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Heinz-Kubsch-Tribüne im Framas-Stadion eingeweiht
von Julia ScheppFK Pirmasens würdigt seinen Weltmeister – Gedenktafel als bleibendes Zeichen
Der FK Pirmasens hat seinem wahrscheinlich größten Torwart ein sichtbares Denkmal gesetzt: Die Gegengerade im Framas-Stadion trägt ab sofort den Namen Heinz-Kubsch-Tribüne. Damit ehrt der Verein eine herausragende Spielerpersönlichkeit, die nicht nur für sportliche Erfolge mit dem FKP steht, sondern auch als Teil der legendären Weltmeistermannschaft von 1954 in die deutsche Fußballgeschichte eingegangen ist.
Erinnerung mit Blick auf das Spielfeld
Die Enthüllung der neuen Tafel fand am Mittwochvormittag, den 16. Juli, im Beisein von Vereinsvertretern, der Familie des Geehrten sowie der Presse statt. Denis Clauer, Geschäftsführer der Stadtentwicklung Pirmasens GmbH (SEP), eröffnete den Festakt: „Es war immer wieder Thema, wie man eine solche Persönlichkeit angemessen würdigt“, sagte Clauer. „Mit dem 95. Geburtstag in diesem Jahr haben wir nun den passenden Anlass gefunden.“
Die Entscheidung zur Umbenennung sei bereits im vergangenen Jahr auf Initiative des Journalisten Michael Daub gefallen und vom Aufsichtsrat des Vereins einstimmig beschlossen worden. Die von Kai Wieser (WHV Design GmbH) entworfene und gesponserte Tafel wurde nun offiziell enthüllt.

Bewegende Worte der Tochter
Vorher sprach Brigitte Stähle, die Tochter des Torhüters, und bedankte sich im Namen der Familie für die Ehrung. Gemeinsam mit ihrer Tochter Sophie Stähle und dem Schwiegersohn des Geehrten Dr. Toni Persad war sie zur Enthüllung gekommen. „Mein Vater war ein sehr bescheidener, zurückhaltender Mensch“, erinnerte sie. „Aber ich bin mir sicher, diese Ehre hätte ihm sehr gefallen – und er hätte sich wirklich sehr darüber gefreut.“ Die Familie zeigte sich sichtlich gerührt von der späten, aber umso bedeutenderen Anerkennung durch Verein, Stadt und Fans.

Sportliches Vermächtnis
Heinz Kubsch, geboren 1930 in Essen, kam 1953 vom westfälischen Kaltenkirchen nach Pirmasens. Er wurde zur festen Größe im Tor des FKP und absolvierte bis 1961 insgesamt 222 Spiele für „die Klub“. Er war maßgeblich beteiligt an den Oberliga-Südwest-Meisterschaften der Jahre 1958, 1959 und 1960. Sein sportlicher Höhepunkt: die Nominierung für den WM-Kader von 1954, wo er hinter Toni Turek und Heini Kwiatkowski als dritter Torhüter nominiert war. Verletzungsbedingt kam er nicht zum Einsatz – wurde aber dennoch Weltmeister.
Nach der aktiven Karriere blieb Kubsch in Pirmasens, betrieb mit seiner Frau ein Tabakwarengeschäft mit Lotto-Annahmestelle an der Ecksteinsau und engagierte sich im Sportschützenverein SV Lemberg. Er verstarb 1993 und wurde auf eigenen Wunsch in der Ostsee bestattet.

Symbolträchtiger Ort im Sportpark
Für den FK Pirmasens ist die Gegengerade nicht nur ein Ort im Stadion – sie ist eine Bühne. „Unsere einzigartige Bühne“, wie es FKP-Präsident Jürgen Kölsch bei der Enthüllung formulierte. Gerade bei Spielen gegen große Gegner werde hier Fußballgeschichte geschrieben. Mit dem neuen Namen solle Kubschs Verdienste künftig wieder stärker ins Bewusstsein rücken: „Der Mann, Heinz Kubsch, unser Weltmeister.“
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