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Fünf Jahre Strahlentherapiezentrum Südwestpfalz – eine Erfolgsgeschichte
von Andreas PetryEs war kein Himmelskörper mit kleinem Schweif, sondern ein in der Stadt und der Region Südwestpfalz weithin strahlender Komet der medizinischen Spitzenklasse, der vor genau fünf Jahren neben dem Pirmasenser Krankenhaus eingeschlagen ist. Deshalb feierte die Strahlentherapie Südwestpfalz von Adrian Staab und seiner Frau Nicole Adrian, der im gleichen Anwesen praktizierenden Onkologin, ein kleines Jubiläum. Zur Party dieser Erfolgsgeschichte erinnerten sich Wegbegleiter und Unterstützer an eine Zeit von Planungsdruck, Pandemie und medizinischem Wandel. Diese Einrichtung besitzt „eine tolle Reputation bei den Menschen in der Region“, brachte es die Unternehmerfamilie de Rossi auf den Punkt.

Katharina de Rossi sowie ihr Ehemann Markus de Rossi begleiteten als Bauherrn und Investoren dieses Projekt seit dem Spatenstich, als sich im April 2019 die ersten Bagger am Gelände neben dem Pirmasenser Krankenhaus in Bewegung setzten. Beide sind die Inhaber der Mediamo-Gruppe, die sich auf die strategische Beratung und Realisierung von Projekten im Gesundheits- und Sozialwesen spezialisiert hat.
„Es war ein intensiver Start“, berichtete Markus de Rossi und blickte zurück auf die Planungszeitschleuse. Die Herausforderungen waren groß. „Wir standen damals erheblich unter Druck. Das Gebäude musste nach Vorgaben der Kassenärztlichen Vereinigung innerhalb von 12 Monaten stehen, dann kam auch noch Corona.“ Doch der Austausch mit den Verantwortlichen der Verwaltung, OB Markus Zwick, Wirtschaftsförderer Mark Schlick und dem Geschäftsführer des Krankenhauses, Martin Forster, funktionierte prächtig. „Wir waren ein Team“, ergänzte de Rossi, „das von Mut, Einsatz und Kompetenz für Menschlichkeit angetrieben wurde.“

Zwick den Werdegang der Strahlentherapie Südwestpfalz. Rechts daneben lauschen Ehefrau Katharina de Rossi, Nicole Adrian und Adrian Staab seinen Worten. Foto: Petry
Die kleine Bilanz, die de Rossi präsentierte, der Staab zudem als bescheidenen Menschen skizzierte, unterstrich die Wichtigkeit dieser Einrichtung in der gesamten Region. „Laut dem Qualitätsbericht des rheinland-pfälzischen Krebsregisters erzielt das Zentrum signifikant bessere Behandlungsergebnisse als der Landesdurchschnitt.“ Eine Aussage mit Gewicht – und ein Beleg für die Arbeit eines Teams, das technische Präzision mit menschlicher Nähe verbindet.
Staab selbst sagte, er sei sehr dankbar für das Erreichte, wichtig sei nun, die Zukunft zu gestalten. „Wir haben seit 2024 bereits die Künstliche Intelligenz in die Strahlentherapie eingebettet“, nannte er eine von vielen großen Herausforderungen. Hypofraktionierung – die Behandlung mit höheren, aber schonenderen Einzeldosen – etabliert sich. Und mit dem Motion Management gelingt es, bewegliche Tumoren präzise zu bestrahlen, ohne gesundes Gewebe zu belasten.
Der zweite Teil der in Pirmasens, wie es Adrian Staab mit einem Augenzwinkern formulierte, bekannten Marke „Der Adrian oder die Adrian“, in diesem Fall Nicole Adrian, prognostizierte einen gesteigerten Bedarf im Bereich der Onkologie. „Schau mer mal, wie es sich entwickelt“, erzählte „die Adrian“ vom Start ihrer Tätigkeit. „Geplant waren zweieinhalb Tage wöchentlich. Heute bin ich fünf Tage pro Woche da.“ Der Bedarf an moderner Krebstherapie wächst, das zeigt sich auch in ihrer Onkologie-Praxis, die zu „PFALZONKO“ gehört. Doch bald war klar: „Das reicht nicht“, erzählt sie und weiß aus Prognosen des Robert Koch-Instituts: „Die Zahl der Krebserkrankungen wird steigen – und wir müssen darauf reagieren.“
Dies bekräftigte auch „der Adrian“: „Es geht um den Mensch, der steht im Mittelpunkt.“ Deshalb sei, so Staab, die enge Zusammenarbeit auf dem Campus im Netzwerk der verschiedenen ärztlichen Disziplinen ungemein wichtig, um schnelle Entscheidungen treffen zu können.

Auch die Klinikleitung sieht die Entwicklung positiv und wird die Zusammenarbeit mit dem Strahlenzentrum weiter intensivieren. Christian Koob, derzeit stellvertretender Geschäftsführer des Pirmasenser Krankenhauses, kündigte an, dass neben dem bereits zertifizierten Brustkrebszentrum ein Darmkrebszentrum entsteht. Auch die Palliativmedizin und Geriatrie sollen ausgebaut werden – abhängig von Förderentscheidungen des Landes. Koob, der im kommenden Jahr Forster als Geschäftsführer ablöst, sagte weiter: „Wir stellen uns den Bedürfnissen des demnächst startenden Krankenhausförderungsgesetzes.“

OB Zwick bezeichnete in seinen Grußworten im Rückblick das Projekt als „Invest mit visionärer Vorausschau, das viel Mut und Nerven gekostet hat.“ Die Macher, so Zwick, hätten damals erkannt, welch großes Potenzial es hier gebe. Der OB begrüßte die zukünftig verstärkte Zusammenarbeit: „Der angefangene Prozess wird weiterentwickelt. Es gibt eine weitere Zentralisierung.“ Die stationäre und ambulante medizinische Versorgung werde Hand in Hand gehen. Zwick erneuerte seine bereits vor zwei Jahren gemachte Ankündigung, auf dem zum Pirmasenser Luft- und Badepark hin gelegenen Parkplatz ein ambulantes OP-Zentrum mit Kindergarten und Parkhaus zu bauen.
Aus einem ehrgeizigen Projekt ist ein Leuchtturm der Region geworden – mit Strahlkraft weit über Pirmasens hinaus. Das Jubiläum war nicht nur ein Rückblick, sondern ein Startschuss für das, was noch kommt. Und wenn man Dr. Staab und Dr. Adrian sowie Katharina und Markus de Rossi zuhört, spürt man: Die Reise ist noch lange nicht zu Ende!
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