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Grün-Oase statt Beton-Wüste
von Thomas Müller • Titelfoto: Thomas MüllerNeu gestalteter Schillerplatz ist fertig
„Vorher war das hier ja eine richtige Rennstrecke, jetzt ein wunderbarer Platz mit viel grün und Lebensqualität“, sagt Eva Lohse. Die ehemalige Ludwigshafener Oberbürgermeisterin ist extra zur Eröffnung des neu gestalteten Schillerplatzes gekommen. Doch nicht in ihrer Funktion als Ex-OB, sondern von der Stiftung „Lebendige Stadt“.
Dort ist sie im Vorstand und ohne die Stiftung wäre die Neugestaltung kaum möglich gewesen. Denn Pirmasens und das Konzept von Gartenamts-Chef André Jankwitz hatte einen Wettbewerb gewonnen, den die Stiftung veranstaltet hat. 30.000 Euro Preisgeld hat es dafür gegeben, Pirmasens kam bei 55 Bewerbern von Städten bis 50.000 Einwohner unter die besten drei. „Das großartige Konzept hat die Jury überzeugt“, sagt Lohse. Sie ist selbst ganz hin und weg vom neuen Schillerplatz, denn sie hat ihn auch vor der Umgestaltung schon aufgesucht. Weitere 30.000 Euro für das mit insgesamt 60.000 Euro veranschlagte Projekt steuerte eine Klimaschutz-Förderung der KfW bei.

„Hier wurde mit überschaubaren Mitteln etwas ganz Tolles geschaffen“, zeigte sich OB Markus Zwick begeistert und dankte den beteiligten Arbeitern. Wo sich der Asphalt im Sommer aufheizte und es gefährlich war, über die Straße zu kommen ist nun ein Platz entstanden, auf dem es sich aushalten lässt. Das sei eine ungeheure Aufwertung für das Quartier. Zwick gab zu, dass er im Vorfeld leichte Zweifel hatte. Daher ist er nun umso mehr froh, dass alles so wunderbar umgesetzt wurde.

230 Quadratmeter der bisherigen Verkehrsflächen aus Asphalt zurückgebaut. Die neuen, rund 300 Quadratmeter großen Grünflächen schieben sich wie Zungen in den Platz. Daurch wird der Verkehr nochmals entschleunigt und begrünte Freiräume für Fußgänger geschaffen. Gleichzeitig wurden die Parkplätze neu angeordnet und jenseits des Platzes in den umliegenden Straßen installiert. „Es war ein sehr herausforderndes Projekt, aber auch für mich wichtig, schließlich fahre ich hier so gut wie jeden Tag vorbei“, sagte Jankwitz.
Außerdem wurden elf klimaresistente Bäume, darunter Linden, Eschen und Amber- und Trompetenbäume gepflanzt. Ursprünglich war vorgesehen, das in speziellen Kübeln zu machen. „Es ist uns aber gelungen, sie doch im Boden zu verwurzeln“, so Jankwitz. Die Bäume sollen wachsen und schon bald Schatten spenden. Außerdem werden noch viele Kräuter, Sträucher, Tee-Sorten und Obst im Frühjahr die Beete bereichern. Damit fügt sich der Schillerplatz in das Konzept „Essbare Stadt“ perfekt ein. „Das ist hier ein tolles Beispiel, wie etwas schnell und gut umgesetzt werden kann, andere Städte können sich daran ein Beispiel nehmen“, sagte Lohse.

Zusätzlich zu dem ganzen Grün gibt es auch neue Sitzgelegenheiten. „Da wird vielleicht der ein oder andere auch seine Pause verbringen“, sagte OB Zwick. Vor allem junge Familien, denn auch Spielgeräte wurden bei der Gestaltung mit aufgestellt.
Außerdem ganz wichtig: Tüten für die Entsorgung von Hundekot. Denn auch, dass schon die erste stinkende Hinterlassenschaft in einem der neuen Beete zu finden war, konnte der Feierstimmung keinen Abbruch tun.
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