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Der Pirmasenser Luft- und Badepark. Foto: Müller

„Haben genug Alternativen“

von Thomas Müller

Selbstbestimmungsgesetz stellt Plub nicht vor Probleme

Nun ist es bald soweit: Das von der Bundesregierung verabschiedete Selbstbestimmungsgesetz tritt am 1. November in Kraft. Darin geregelt ist, dass trans*, intergeschlechtliche und nicht-binäre Menschen die Änderung ihres Vornamens oder Geschlechtseintrags beantragen zu können, ohne dass dafür ein Gerichtsverfahren samt kostenintensiven psychiatrisch-psychologischen Gutachten notwendig ist. Doch wie ist die Situation in Pirmasens?

Ihren Wunsch, Namen und Geschlechtseintrag ändern zu lassen, konnten Menschen zum Stichtag 1. August. Dazu mussten sie eine entsprechende Erklärung beim Standesamt hinterlegen. „Aktuell hat das Standesamt genau 20 Anmeldungen beurkundet und aufgenommen und auch bereits 20 Folgetermine für die tatsächliche Aufnahme der Erklärungen terminiert. Hierbei ist es bunt gemischt. Es kommen natürlich unsere Bürgerinnen und Bürger zu uns wie auch Personen die „nur“ in Pirmasens geboren wurden und mittlerweile außerhalb wohnen. Von Auslandsvertretungen haben wir bislang keine Anmeldung erhalten“, heißt es auf psst!-Anfrage dazu aus dem Rathaus.

Der Antrag kostet laut Land Rheinland-Pfalz 45 Euro. Die Stadt hat sich dazu entschieden, die Gebühr aufzuteilen in 19 Euro für die Anmeldung und 26 Euro für die Erklärung an sich. So will die Verwaltung sicherstellen, dass, falls jemand sich gegen die tatsächliche Erklärung entscheiden sollte, der Aufwand für die Aufnahme und Beratung bei der Anmeldung abgegolten ist.

Stadtwerke-Geschäftsführer Christoph Dörr. Foto: Müller
Stadtwerke-Geschäftsführer Christoph Dörr. Foto: Müller

Doch bundesweit stößt das Gesetz auch auf Kritik. Einige Menschen befürchten, dass plötzlich Frauen mit männlichen Geschlechtsmerkmalen in der Damen-Dusche im Schwimmbad stehen. Berechtigt?

„Wir haben ja sowieso Einzel-Umkleidekabinen, da gibt es also schon mal keine Probleme“, sagt Stadtwerke-Chef Christoph Dörr. Auch ansonsten sieht er keine großen Probleme auf das Plub zukommen. „Wir haben ja genug Alternativen mit der barrierefreien Dusche. Wenn jemand die benutzen möchte, steht sie natürlich zur Verfügung“, sagt Dörr.

In manchen Einrichtungen gibt es schon solche Toiletten-Schilder, im Plub ist derzeit keins geplant. Foto: privat
In manchen Einrichtungen gibt es schon solche Toiletten-Schilder, im Plub ist derzeit keins geplant. Foto: privat

Insgesamt sei es eben eine Situation ohne Erfahrungswerte. „Das ist ja für uns alle neu und wir müssen schauen, wie es läuft.“ Grundsätzlich seien seine Mitarbeiter aber vorbereitet und stünden bei Fragen zur Verfügung. Auch bei der Toilettennutzung. Da gibt es im Plub bisher ja klassisch männlich, weiblich und barrierefrei. Eine Änderung, zum Beispiel durch ein neues Schild, sei auch vorerst noch nicht geplant. „Wir hatten in der Vergangenheit noch nie Probleme und ich hoffe, dass das auch so bleibt“, sagt Dörr.

Grundsätzlich gehe es im Plub ums Schwimmen und jeder Badegast sei Willkommen, egal welchen Geschlechts. „Ein Handbuch gibt es nicht, aber Toleranz gibt es“, sagt der Stadtwerke-Chef.


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