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![Bürgermeister Michael Maas hat noch genug Baustellenschilder. Foto: Müller](https://www.ps-st.de/wp-content/uploads/bis-images/10000047378/maas_bau-14-scaled-1920x9999.jpg)
Haben Sie überhaupt noch Baustellenschilder, Herr Maas?
von Thomas Müller • Titelfoto: Thomas MüllerBürgermeister im Gespräch über städtische Baustellen
„Ja, ich kann versichern, dass noch genug Schilder da sind“, lacht Bürgermeister Michael Maas. Doch so wirklich zum Lachen zumute ist ihm nicht aufgrund der Lage. Er sitzt in seinem Büro, vor ihm stapeln sich die Beschreibungen und Ausführungen zu den einzelnen Baustellen, alles fein sortiert und aufgelistet.
„Es ist salopp gesagt einfach ein scheiß Jahr für den Straßenbau“, bringt er es auf den Punkt. Hauptgrund: Der Regen. „Wir hatten die vergangenen drei Jahre extrem viel Glück und überdurchschnittlich gute Bedingungen“, sagt Maas. Weil es wenig geregnet hat, konnten manche Maßnahmen sogar früher fertiggestellt werden, als geplant, beispielsweise in Winzeln. Dieses Jahr war der Wettergott allerdings nicht auf der Bauherren-Seite. „Gefühlt geregnet hat es ja durchgängig über den ganzen Winter bis zu den Sommerferien“, sagt Maas.
Das macht nicht nur die Planung schwierig, sondern auch das Bauen an sich. „Wir haben als Untergrund in Pirmasens einen lehmigen Boden, das macht das Auftragen beispielsweise von Asphalt bei Nässe unmöglich“, erklärt der Bürgermeister. Natürlich könne man das machen, allerdings verweigern die Firmen dann eine Gewährleistung und am Ende platzt die neu gemachte Straße bei Frost wieder auf und man kann von vorne anfangen – bei doppelten Kosten.
![Mit einem Computerprogramm wird genau geschaut, wo gebaut werden muss. Foto: Müller](https://www.ps-st.de/wp-content/uploads/2024/10/maas_bau-7-1024x768.jpg)
Doch warum müssen Autofahrer in Pirmasens so viele Umleitungen fahren und warum kommt es einem so vor, als ob momentan so gut wie an jeder Ecke gebaut, gebuddelt und aufgerissen wird? „Das Zeitfenster für den Tiefbau ist relativ kurz, es geht nur von April bis November, dann muss wieder mit Frost und Schnee gerechnet werden“, sagt Maas. Deshalb laufen gerade viele Maßnahmen auf einmal, nicht nur der Straßenbau an sich. Auch viele Gehwege sind aufgerissen und abgesperrt. Das liegt an den Telekommunikationsunternehmen, die derzeit viele Glasfaserkabel für einen schnellen Internetanschluss verlegen. Das sind die Gründe, warum es einem so geballt vorkommt.
![Die Arnulfstraße soll bald fertig und wieder in beide Richtungen befahrbar sein. Foto: Müller](https://www.ps-st.de/wp-content/uploads/2024/10/baustellen-1-1024x768.jpg)
Hinzu kommen die Auflagen, die einer klammen Stadt wie Pirmasens gemacht werden. „Wir hatten dieses Jahr relativ spät die Freigabe für den städtischen Haushalt, dementsprechend spät konnten wir einzelne Maßnahmen ausschreiben“, sagt Maas. Rund elf Millionen Euro kostet der Straßenausbau die Stadt allein in diesem Jahr.
Doch wie wird überhaupt ermittelt, wo und was gebaut werden soll? Dazu gibt es ein ausgeklügeltes System, dass Maas selbst mit aufgebaut hat. Mit einem Computerprogramm kann man ganz tief ins städtische Straßen-, Kanal- und Leitungsnetz eintauchen. Dann greifen die einzelnen Rädchen im Netzwerk ineinander, denn man will weg von Einzelmaßnahmen. Bricht beispielsweise ein Kanal und die Stadtwerke kündigen an, dass der dringend gemacht werden muss, wird auch geprüft, wie Zustand der Stromversorgung und der Fahrbahndecke ist. Eingestuft werden Fahrbahn und Straßenbelag nach einer Art Schulsystem. Ist der Zustand schlechter als 4,2 wird gehandelt. „Zudem sind ständig drei Mitarbeiter draußen unterwegs, die kontrollieren“, sagt Maas.
![Nicht fertig wird in diesem Jahr die untere Hauptstraße, sie wird im kommenden Frühjahr fertiggestellt. Foto: Müller](https://www.ps-st.de/wp-content/uploads/2024/10/baustellen-6-1024x768.jpg)
Überwintern einer Baustelle will die Stadt eigentlich verhindern. „Da haben wir in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen gemacht“, erklärt Maas. Aufgrund der diesjährigen Umstände wird das aber nicht überall möglich sein. Vor allem in der unteren Hauptstraße, die momentan umgestaltet wird. Hier wird Ende November alles zu- und winterfest gemacht, im Frühjahr soll sie dann fertiggestellt werden. Grund für die Verzögerung war neben dem Wetter die Tatsache, dass die Telekom keinen Baupartner für den Glasfaserausbau gefunden hatte.
Die Arnulfstraße, eine der Hauptachsen der Stadt, soll dagegen bald fertig sein. Wenigstens eine Umleitung weniger, die Verkehrsteilnehmer nehmen müssen.
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