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Tabea Grimm in ihrem neuen Studio in der Pirmasenser Arnulfstraße. Foto: Müller

Neue Energie für die Pirmasenser Tanzszene

von Thomas Müller

Tabea Grimm übernimmt das Ballettstudio Böhl

Von außen wirkt das Ballettstudio in der Arnulfstraße 54 wie ein ruhiger Ort. Doch wer durch die Tür tritt, spürt sofort: Hier wird gelebt, getanzt – und jetzt auch neu durchgestartet. Denn mit der Übernahme durch Tabea Grimm bekommt das traditionsreiche Ballettstudio Böhl frischen Wind unter den Spitzenschuhen.

In Pirmasens tut sich was – und zwar auf der Tanzfläche. Das Ballettstudio Böhl, über Jahrzehnte liebevoll von Gabriele Böhl geführt, ist jetzt Teil der Ballett- & Tanzschulen von Tabea Grimm. Für viele Stammkundinnen und -kunden bedeutete das zunächst vor allem eins: Aufatmen. Der geliebte Tanzunterricht bleibt – und wird sogar noch vielseitiger.

Von der Mailbox zum neuen Meilenstein

Dass ausgerechnet Tabea Grimm das Zepter übernimmt, ist fast schon eine filmreife Geschichte. „Frau Böhl hatte mir damals auf die Mailbox gesprochen und um ein Treffen gebeten“, erinnert sich die 41-jährige gebürtige Schweizerin. Doch mit Babybauch und Kleinkind zuhause war das Timing erstmal… sagen wir: herausfordernd. „Ich war zum zweiten Mal schwanger, da verschob sich das Ganze ein bisschen. Aber als wir uns dann persönlich trafen, war schnell klar: Das passt.“ Vor allem der Ballettsaal in der Arnulfstraße mit dem speziellen Schwingboden, rundherum Handläufe aus Holz, riesigen Spiegelwänden hat ihr gefallen.

Zu Beginn des Kurses wird sich gemeinsam aufs Tanzen eingestimmt mit verschiedenen Übungen. Foto: Müller
Zu Beginn des Kurses wird sich gemeinsam aufs Tanzen eingestimmt mit verschiedenen Übungen. Foto: Müller

Mit der Übernahme wächst Tabea Grimms kleines Tanz-Imperium auf vier Standorte: Bad Bergzabern, Landau, Ludwigswinkel – und jetzt eben auch Pirmasens. „Ehrlich gesagt kannte ich Pirmasens vorher nur vom Vorbeifahren“, lacht Grimm. Das Kursangebot kann sich sehen lassen und soll je nach Interessenten auch in Pirmasens erweitert werden. Von klassischem Ballett über Hip-Hop bis K-Pop ist alles dabei. „Wir versuchen, Tanz für jede und jeden zugänglich zu machen – egal ob 4 oder 64 Jahre alt“, so Grimm.

Von Ballett bis Bodyforming – was jetzt möglich ist

Im aktuellen Stundenplan in Pirmasens stehen montags Ballett und K-Pop, dienstags erneut Ballett und mittwochs Hip-Hop. Doch das ist nur der Anfang. „Das Angebot kann jederzeit erweitert werden. Sobald sich mindestens drei Interessierte melden, organisieren wir einen Kurs – ganz egal, ob es Jazzdance, Contemporary oder tänzerische Früherziehung ist“, erklärt die neue Inhaberin. Grimm arbeitet an allen vier Standorten mit acht freiberuflichen Tanzlehrerinnen und Tanzlehrern zusammen. „Das können aber gerne noch mehr werden, wer Interesse hat, soll sich bitte melden“, schickt Grimm eine Stellenanzeige raus.

Auch wer mal über den Tellerrand – oder besser gesagt: das Spiegelwand-Studio – hinausblicken möchte, ist bei Tabea Grimm gut aufgehoben. Denn alle Schülerinnen und Schüler dürfen die Kurse an den anderen Standorten ebenfalls besuchen. „So können sich unsere Tänzerinnen und Tänzer ganz individuell entfalten“, sagt Grimm.

Die Folgen der Corona-Pandemie

Doch es gibt auch schlimmere Momente, an die sich die Lehrerin erinnert. „Die Corona-Pandemie war auch für uns ein starker Einschnitt, von heute auf morgen stand ja alles still“, erinnert sie sich. Doch sie habe den Kopf nicht in den Sand gesteckt. „Wir haben einfach durchgezogen und weitergemacht, wenn auch etwas anders.“ Der Unterricht fand dann vor dem Computer statt. „Wir haben sogar aufgezeichnet, Videos für Choreographien zusammengeschnitten“, sagt Grimm. So gelang es, die Tanzgemeinschaft zusammenzuhalten.

