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Gelebtes Europa in der Schule
von Thomas MüllerZu Besuch beim Erasmus-Programm am Hugo-Ball-Gymnasium
„Please take your tablets and start to work“, ruft Lehrerin Stephanie Knoll-Robiné den Schülern zu. Englisch ist Amtssprache, obwohl die Klasse gemischt ist an diesem Tag von Schülern aus Deutschland und Frankreich. Willkommen beim Austausch und Erasmus-Programm am Hugo-Ball-Gymnasium!
Gemeinsam starten die Schüler in Gruppen zu arbeiten. Die Aufgabe: Eine Präsentation darüber erstellen, was sie in der gemeinsamen Woche erlebt haben. Und das war so Einiges. Unter anderem der Besuch des Europäischen Parlaments in Luxemburg, Stadtführungen in Landau und Pirmasens, Wandern und die Region erkunden in Eppenbrunn. „Wir haben auch Workshops mit den Kindern gemacht, unter anderem Kosmetik selbst hergestellt, weil das Thema Nachhaltigkeit war“, berichtet Lehrerin Michelle Geis.

Gemeinsam mit Joanna Whittaker-Simon betreuen Geis und Knoll-Robiné die Gruppe aus Südfrankreich. Das alles ist Teil des Erasmus-Programms. Das Hugo-Ball-Gymnasium ist seit dem Jahr 2016 Europaschule des Landes Rheinland-Pfalz sowie seit 2021 Erasmus+-Schule. Neben dem Austausch mit Frankreich geht es unter anderem für Praktika nach Irland, Fahrten nach Italien, Holland oder Polen. „Der Vorteil ist, dass das alles umsonst ist durch das Programm“, sagt Geis. So kommen auch Schüler in den Genuss, die es sich sonst nicht leisten könnten.
„Es macht einfach Spaß, den Mädels und Jungs so etwas zu bieten“, sagt Knoll-Robiné. Der Lohn sei die Dankbarkeit der Kinder. „Viele kommen zu uns und sind einfach nur gut drauf, die lernen das alles wie von selbst ohne Druck.“ Und die Kinder kommen den Lehrern auch zuvor. „Das ist nicht mehr wie früher bei den Brieffreundschaften. Zwar schreiben wir auch noch Briefe, aber meistens sind die schon längst über das Internet miteinander vernetzt“, lacht die Lehrerin für Englisch, Spanisch und Erdkunde.

Auch Katharina Minakaran ist zu Besuch. Sie betreibt ebenfalls regelmäßigen Schüleraustausch im Rahmen des Erasmus-Programms, unter anderem mit Italienern und Franzosen. „Es ist einfach eine tolle Sache, von der viele gar nicht wissen, dass es sie gibt“, sagt die Geschichts- und Französisch-Lehrerin.
Das Ziel sei es, das Programm noch bekannter zu machen. „Gerade wenn Eltern überlegen, auf welche Schule sie ihr Kind schicken sollen, spielen die Sprachen natürlich eine Rolle. Und da sind wir hier am Hugo Ball sehr gut aufgestellt.“ Auch ihre Tochter Sophie sitzt gerade beim Austausch mit Partnerin Cècile und arbeitet am Projekt. Wie läuft die Verständigung? „Wir kriegen das ganz gut hin und es war eine spannende Woche“, sagt Sophie.

Ob daraus jetzt eine Freundschaft fürs Leben wird, wissen beide nicht. Aber jedenfalls lernen sie so Kulturen und Menschen quer über den ganzen Kontinent kennen. „Das ist gelebtes Europa, wie wir es uns vorstellen“, sagt Lehrerin Michelle Geis.
Dann geht es weiter mit dem Programm und jeder bekommt auch noch ein Zertifikat. Es wird definitiv nicht das letzte am Hugo-Ball-Gymnasium gewesen sein.
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