall Wert zu schaffen – das ist eine Vision, die mit Waste2Value in greifbare Nähe rückt“.
Titelbild: Michael Lakatos erklärt dem Ministerpräsidenten die Vielfalt der weltweit einzigartigen Algensammlung. Foto: Hochschule Kaiserslautern
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