Los geht's, die Lehrerinnen machen vor, der Nachwuchs tanzt nach. Foto: Müller
Los geht’s, die Lehrerinnen machen vor, der Nachwuchs tanzt nach. Foto: Müller

An allen vier Standorten hat sie rund 700 Schüler. „Wichtig ist vor allem der Respekt“, sagt die erfahrene Pädagogin. Manchmal fragen Eltern, ob ihr Kind vorbeikommen könne, obwohl es eine Brille trägt oder übergewichtig sei. „Grundsätzlich ist uns jeder willkommen, um Tanzen auszuprobieren, ob es dann was wird, ist offen, aber Hauptsache man versucht es“, sagt Grimm. Sie ist froh, dass die Pandemie vorbei ist. Merken würde man das an der Unbeschwertheit der ganz Kleinen. „Vier- oder Fünfjährige umarmen sich oder geben sich ohne Nachzudenken die Hand, das ist schön zu sehen.“

Mehr als Tanz – ein Stück Zuhause

Wer mit Tabea Grimm spricht, spürt direkt ihre Passion für das Tanzen. „Leidenschaft ist eine der wichtigsten Eigenschaften“, sagt sie. Es ist ein Ort zum Wohlfühlen. Kein Wunder – für sie selbst ist die Tanzschule auch ein Stück Familie. Ihr dreieinhalbjähriger Sohn Elian tanzt bereits begeistert mit, ihre kleine Tochter Elwa ist mit sieben Monaten noch zu jung – ist aber trotzdem so gut wie immer mit dabei. „Wer weiß, vielleicht fängt sie ja auch mal an?“, sagt Grimm.

Tabea Grimm in ihrem neuen Studio in der Pirmasenser Arnulfstraße. Foto: Müller
Tabea Grimm in ihrem neuen Studio in der Pirmasenser Arnulfstraße. Foto: Müller

Die Tänzerin und Pädagogin ist seit vielen Jahren in der Südpfalz zuhause. Ursprünglich kam sie aus der Schweiz nach Deutschland, um ihre Ausbildung in Bühnentanz und Tanzpädagogik zu absolvieren. Was als Auslandsaufenthalt begann, wurde zur Lebensentscheidung – inklusive Familie, Studioaufbau und ganz viel Herzblut. „Ich unterrichte eigentlich seit ich 16 bin“, erinnert sich Grimm. Zuerst hat sie das Studio in Bad Bergzabern übernommen, es folgten Landau und Ludwigswinkel.

Bühne frei für große Träume

Ein ganz besonderes Highlight sind die großen Tanzaufführungen, die regelmäßig stattfinden – zum Beispiel in der Jugendstil-Festhalle in Landau. Dort kommen alle Tanzstile und Altersgruppen zusammen und zeigen, was sie können. „Das ist immer ein Gänsehautmoment. Nicht nur für die Eltern im Publikum, sondern auch für uns als Team“, schwärmt Grimm. Das könnte sie sich auch für Pirmasens vorstellen. „Klar muss sich das alles erstmal einpendeln, aber natürlich können Schüler von allen Standorten daran teilnehmen“, blickt die Tanzlehrerin voraus. Eine eigene Aufführung also in der Pirmasenser Festhalle? „Keine schlechte Idee“, sagt Grimm.

Und wer noch das passende Outfit sucht, wird in der hauseigenen Ballettboutique fündig. Von Schläppchen über Trikots bis zu Accessoires ist alles dabei – bald auch im eigenen Onlineshop.

Eine Zukunft auf Spitzenschuhen

Was bleibt also vom alten Ballettstudio Böhl? Eine Menge – inklusive der bekannten Telefonnummer. Was dazu kommt, ist eine große Portion neue Energie, ein breiteres Kursangebot und eine Leiterin, die nicht nur mit Fachwissen, sondern mit ganz viel Herz und Humor bei der Sache ist.

Wer also tanzen möchte – oder sich einfach mal trauen will – sollte ruhig mal für eine kostenlose Schnupperstunde vorbeischauen. Es lohnt sich. Denn das Motto der Schule lautet: „Tanzen verbindet!“

Kontakt:

Arnulfstrasse 54
66954 Pirmasens
Tel. 06331 – 97316

Internet: www.grimm-ballett-tanzschulen.de

E-Mail: info@grimm-ballett-tanzschulen.de


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