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Reiner Knerr vom Obst- und Gartenbauverein und Bürgermeister Michael Maas an einem Quittenbaum auf der Streuobstwiese in der Turnstraße. Foto: Müller

Gelbes Band gegen das Verrotten

von Thomas Müller • Titelfoto: Thomas Müller

Streuobstwiesen können abgeerntet werden

Wusstest du, dass jedes Jahr Unmengen an Obst einfach auf Wiesen und in Gärten verrotten, weil sie nicht geerntet werden? Die Stadt Pirmasens will das ändern und macht auch dieses Jahr wieder bei der Aktion „Gelbes Band“ mit. Das bedeutet: Obstbäume, die mit einem gelben Band markiert sind, stehen dir zur Ernte zur Verfügung – kostenlos und ohne schlechtes Gewissen!

Seit 2020 geht die Stadt mit gutem Beispiel voran und hofft, dass sich viele private Grundstücksbesitzer anschließen. „Leider sehen wir immer öfter, dass Streuobstwiesen nicht mehr abgeerntet werden und die Früchte einfach liegen bleiben“, erklärt Bürgermeister Michael Maas beim Vor-Ort-Termin in der Turnstraße. Die Gründe sind vielfältig: Oft sind die Besitzer mit der Menge überfordert oder können aus Altersgründen nicht mehr selbst ernten. „Mit dem Gelben Band wollen wir diesen Trend stoppen“, so Maas.

In Pirmasens gibt es etwa 450 Obstbäume auf insgesamt 4,5 Hektar Fläche – und viele davon sind bereits mit dem gelben Band versehen. Das heißt für dich: Du kannst dir die Äpfel, Birnen oder Nüsse einfach pflücken! So bleibt weniger Obst ungenutzt liegen und landet stattdessen direkt bei dir auf dem Tisch.

Mit diesen Schildern wirbt die Stadt für die Aktion. Foto: Müller
Mit diesen Schildern wirbt die Stadt für die Aktion. Foto: Müller

„Zwetschgen gab es in diesem Jahr reichlich, Äpfel dagegen weniger“, sagt Reiner Knerr, Geschäftsführer des Kreisverbandes der Obst- und Gartenbauvereine. Was ihn ärgert? Mutwillige Zerstörung, zum Beispiel auch von Insektenhotels. „Das geht überhaupt nicht.“ Die Obst- und Gartenbauvereine bieten auch nach wie vor kostenloses Pressen der Früchte an, bei Interesse soll man einfach Kontakt aufnehmen.

„Streuobstwiesen sind nicht nur ein Paradies für Insekten und Kleintiere, sondern auch eine tolle Möglichkeit für alle, kostenlos frisches Obst zu genießen“, betont Bürgermeister Maas. Damit das auch in Zukunft so bleibt, ist es wichtig, dass du nur auf den markierten Flächen erntest und dabei die Bäume sorgsam behandelst. Äste abbrechen? Bitte nicht! Und denk dran: Das Pflücken machst du auf eigene Gefahr. Falls du höhergelegene Früchte ernten möchtest, kannst du dir kostenlos Obstpflücker mit Teleskopstiel in der Touristinfo im Rheinberger ausleihen.

Du hast selbst Obstbäume im Garten, die du nicht vollständig abernten kannst? Kein Problem! Markiere deine Bäume einfach mit einem gelben Band, und schon wissen andere, dass sie dort ernten dürfen. Die gelben Bänder kannst du kostenlos bei der Umweltberatung im Bauamt (Schützenstraße 16) abholen. Einfach vorher kurz unter der Nummer 06331/842490 anrufen und einen Termin vereinbaren.

Mehr Infos zur Aktion „Gelbes Band“, eine Übersicht der kommunalen Streuobstwiesen und nützliche Tipps zur Erntezeit findest du online unter: www.pirmasens.de/gelbesband.


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