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Turnhalle Titelbild

Meilenstein für den Sport – Ein detaillierter Blick in die neue Halle in der Turnstraße

von Julia Schepp

Mit dem Neubau der städtischen Sporthalle in der Turnstraße realisiert die Stadt eines ihrer ambitioniertesten Hochbauprojekte der vergangenen Jahre. Ende Juni wurde im Rahmen der Baustellenrundfahrt nicht nur ein Blick hinter die Bauzäune geworfen – zugleich konnte bereits Richtfest gefeiert werden. Mit einem bunt geschmückten Richtkranz, einem kleinen Buffet und einem Glas Sekt stießen Stadt, Planer und Bauleute gemeinsam auf den bisherigen Baufortschritt an. Die künftige Halle soll als moderne Zweifeldsporthalle weit mehr als nur Schulsport ermöglichen: Reha-Angebote, Inklusionssport und Vereinsbetrieb sind ebenso vorgesehen wie offene Bewegungsangebote für die Stadtgesellschaft.

Beim Richtfest wird mit Bürgermeister Maas (links) auf dem Dach des Gebäudes angestoßen. Foto: Schepp

Die neue Halle entsteht auf einem städtischen Grundstück im Innenstadtbereich, unweit von Schulen und sozialen Einrichtungen. Ziel war es von Beginn an, einen funktionalen, aber zugleich architektonisch anspruchsvollen Bau zu errichten. Die Planung übernahm das Büro Walter Huber Architekten aus Stuttgart, das sich 2021 im Rahmen eines Wettbewerbs durchsetzen konnte. Das Raumkonzept wurde auf Grundlage aktueller Anforderungen an Barrierefreiheit, Energieeffizienz und Multifunktionalität entwickelt – unter Berücksichtigung der Topografie und der dichten Umgebungsbebauung.

Architekt Huber erklärt den von ihm geplanten Aufbau des Gebäudes. Foto: Schepp

Klare Struktur mit viel Tageslicht

Die Halle gliedert sich in mehrere funktionale Zonen. Ein transparenter Verbindungstrakt bildet das Rückgrat der Erschließung und verbindet die Reha-Halle mit der eigentlichen Zweifeldsporthalle. Der Zugang erfolgt über einen großzügig verglasten Eingangsbereich, an den sich ein überdachter Außenbereich mit Terrasse anschließt. Dieser Außenraum schafft einen barrierefreien Übergang zwischen Straßenniveau und Hallenebene – ein wichtiger Aspekt, um auch Menschen mit Einschränkungen den Zugang zu erleichtern.

Im Inneren bleibt die Tragstruktur bewusst sichtbar. Betonflächen im Bereich der Umkleiden und Technikräume stehen im Kontrast zur offenen Holzbauweise der großen Halle. Diese erhält durch mehrere Oberlichter ein angenehmes, blendfreies Tageslicht. Der Innenraum wirkt dadurch hell und freundlich – eine wichtige Voraussetzung für eine angenehme Atmosphäre bei sportlichen Aktivitäten.

Der Rohbaus ist abgeschlossen, die Holzarbeiten sind in vollem Gang und die Fensterarbeiten sind als nächstes geplant. Foto: Schepp

Vielseitige Nutzungsmöglichkeiten

Die Halle ist so konzipiert, dass sie nahezu alle gängigen Sportarten aufnehmen kann – von Ballspielen über Gymnastik bis hin zu Rehasport und integrativen Bewegungsangeboten. Lediglich besonders höhenintensive Sportarten wie Trampolinspringen sind aufgrund der Deckenhöhe nicht möglich. Ein Nebenraum ist speziell auf Inklusion und kleinere Gruppen ausgerichtet – mit niedrigeren Anforderungen an Raumhöhe, aber hoher Aufenthaltsqualität.

Mit der neuen Halle will die Stadt nicht nur ein bauliches Defizit in der Innenstadt ausgleichen, sondern auch gezielt sozialräumliche Impulse setzen. Der Bedarf an Bewegungsräumen – insbesondere für Schulen, Vereine, Integrationsprojekte oder gesundheitsbezogene Angebote – ist in den vergangenen Jahren stetig gestiegen. Die neue Halle soll künftig verlässlich Raum dafür bieten.

Der Buffet für das Richtfest war in der großen Haupthalle aufgebaut. In der Decke sind Fenster integriert, damit Tageslicht in die Halle kommen kann. Foto: Schepp

Technik, Nachhaltigkeit und Baufortschritt

Auch technisch entspricht der Neubau höchsten Standards. Die Beheizung erfolgt über einen Anschluss an das städtische Fernwärmenetz, ergänzt durch Fußbodenheizung in allen Funktionsbereichen. Auf dem begrünten Flachdach wird eine Photovoltaikanlage mit 70 kWp installiert, die einen Teil des Energiebedarfs selbst decken kann. Eine mechanische Lüftungsanlage sorgt für ein angenehmes Raumklima – auch bei hoher Auslastung. Die verwendeten Materialien sind auf Dauerhaftigkeit und einfache Wartung ausgelegt. Viele Bauteile, insbesondere die Tragstruktur und Innenflächen, bleiben sichtbar und prägen das architektonische Erscheinungsbild.

Die Bruttogrundfläche des Gebäudes beträgt rund 2.166 Quadratmeter, das Raumvolumen liegt bei etwa 16.600 Kubikmetern. Die Rohbauarbeiten sind abgeschlossen, auch große Teile des Holzbaus stehen bereits. Die Abdichtung des Daches hat begonnen, der Fensterbau folgt. Parallel dazu laufen Ausschreibungen für den Innenausbau. Die Fertigstellung ist für Mitte 2026 geplant.

Mitte nächsten Jahres soll die Halle fertig sein. Foto: Schepp

Die Gesamtkosten für das Projekt belaufen sich auf rund 12,145 Millionen Euro. Etwa 8,9 Millionen davon werden über Fördermittel von Bund und Land gedeckt, die Stadt trägt einen Eigenanteil von gut 4,1 Millionen Euro. Bürgermeister Michael Maas betonte beim Richtfest, wie wichtig dieses Projekt für die Stadt sei – nicht nur sportlich, sondern auch stadtgesellschaftlich. Zugleich lobte er Projektleiterin Natascha Martin (Titelbild, vierte von rechts), für die es das erste große Bauprojekt ist, ausdrücklich für ihre professionelle Arbeit.

Mit dem Abschluss des Rohbaus ist der Neubau der Sporthalle in der Turnstraße auf der Zielgeraden – und mit ihm eines der sichtbarsten Zeichen dafür, dass Pirmasens 2025 tatsächlich, wie Bürgermeister Maas sagte, ein echtes Baujahr ist.


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