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Forum ALTE POST zeigt bewegende Ausstellung „KZ überlebt“ – Porträts und Schicksale als Mahnung und Erinnerung
von psst!-RedaktionVom 12. September bis 9. November 2025 widmet sich das Forum ALTE POST in Pirmasens einem besonders eindringlichen Kapitel der Geschichte. Unter dem Titel „KZ überlebt“ werden 60 großformatige Schwarz-Weiß-Porträts des Regensburger Fotografen Stefan Hanke präsentiert. Sie zeigen Überlebende deutscher Konzentrationslager, aufgenommen mehr als 70 Jahre nach ihrer Befreiung.
Porträts der Überlebenden
Die Bilder dokumentieren das Leben von Menschen, die unermessliches Leid erfahren haben: Juden, Sinti und Roma, Zeugen Jehovas, Kriegsgefangene, politische Häftlinge und als „asozial“ Diskriminierte aus sieben europäischen Ländern. Hanke stellt die Frage, wie diese Menschen nach den physischen und psychischen Zerstörungen durch die NS-Verbrechen weiterlebten. Seine Fotografien sind stille Zeugnisse von Stärke, Überlebenswillen – und der bleibenden Narben.

Verbindung zur Geschichte der Stadt
In Pirmasens schlägt die Ausstellung eine Brücke zur regionalen Erinnerungskultur. Über speziell eingerichtete QR-Codes können Besucherinnen und Besucher zusätzliche Informationen zu Schicksalen von Pirmasenser Juden abrufen, die das Stadtarchiv zusammengetragen hat. Damit wird die nationale und internationale Dimension der NS-Verbrechen direkt mit der lokalen Geschichte verknüpft.

Parallelausstellung im Stadtmuseum
Zeitgleich zeigt das Stadtmuseum Altes Rathaus die Ausstellung „Als Kinder Auschwitz entkommen – Aus der Biographie der Familie Schwarzschild“, eine Initiative des Bezirksverbands Pfalz. Die Landauer Künstlerin Monika Kirks hat das bewegende Schicksal der aus Kaiserslautern stammenden Familie Schwarzschild in 50 Zeichnungen und Acrylbildern verarbeitet. Grundlage sind die Erinnerungen der Schwestern Margot und Hannelore Wicki-Schwarzschild, die als Kinder deportiert wurden und nur durch Glück und die Hilfe anderer überlebten.
Vernissage und Begleitprogramm
Beide Ausstellungen werden am Freitag, den 12. September, um 18 Uhr mit einer gemeinsamen Vernissage im Forum ALTE POST eröffnet. Der Eintritt ist frei. Für den Besuch beider Ausstellungen wird ein Kombiticket zum Preis von 7 Euro angeboten.
Das Rahmenprogramm ist vielfältig: Neben Lesungen, einem Dokumentarfilm und Expertenführungen wird auch ein Theaterstück aufgeführt. Für Schulen gibt es Workshops sowie pädagogisch begleitete MitMachAngebote. Ergänzend können im Museumsshop die Bücher „KZ überlebt – Porträts von Stefan Hanke“ sowie „Die Deportation der Familie Schwarzschild nach Gurs. Ein jüdisches Schicksal in Bildern“ erworben werden.

Erinnerung als Auftrag
80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs leisten die Ausstellungen einen wichtigen Beitrag zur Erinnerungskultur. Sie würdigen die Opfer und mahnen zugleich, dass Demokratie, Empathie und Zivilcourage auch heute unverzichtbar sind.
Titelbild: Familie Schwarzschild. Foto: Bezirksverband Pfalz/Monika Kirks
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