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Huge-Ball-Almanach Zauber-Vortrag

Hugo-Ball-Almanach: Buchpräsentation mit Zauber-Vortrag

von Julia Schepp

Die Stadt Pirmasens und die Hugo-Ball-Gesellschaft laden am Mittwoch, den 24. September, zur Vorstellung der neuen Folge des Hugo-Ball-Almanachs ins Forum Alte Post ein. Beginn ist um 19.30 Uhr, der Eintritt ist frei.

Literatur trifft Zauberkunst

Die inzwischen 16. Ausgabe der traditionsreichen Publikation wird von Eckhard Faul, Herausgeber des Almanachs, gemeinsam mit Thomas Kuhn und Stefan Schwarzmüller präsentiert. Alle drei gestalten seit vielen Jahren literarische Abende in Pirmasens. Begleitet wird die Buchpräsentation von Lesungen ausgewählter Texte aus dem neuen Band.

Als besonderer Gast ist der Berner Kunsthistoriker und Zauberkünstler Lorenz Schär eingeladen. Er wird in einem Zauber-Vortrag Hugo Balls Roman „Flametti oder Vom Dandysmus der Armen“ (1918) und dessen Hauptfigur Flamingo beleuchten. Schär hat intensiv zu Ernst Alexander Michel, genannt Flamingo, geforscht, der Hugo Ball und Emmy Hennings 1915 in seinem Varieté-Ensemble beschäftigte und später als Zauberkünstler Karriere machte. Flamingo gilt als reales Vorbild für Balls Romanfigur Flametti.

Der 35-jährige Schär ist seit 2009 selbst als Zauberer auf der Bühne aktiv. Mit seinem Werk „Cards Against Reality“ veröffentlichte er 2019 ein international beachtetes Buch zur Zauberkunst, das in über 30 Ländern verkauft wird. Seit 2024 ist er zudem Co-Präsident des Magischen Rings Schweiz.

Inhalt der neuen Ausgabe

Im Zentrum der aktuellen Almanach-Folge steht Hugo Balls Zeit im Tessin. Ein neu aufgefundener Artikel aus dem Jahr 1917 zeigt seine skeptische Haltung gegenüber der esoterischen Bewegung am Monte Verità. Daneben beleuchtet eine Analyse Balls politisches Engagement, das letztlich ernüchternd verlief. Weitere Beiträge befassen sich mit dem Maler Max Oppenheimer, Mitbegründer des Cabaret Voltaire, sowie mit den grotesken Erzählwelten des Dadaisten Walter Mehring. Einen aktuellen Bezug liefert ein Beitrag über heutige Projekte des Züricher Hauses.

Tradition und Forschung

Der Hugo-Ball-Almanach wurde 1976 von der Stadt Pirmasens als Forum der Hugo-Ball-Forschung ins Leben gerufen. Seit 2010 erscheint er im Münchner Verlag edition text + kritik und erreicht damit ein größeres, auch internationales Publikum. Die Reihe widmet sich nicht nur Hugo Ball, sondern auch seinem Umfeld aus dem Züricher Dadaismus sowie angrenzenden Strömungen wie Expressionismus, Futurismus oder Surrealismus. Seit 2020 ist der Almanach auch als E-Book erhältlich.


Titelbild:  Der Berner Kunsthistoriker Lorenz Schär hält einen Zauber-Vortrag bei der Präsentation der neuen Folge des Hugo-Ball-Almanach. Foto: Maximilian Lederer


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