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Ganster weiß genau wie gefeilt werden muss, war ihr Vater doch selbst Schlosser. Die Azubis sind von den Ausführungen der Landrätin begeistert. Links Ausbildungsleiter Zoran Janjuz, Ganster, OB Zwick und PSB-Chef Werner Klein. Foto: Petry

Neuer Heimathafen für PSB-Azubis

von Andreas Petry • Titelfoto: Andreas Petry

Ausbildungszentrum eröffnet

Die Auszubildenden der PSB Intralogistics GmbH, auch als Pfalz-Stahl-Bau bekannt, haben „einen neuen Heimathafen.“ So bezeichnete PSB-Geschäftsführer Werner Klein bei der Eröffnung das neue Ausbildungszentrum des mittelständischen Pirmasenser Unternehmens an der Blocksbergstraße. Im Beisein von Oberbürgermeister Markus Zwick und der Landrätin Susanne Ganster nannte Klein die jungen Menschen, die beim PSB in ihr Berufsleben starten, „als Fundament unseres Unternehmens.“

Auf historischem Boden wurden in 400 Quadratmeter Ausbildungsfläche rund 500.000 Euro investiert, um die Lehrlinge im Rahmen ihrer Grundausbildung zu fördern. Historisch deshalb, weil Kleins Opa das Gebäude, in dem sich ebenerdig das Ausbildungszentrum befindet, 1963 gebaut hat, „und sich das Chefbüro meines Vaters bis 1982 in diesem Bereich befand“, so der PSB-Chef, dessen Fokus bei Umnutzungen auf nachhaltigen Planungen liegt.

„Unser oberstes Ziel ist es, dass die jungen Leute bei uns bleiben“, stellte Klein heraus. Dies gilt für derzeit 35 Azubis, die beim PSB in elf Ausbildungsberufen ihre Lehre abschließen können. Darüber hinaus gehört auch ein duales Studium für berufssuchende Schulabgänger zum Portfolio von PSB. Auch hier sind sechs Studiengänge möglich. Zehn duale Studenten starten am 1. Oktober ihr Studium. Damit sei, so Klein, die Kapazitätsgrenze im Ausbildungsbereich längst nicht erreicht. Deshalb wirbt der PSB nicht nur in den sozialen Medien um Azubis, sondern kooperiert mit zahlreichen Bildungseinrichtungen zusammen. Am 9. Oktober startet beim PSB zwischen 14 und 19 Uhr Tag der offenen Tür. Hierbei werden alle Fragen rund um das Thema Ausbildung bei diesem traditionsreichen Unternehmen beantwortet.

André Ries, Ausbildung zum Elektroniker, aus Winzeln zusammen mit Ausbildungs-Abteilungsleiter Technik Bettler beim Löten. Foto: Petry
André Ries, Ausbildung zum Elektroniker, aus Winzeln zusammen mit Ausbildungs-Abteilungsleiter Technik Bettler beim Löten. Foto: Petry

Ein Beispiel für ein Teil der Firmenphilosophie, die Übernahme der Mitarbeiter, ist Markus Bettler. „Ich bin seit 22 Jahren beim PSB“, erklärt der Trulber nicht ohne Stolz. Deshalb ist Bettler auch eine Idealbesetzung als stellvertretender Leiter im Zentrum und zuständig als hauptamtlicher Abteilungsleiter der Technikausbildung. Chef des Lehrzentrums ist Zoran Januz. Beide haben ihre Büros in den Ausbildungsräumlichkeiten, in denen nicht nur beste Lichtverhältnisse durch die lange Fensterfront herrschen. Im „Heimathafen“ weisen die einzelnen Ausbildungsinseln großzügige Platzmaße auf. Sei es auf der einen Seite bei den mechanischen Einheiten genauso wie gegenüber in der Abteilung Programmierung und Elektronik. „Wir haben neben der Infrastruktur auch viel in neue Technik investiert“, berichtet Klein und ergänzt: „Wir fordern und fördern die Mitarbeiter. Bei PSB gibt es so viel Potential sich weiterzuentwickeln.“

Julian Lehmann (links) und Robert Herz, Lehrlinge der Automatisierungstechnik überprüfen die Zylindersteuerung. Foto: Petry
Julian Lehmann (links) und Robert Herz, Lehrlinge der Automatisierungstechnik überprüfen die Zylindersteuerung. Foto: Petry

Das Unternehmen, übrigens 1887 von Franz Klein einst als Schlosserei gegründet, gehört heute mit 520 Mitarbeitern zu den Marktführern der Branche, beliefert Unternehmen mit komplexen Intralogistik-Anlagen nicht nur in der Pfalz, sondern auch deutschland- und europaweit. Der Jahresumsatz liegt laut Mitteilung des Unternehmens bei 85 Millionen Euro.

„Made in Germany, das kann man auf den PSB, ein seit viele Jahren wichtiges Unternehmen für den Stadt- und Landkreis, anwenden“, sagte Landrätin Ganster bei ihren Grußworten. Die Aufforderung Kleins an die Politik „wir brauchen Ihre Unterstützung beim Freizeit- und Kulturangebot, Schulauswahl und Wohnmöglichkeiten“, griff Ganster auf. In Kooperation mit der Zukunftsregion Westpfalz bewerbe man, „die Vorteile der Lebensqualität in unserer Region.“ Dabei nannte sie neu ausgewiesen Baugebiete in den Gemeinden, geringere Ausgaben für Miete oder Immobilienkauf und die kostenfreien Kita-Plätze als Argumente.

Rundfeilen: sechs Azubis feilen an einer Ausbildungsinsel. Foto:Petry
Rundfeilen: sechs Azubis feilen an einer Ausbildungsinsel. Foto:Petry

„Der PSB ist immer mit der Zeit gegangenen“, lobte OB Zwick den Weg und den Mut des innovative Pirmasenser Unternehmens. Er gab zu, dass es trotz des spannenden Arbeitsfeldes am Technik-Standort Pirmasens dies bei den Schulen noch nicht angekommen ist. Zwick: „Wir müssen die Schulen begeistern, da ist noch Luft nach oben, aber wir arbeiten daran.“ A apropos arbeiten: Nach dem offiziellen Teil, an dem auch die Auszubildenden dabei waren, ging es für sie tatsächlich wieder an die Arbeit im neuen Heimathafen.


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